Was war das für ein Handball-Krimi in Freilassing: Zehn Sekunden vor der Schlusssirene nutzte Sebastian Gertzen eiskalt die Chance zum 21:20 für den ESV. Auch der TuS Traunreut kam im Bezirksliga-Derby durch Topscorer Martin Gizler nochmal vors Tor – daneben. Ekstase in der Badylon-Halle, die Eisenbahner feierten den vierten Sieg im achten Saisonduell. Einen wesentlichen Anteil daran hatte Freilassings Torhüter Stefan Toch. Der 32-Jährige hielt seine Mannschaft im über lange Zeit ausgeglichenen Bezirksliga-Derby durch herausragende Paraden in der Partie. Heimatsport.de hat sich direkt im Anschluss ans Spiel mit dem „Man of the Match“ unterhalten.
Herr Toch, Siege sind immer toll, im Derby aber umso mehr, richtig?
Stefan Toch: Auf alle Fälle. Das ist überragend.
Gegen Prien gab’s ein 22:22, gegen Bruckmühl fiel der 32:31-Siegtreffer in der Schlusssekunde. Nur beim 28:22 gegen Raubling war’s ein vom Ergebnis her klarer Erfolg. Kann der ESV in dieser Saison zuhause nur spannend?
Toch: Das stimmt. Wir schaffen es in dieser Saison einfach nicht, daheim souverän zu gewinnen, auch wenn es schwächere Gegner sind. Doch man muss dem Zuschauer ja auch was bieten, sonst wär’s ja auch langweilig (grinst).
Sie sind aktuell in bestechender Form und strahlen eine unglaubliche Sicherheit aus. Auch gegen Traunreut haben Sie mehrfach glänzend pariert. Was macht Sie so stark?
Toch: Man ist nur so gut, wie die Mannschaft, die vor einem steht.
Doch auch Ihr Anteil ist nicht zu zu übersehen...
Toch: Natürlich hilft das Training und meine Ernährungsweise. Dadurch, dass ich keinen Alkohol mehr trinke, bin ich sportlich aktiver und dadurch fitter im Kopf und schneller.
Der ESV ist nach acht Partien mit 10:6 Punkten auf dem 5. Platz zu finden. Zum Vergleich: Tabellenführer SV Bruckmühl hat eine 13:3-Bilanz. Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?
Toch: Ich bin ganz zufrieden. Wir könnten allerdings auch vier Punkte mehr auf dem Konto haben. Die haben wir leichtsinnig verspielt. Hätten wir die geholt, wären wir ganz vorne dabei.
Gibt es ein Spiel, das Ihnen besonders positiv in Erinnerung ist?
Toch: Der knappe 32:31-Sieg in letzter Sekunde gegen die Bruckmühler. Wir haben so oft schon knapp gegen sie verloren. Jetzt haben wir endlich das erste Mal seit Jahren gewinnen können.
Was ist das Freilassinger Saisonziel?
Toch: Ein Platz unter den Top 3, vielleicht Zweiter oder Dritter. Vor der Saison war es der Aufstieg. Ob wir das noch schaffen, wird sich zeigen.
Was ist Ihr persönliches Ziel?
Toch: Weiter genauso eine Leistung abzuliefern wie gegen Traunreut. Langfristig würde ich gerne noch in der Bezirksoberliga spielen.
Am Samstag, 25. November, um 16 Uhr steht die Partie beim HT München III (8. Platz/8:8 Punkte) an.Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Toch: Wir fahren zu einem Gegner, den man vor der Saison weiter vorne in der Tabelle erwartet hat. Dadurch, dass es die dritte Mannschaft ist, weiß man nie, wer von oben ins Team rutscht. Deshalb nehmen wir das nicht auf die leichte Schulter.
