Slowenische Skijäger in Ruhpolding
Ricco Groß: „Biathlon erlernt man nicht in ein paar Jahren“

19.10.2023 | Stand 20.10.2023, 9:59 Uhr

Ricco Groß beim Training in seinem „Wohnzimmer“ Chiemgau-Arena mit der slowenischen Biathletin Lena Repnic. − Foto: Wukits

Zum wiederholten Mal in der Vorbereitung auf eine Saison hat die slowenische Biathlon-Mannschaft ihr Trainingslager in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena aufgeschlagen. Ihr Trainer, „Hausherr“ Ricco Groß, schwört auf die Bedingungen in seiner ehemaligen Wettkampfstätte.

„Da werden wir bestens versorgt und behandelt – und diesmal hatten wir auch noch eine Woche Kaiserwetter“, so der neunfache Weltmeister. So konnten er und sein Team alle Maßnahmen perfekt umsetzen. Der Schwerpunkt lag klar im biathlonspezifischen Bereich, wo das Niveau auch qualitativ sehr hoch war. Seit eineinhalb Jahren hat der Ruhpoldinger das Sagen im sportlichen Bereich bei den Slowenen, umsetzen beziehungsweise verbessern konnte er auch schon einiges. Derzeit freut er sich vor allem über die Entwicklung seiner jungen Athletinnen wie etwa Lena Repnic, die bei Junioren-Weltmeisterschaften unter anderem zwei Goldmedaillen eroberte.

„Das war für uns eine Top-Platzierung“

Für den 53-jährigen Groß war es eine besondere Überraschung, dass bei der WM in Oberhof zuletzt in der Single-Mixed-Staffel durch Polona Klemencic und Jakov Fak ein 7. Platz heraussprang. „Das klingt zunächst nicht so überragend, aber für uns war das eine Top-Platzierung.“

Bei den Männern entwickeln sich hinter Aushängeschild Fak auch einige hoffnungsvolle Skijäger – unter anderem der Gewinner der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft, Lovro Planko. Sein größtes Zugpferd ist aber seit ihrem Umstieg vom Speziallanglauf zum Biathlon Anamarija Lampic. „Mit ihrer Entwicklung bin ich sehr zufrieden, mit 70 Prozent Trefferleistung ist einiges zu erwarten bei ihr“, sagt Groß über seine „Rakete in der Loipe.“

Wer zu ungeduldig ist, wird von ihm im Übrigen auch ein wenig zurechtgewiesen: „Biathlon erlernt man nicht schnell mal in ein paar Jahren. Wir reden da von der Champions League“, bemerkt Groß. Nach dem Trainingslager ging’s zur Leistungsdiagnostik und ein paar Tage zum Trainieren nach Pokljuka, ehe in Ramsau am Dachstein weitergearbeitet wird. Die finale Saisonvorbereitung steigt fürs slowenische Team in Obertilliach.

− shu