Relegation Teil 1
Reichenhaller „wollen rauf“ – Hockey-Crew beim TB Erlangen zu Gast

23.02.2024 | Stand 23.02.2024, 10:56 Uhr

Auf Reichenhalls Verteidiger Tom Wittmann kommt im ersten Relegationsspiel in Erlangen möglicherweise Schwerstarbeit zu. − Foto: Bittner

Mit einem starken 7:4-Abschlusssieg gegen den ASV München II am spektakulären Final-Spieltag der 1. Verbandsliga Südbayern durften die Hockey-Herren des TSV Bad Reichenhall nicht nur den Meistertitel feiern. Sie erhielten darüber hinaus die Berechtigung, an der Aufstiegsrelegation zur Oberliga teilzunehmen. Nachdem Coach David Wittmann drei Tage nach den Feierlichkeiten mitten im Fasching mit allen seinen Spielern Einzelgespräche führte, entschied sich die Mannschaft, die Entscheidungspartien zu bestreiten. Gegner ist der TB Erlangen, Meister der 1. Verbandsliga Nordbayern. Das Hinspiel in Mittelfranken steigt am Samstag, 24. Februar, ab 15.30 Uhr in der Friedrich-Sponsel-Halle.

Beim Turner-Bund fällt vor allem das Torverhältnis von 139:45 auf. Hier wird also möglicherweise einiges auf die Reichenhaller Keeper Patrick Schwan und Justus Jacobsen zukommen. In ihrer Südgruppe erzielten die TSVler mit 50 Treffern die wenigsten aller Konkurrenten, bekamen jedoch durch ihre starke Defensive nur 32 Gegentreffer – Bestwert. Aus beiden Ligen trifft morgen also der stärkste Angriff auf die beste Abwehr. „Wir haben also die beste Defensive, die müssen gegen uns erst mal die Tore schießen“, weiß Wittmann, der guter Dinge ist, dass seine Mannschaft zwei starke Partien abliefern wird – wenngleich möglicherweise ein paar Akteure beruflich, privat oder krankheitsbedingt fehlen werden. Unter anderem Michi Dürk, dessen Sturm-Qualitäten definitiv kaum ersetzt werden können.

Unter der Saison beschäftigten sich die Kurstädter überhaupt nicht mit dem Thema Aufstieg – vielleicht klappte es deshalb mit Platz 1 (Saisonziel war Rang 2). Es war öfter zu hören, dass die Oberliga für Reichenhall „zu hoch“ sei, zu schwierig händelbar wegen weiter Auswärtsfahrten nach Franken – schließlich haben fast alle Spieler Familie mit Kindern –, auf der anderen Seite würde allerdings ein Derby gegen Rosenheim warten. Zudem würden die beiden Auswärtsspiele im entfernten Nordbayern an einem Doppelwochenende bestritten werden: „Machbar“, so Wittmann. So brachten die Gespräche zum Vorschein, dass der TSV die einmalige Chance nun doch nutzen möchte.

Rückspiel am 3. März in der Kurstadt

Jedoch steht dabei noch ein sicher unangenehmer Gegner im Weg: „Wir können die Stärke der Nordliga überhaupt nicht einschätzen“, sagt Wittmann, der gesehen hat, dass Erlangen allein gegen einen Gegner in zwei Spielen über 60 Tore erzielt hat. Hier war also ein großes Leistungsgefälle gegeben, ganz anders als in der extrem ausgeglichen Südliga der Reichenhaller. Und so wird der Coach sein Team morgen auffordern, befreit aufzuspielen und die Sache zu genießen – „und dann schauen wir, was geht.“

Das große TSV-Plus: „Zwischen uns passt kein Blatt Papier, jeder opfert sich für den anderen. Dieser Zusammenhalt könnte der Schlüssel zum Erfolg sein.“ Das Rückspiel steigt am Sonntag, 3. März, 13.30 Uhr, in der Sporthalle an der Münchner Allee.

− bit