Circa 100 Aktive aus 21 Nationen
„Die Vorbereitungen laufen, das Fieber steigt“: Inzell erwartet zum Eisschnelllauf-WM-Start volles Haus

07.03.2024 | Stand 07.03.2024, 8:00 Uhr

Shootingstar Justin Stolz aus den USA geht als großer WM-Favorit in Inzell aufs Eis. − Foto: imago images

Das Warten hat ein Ende: Ab Donnerstag, 7. März, startet sie also, die Eisschnelllauf-Weltmeisterschaft im Sprint und Allround in der Inzeller Max-Aicher-Arena. Circa 100 Aktive aus 21 Nationen plus Funktionäre sowie 80 bis 100 angemeldete Journalisten sind im Landkreis Traunstein mit von der Partie.

„Die Vorbereitungen laufen, das Fieber steigt. Alle arbeiten fleißig. Wir erwarten ein volles Haus“, betont der Sprecher der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG), Daniel Gäsche. Das Ticketing lief bislang ganz gut an. Insgesamt 8000 begeisterte Anhänger aus aller Herren Länder haben sich für die kommenden vier Tage angekündigt. Es gibt allerdings noch genug Restkarten – daher werden die Zuschauerzahlen natürlich nochmal in die Höhe schnellen. Die Titelkämpfe beginnen mit den Kurzstrecken über die 500 beziehungsweise 1000 Meter, ehe am Wochenende die Mittel- und Langdistanzen über 3000, 5000 und 10000 Meter hinzukommen.

Für die zahlreichen Athleten bedeutet der WM-Auftritt quasi den Saisonabschluss. „Nach den Amerika-Reisen, die viel Kraft gekostet haben, hatten die Sportler drei Wochen Zeit, sich darauf vorzubereiten. Es wird für alle nochmal schwierig werden, die nötigen Körner aus sich herauszuholen, um gut laufen zu können“, betont DESG- Teamleiter Helge Jasch. Im absolut engen Teilnehmerfeld sieht er extrem viele Sportler, die die Distanzen in Inzell gut absolvieren können. „Das Erfolgsrezept wird sein, viermal gut laufen zu müssen. Gerade die Kurzstrecken sollten funktionieren“, so Jasch.

Die Favoritenrolle hat das deutsche Team definitiv nicht inne. Grundsätzlich wird es laut dem Teamchef schwierig werden, überhaupt in die Top Ten zu kommen. Hoffnungen auf gute Performances dürfen sich die deutschen Fans bei den Herren um Hendrik Dombek (München) oder Moritz Klein (Erfurt) über die 1000 Meter machen, bei den Damen ist Lea-Sophie Scholz (Berlin) wohl das heißeste Eisen im Feuer. Ansonsten sieht Jasch insbesondere die Nationen Japan, China, Amerika und Kanada vorn. „Auch die Niederländer sind immer für ihre gute Leistungen bekannt“, findet der Teamleiter.

Als absoluter WM-Shootingstar bei den Herren gilt der US-Amerikaner Jordan Stolz. Der 19-Jährige machte mit seinen vier Goldmedaillen bei der vergangenen WM in Heerenveen auf sich aufmerksam und mischte die Eisschnelllauf-Szene dadurch so richtig auf. Damit gilt er auch in Inzell als heißer Titelkandidat. Kein Wunder also, warum laut DESB-Sprecher Gäsche die Autogrammanfragen bei ihm bislang am häufigsten waren.

Lokalmatadorin Anna Ostlender vom DEC Inzell geht als einzige heimische Teilnehmerin im Sprint-Vierkampf an den Start und möchte vor allem ihre persönlichen Bestzeiten in Angriff nehmen. „Anna hat sich vor allem in den letzten beiden Rennen gut präsentiert. Auch sie ist natürlich von den ganzen Reisestrapazen gezeichnet. Nichtsdestotrotz ist sie für die Kurzstrecken eine der besten“, lobt Jasch. Für ganz vorn wird es zwar schwierig, doch eine Top-Ten-Platzierung traut ihr der Teamchef durchaus zu.