24-Stunden-Rennen von Le Mans
„Besondere Erfahrung“: Ainringer Philipp Öttl lange auf Podestkurs – Am Ende springt Platz 5 heraus

18.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:26 Uhr
Hans-Joachim Bittner

Nacht-Session mit dem Ainringer Motorrad-Profi Philipp Öttl bei den 24 Stunden von Le Mans. −Foto: Öttl Motorsport

In Le Mans (Frankreich) ist zum 46. Mal das 24-Stunden-Rennen für Motorräder über die Bühne gegangen. 54 Teams mit Fahrern aus 23 Nationen nahmen an diesem Langstrecken-Klassiker teil. Über 100000 Motorrad-Fans kamen an die Traditionsrennstrecke an die Sarthe. Der heimische Pilot Philipp Öttl aus Ainring nahm zum zweiten Mal teil.

Nach einer fehlerfreien Leistung im Vorjahr verpflichtete Ducati den 26-Jährigen für das Endurance-Team. Bereits bei den Testfahrten überzeugte Öttl mit der drittschnellsten Zeit. Die Freien Trainings schloss der Deutsche in einer internationalen Crew auf dem starken 2. Rang ab. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen David Checa aus Spanien und dem Engländer Chaz Davies qualifizierte er sich letztlich für Startplatz 6.

Die Bedingungen präsentierten sich durch Kälte in der Nacht und Nebel am Morgen besonders schwierig. Immer wieder musste der Wettbewerb unter Gelber Flagge unterbrochen werden. Bei der verringerten Geschwindigkeit kühlten die Reifen aus, was zu zahlreichen Stürzen führte. Das Trio um Öttl blieb jedoch fehlerfrei und arbeitete sich bis sechs Stunden vor Rennende auf eine starke 2. Position nach vorn. Aus Sicherheitsgründen wechselte die Truppe bei einen Stopp die Kupplung, wobei zu viel Zeit verstrich. Das kostete die Podestplatzierung. Von Rang 8 kämpften sich die drei Ducati-Piloten noch auf die 5. Gesamtstelle. Lediglich 20 Sekunden fehlten auf Platz 4. Öttl, Checa und Davis legten in 820 Runden 3432 Kilometer zurück, 37 Teams erreichten das Ziel.

„Mein zweites 24 Stunden-Rennen war eine weitere besondere Erfahrung. Auch weil ich den Start und den letzten Turn ins Ziel fahren durfte. Leider haben wir bei jedem Tankstopp im Vergleich zur Konkurrenz zehn Sekunden verloren. Das summiert sich bei 20 Stopps. Damit haben wir jene Zeit verloren, die wir zuvor auf der Strecke gutgemacht hatten. Ansonsten wär’s das erste Podium für Ducati in der Endurance-WM geworden“, betont der Ainringer. Persönlich zu seiner fahrerischen Leistung meinte Öttl: „Damit kann ich sehr zufrieden sein. Das sollte mir nach der langen Pause der Superbike-WM helfen, nun habe ich schon einen gewissen Rhythmus.“

Bereits am kommenden Wochenende geht’s für den 26-Jährigen mit dem dritten Renn-Wochenende im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft in Assen weiter.

− bit