Pflichterfolg in der Bundesliga
Starker zweiter Kampfabschnitt: Wacker-Ringer gewinnen in Lichtenfels 17:5

08.11.2022 | Stand 08.11.2022, 9:56 Uhr

Wie im Vorrundenkampf ließ Burghausens Idris Ibaev auch im Rückduell in Lichtenfels Maximilian Schwabe keine Chance. −Foto: Zucker

Mit einem 17:5-Erfolg sind die Ringer des SV Wacker Burghausen aus Oberfranken zurückgekehrt. Doch so klar das Ergebnis auf den ersten Blick erscheint: Der Erfolg beim AC Lichtenfels zum Rückrundenauftakt der Bundesliga Ost war weit mehr als nur ein Pflichtsieg. Denn die Gastgeber boten ihre aktuell mit Abstand beste Mannschaft auf und konnten sogar mit einer knappen Führung in die Pause gehen. Doch am Ende setzte sich der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister nach fünf weiteren Siegen im zweiten Kampfabschnitt durch.

Eine echte Kuriosität ereignete sich bereits vor dem eigentlichen Duell, nachdem der eingeteilte DRB-Kampfrichter Alexander Geck nicht in der Adam-Riese-Halle erschienen war. Als Ersatz sprang kurzfristig der BRV-Mattenleiter Helmuth Rösner ein, der den Vorkampf der Lichtenfelser Landesligastaffel geleitet hatte und glücklicher Weise noch in der Halle weilte. Andernfalls hätte der Kampf vermutlich abgesagt werden müssen.

Vor allem im ersten Abschnitt präsentierten sich die Lichtenfelser als absolut gleichwertig. So wiederholte Ömer Halis Recep seinen Sieg aus der Vorsaison gegen Fabian Schmitt in der Klasse bis 57kg griechisch-römisch. Auf verlorenem Posten wähnte sich Akhmed Magamaev, der es mit dem 30kg schwereren Polen Kamil Kosciolek zu tun bekam. Der Pole ließ Magamaev mit einer Serie von Durchdrehern keine Chance, nachdem er ihn zu Boden gezwungen hatte. Nach nicht einmal eineinhalb Minuten war das Duell mit 16:0 vorzeitig entschieden.

Ein Highlight gab’s beim Vergleich zweier Weltklasse-Athleten in der Klasse bis 61kg Freistil. So bot der SV Wacker zum ersten Mal in der laufenden Saison Europameister Vladimir Egorov auf. Doch auch der Gastgeber konnte mit Ahmet Duman einen Athleten auf Spitzenniveau auf die Matte schicken: Er zählt als amtierender U23-Vize-Weltmeister zu den weltbesten Ringern seines Jahrgangs. Duman sicherte sich nach mehreren gelungenen Aktionen zu Beginn der zweiten Runde eine 5:1-Punktführung und sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Doch Egorov gelang 30 Sekunden vor dem Ende ein schöner Konter, der mit zwei Zählern bewertet wurde. Da zudem vom Kampfrichter ein Foul des Türkens erkannt wurde, nachdem er Egorovs Finger verbogen hatte, erhielt der Wackerianer zwei weitere Punkte, die den 5:5-Ausgleich und damit den Sieg bedeuteten. Eine überaus glückliche Entscheidung zu Gunsten von Egorov, die vom wütenden Lichtenfelser Publikum mit Unverständnis und lauthalsen Protesten quittiert wurde.

Im Gefecht zweiter deutscher Spitzenathleten kam es in der Gewichtsklasse bis 98kg griechisch-römisch zum Aufeinandertreffen zwischen Ramsin Azizsir und dem Lichtenfelser Hannes Wagner. Der Salzachstädter feierte einen 5:3-Erfolg. Wie schon vom Burghauser Trainerteam erwartet, schickte der ACL im Greco-Kampf der 66-kg-Klasse den starken Georgier Beka Guruli ins Rennen. Christopher Kraemer trat für den SVW an und entschied das Duell – trotz zwischenzeitlichen 0:3-Rückstands – mit 6:5 für sich.

− rh

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