Auftakt in der Judobundesliga
TSV Abensberg schlittert gerade so an Niederlage vorbei

16.03.2024 | Stand 16.03.2024, 20:47 Uhr

Johann Lenz hielt für den TSV zwei Punkte fest. Foto: Abeltshauser

Der TSV Abensberg bleibt zum Auftakt der Judobundesligasaison sieglos. In der heimischen Josef-Stanglmeier-Halle erwies sich der JSV Speyer als der erwartet schwere Gegner.

Am Ende stand es 7:7 (Unterbewertung 67:70) gegen ein Team, das untermauerte, dass es ein Wörtchen mitsprechen will bei der Vergabe der beiden Tickets für die Finalrunde. TSV-Judoabteilungsleiter Martin Oberndorfer wollte kurz nach Kampfende nicht um den heißen Brei herumreden. „Was soll ich sagen – Auftakt verpatzt“, war sein erstes Resümee.

Es sei von vornherein klar gewesen, dass Speyer eine harte Nuss sein werde. Leider habe es im ersten Durchgang nicht so funktioniert wie erwartet. Nach dessen Ende stand es 3:4 für die Gäste. Oberndorfer sprach Klartext: In der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm hätte man von Tschechen David Pulkrabek einen Sieg erwartet. „Bei zwei Shidos für den Gegner darf er den Kampf nicht mehr verlieren“, ärgerte sich Oberndorfer.

Überraschung kurz vor Schluss



Dabei hatte der Tscheche richtig begonnen. Er setzte den Georgier Irakli Kupatadze unter Druck, so das der zwei Shidos, also Strafen, für passive Kampfführung hinnehmen musste. Bei der Dritten hätte der TSV-Kämpfer das Duell für sich entschieden. Doch kurz vor Schluss lies er sich überraschen und dem Gegner gelang die entscheidende Aktion. Immerhin stachen die anderen erwarteten Trümpfe für die Abensberger. Johann Lenz (bis 90 Kilogramm) ließ Franz Haettich keine Ruhe, siegte am Ende mit einem Festhaltegriff, wobei der Wurf davor schon zum Erfolg gereicht hätte.

Bis 100 Kilogramm war Kilian Kappelmeier gegen Patrick Schmidt klar der Bessere, siegte letztlich durch einen Armhebel. Und im georgischen Duell in der Kategorie über 100 Kilogramm siegte Saba Inaneishvili gegen Onise Bughadze, weil dieser letztendlich drei Bestrafungen erhielt.

Für die Nachwuchshoffnungen Adam Toszegi (bis 66 Kilogramm) und Sebastian Büch (bis 73 Kilogramm) waren die erfahrenen Kämpfer Lukas Klemm und Philip Müller auf gegnerischer Seite noch zu stark. Auch Eigengewächs Mattias Tuscher konnte gegen Yves-Michel Touna nicht gewinnen. Diesen Dreien wollte Oberndorfer aber überhaupt keinen Vorwurf machen.

Mehr war dann nicht mehr möglich



Allerdings sei nach dem ersten Durchgang klar gewesen, dass mehr als ein 7:7 nicht mehr zu erreichen war. Letztendlich sei das Fehlen von Stammkräften wie Patrick Weisser und Kevin Abeltshauser sowie von Neuzugang Peter Thomas, die wie Ben Howard beim Europacup in Riga im Einsatz waren und sich dort ins Vorderfeld kämpfen konnten, dann doch nicht zu kompensieren gewesen.

Das zeigte sich schon dadurch, dass im zweiten Durchgang mit Mark Nagiba bis 60 Kilogramm ein verletzter Athlet auf die Matte ging, um aber gleich kampflos aufzugeben. Die Regel, mindestens drei Kämpfer wechseln zu müssen, machte das notwendig. Denn Größen wie Lenz und Inaneishvili mussten im Team bleiben, ohne ihre Punkte wäre der Ausgleich nicht gelungen. An dem hatte auch Routinier Falk Petersilka seinen Anteil, der sich klar gegen Haettich durchsetzte und so den siebten Punkt sicherte.

Am Ende zeigte sich Oberndorfer aber kämpferisch. Noch sei erst ein Kampftag vorüber und die Saison noch lang. Dass die aber kompliziert werde, sei jetzt klarer denn je.

In den beiden anderen Kämpfen der Südstaffel setzten sich mit dem Judoclub Leipzig zuhause gegen Samurai Offenbach und der TSG Backnang beim TV Erlangen die beiden Favoriten durch. Sie siegten jeweils mit 9:5. Die siebte Mannschaft in der Staffel, der Budo-Club Karlsruhe, greift erst beim zweiten Kampftag am 27. April ins Geschehen ein.