2. Badminton-Bundesliga
Traumwochenende für TSV Freystadt: Nach Siegen gegen Marktheidenfeld und Jena Tabellenführer

Nach Siegen gegen Marktheidenfeld und Jena ist der TSV jetzt Tabellenführer in der 2. Bundesliga

22.01.2024 | Stand 22.01.2024, 15:10 Uhr

Viktor Petrovic ist eine Bank im Freystädter Team. Der Jugendnationalspieler aus Serbien gewann 20 seiner 22 Ligaspiele. Foto: Marcus Mehlich

Besser hätte es für den TSV Freystadt nicht laufen können. Dem TSV gelang vor heimischer Kulisse der Sprung vom vierten Tabellenrang an die Tabellenspitze. Im Samstagsspiel bezwang der TSV im bayerischen Derby den Tabellenzweiten TV Marktheidenfeld mit 6:1. Doch es kam noch besser. Am Sonntag besiegten die Oberpfälzer den Tabellenfünften SV Guthsmuths Jena mit 5:2. Da der Tabellenführer 1. BCB Saarbrücken in Schorndorf mit 2:5 unterlag, führt der TSV jetzt die Tabelle der 2. Bundesliga Süd mit einem Punkt Vorsprung an.

TSV-Teammanager Stephan Pistorius: „Wir wollten unbedingt gewinnen, aber niemand hat im Vorfeld von diesen Ergebnissen zu träumen gewagt. Genauso überrascht hat uns, dass die Saarländer gegen Schorndorf, die gegen den Abstieg kämpfen, nicht punkten konnten.“ Voraussetzung war, dass Freystadt in Bestbesetzung antreten konnte, auch wenn die Anreise mit Hektik verbunden war. So bekamen drei Spieler am Freitagabend keinen Anschlusszug und so blieb Mannschaftsführerin Stefanie Spies nichts anderes übrig, als mitten in der Nacht mit dem Auto nach München zu fahren, um ihre Mitspieler abzuholen.

Schwerwiegender Ausfall bei Gegner



Der Respekt vor Marktheidenfeld, so Pistorius, war groß. In der Vorrunde unterlag der TSV in Marktheidenfeld mit 3:4. So war man in Freystadt nicht traurig, dass die Gäste ohne ihren erfolgreichsten Punktelieferanten, dem zweifachen Olympia-Teilnehmer Michael Fuchs angereist waren.

Die Partie begann mit den Herrendoppeln und dem Damendoppel. Nachdem Andreas Pistorius und Philip Birker im Spitzendoppel mit 1:3-Sätzen unterlagen, sorgten Aurelia Wulandoko und Katharina Rudert mit ihrem 3:1-Sieg für den wichtigen Ausgleich. Knapp verlief das zweite Herrendoppel. Das Spiel ging über die volle Distanz von fünf Sätzen. Schließlich setzten sich Viktor Petrovic und Filip Spoljarec im Entscheidungssatz mit 11:3 durch.

In den Einzeln dominierten die Freystädter. Ella Neve bezwang in gewohnter Manier eine aufopferungsvoll kämpfende Österreicherin Anja Rumpold glatt in drei Sätzen. Auch Filip Spoljarec und Viktor Petrovic gaben sich keine Blöße und beendeten ihre Spiele ebenfalls ohne Satzverlust. Zum spannendsten Spiel des Tages entwickelte sich das gemischte Doppel mit Philip Birker und Katharina Rudert. Die beiden zeigten ihre wohl beste Saisonleistung, und gewannen das Spiel nach verlorenen ersten Satz mit 8:11, 11:7, 11:6, 14:12. So endete die Spitzenbegegnung 6:1 für Freystadt.

Motiviert ging der TSV Freystadt in die Partie gegen den SV GuthsMuths Jena. Nach dem Abstieg der Thüringer aus der 1. Bundesliga im Frühjahr 2022 und einer eher durchwachsenen Saison 22/23 zählt das Team wieder zu den Spitzenteams der 2. Liga. Die Begegnung startete mit dem ersten Herrendoppel. Andreas Pistorius und Philip Birker erwischten einen guten Tag, spielten über lange Strecken fehlerlos und gewannen mit 11:7, 11:5, 11:9 gegen die favorisierten Thüringer.

Auftakt nach Maß



Einen Auftakt nach Maß hatten Aurelia Wulandoko und Katharina Rudert im Damendoppel. Sie gewannen die beiden ersten Sätze, konnten dann aber ihr Niveau nicht halten. Das Spiel ging in den fünften Satz, den die beiden Freystädterinnen unglücklich mit 10:12 abgaben. Danach folgten vier Freystädter Siege. Viktor Petrovic und Filip Spoljarec gewannen ihre Einzel und waren auch im Doppel erfolgreich.

Im Dameneinzel ließ Ella Neve ihrer Gegnerin keine Chance. Schade aus Freystädter Sicht, dass das abschließende Mixed an Jena ging. Stefanie Spies und Philip holten den ersten Satz und lagen auch im zweiten Satz lang vorn, unterlagen aber dann doch deutlich mit 11:9, 11:13, 3.11 und 6:11.
Spieler des Wochenendes war Viktor Petrovic mit vier Siegen. Neben Ella Neve ist er Freystadts erfolgreichster Punktelieferant.

Nächster Einsatz Mitte Februar



Der serbische Jugendnationalspieler (18 Jahre) kam als Ersatzspieler zum TSV, nachdem sein Trainingspartner Luca Milic dem Verein signalisiert hatte, verletzungsbedingt für längere Zeit auszufallen. Petrovic zu seiner Heimspielpremiere: „Ich habe bisher noch in keiner Halle gespielt mit einer so tollen Atmosphäre (am Wochenende kamen weit über 200 Zuschauer nach Freystadt, die bis zum letzten Ballwechsel für viel Stimmung sorgten).“

Für Petrovic sind die Bundesligaspiele wichtig, um Wettkampfpraxis zu bekommen, da es in Serbien keine Liga gibt. Mannschaftsführerin Stefanie Spies: „Viktor ist ein eher ruhiger, aber sehr sympathischer Typ, der sich schnell integriert hat. Wir planen mit ihm längerfristig.“ Die Bundesliga hat jetzt erst mal Pause. Am 10. Februar und 11.Februar muss der TSV dann in Fischbach-Kaiserlautern und Eggenstein-Karlsruhe antreten.