International und national am Start
Schwimmerin Noelle Benkler macht sich auf den Weg zur nächsten EM

30.11.2023 | Stand 30.11.2023, 20:00 Uhr

International und national macht Noelle Benkler ihre nächsten Schritte im Wasser. Foto: Patrick Wallbaum

Vollprogramm im Wasser, Vollprogramm in der Schule: Noelle Benkler, die nächsten Dienstag 16 Jahre alt wird, ist bis Weihnachten gut eingespannt. „An die Geschenke denke ich erst am 23. Dezember: Aber so mache ich das sonst ja auch“, sagt die gebürtige Regensburgerin gelassen, deren Elternhaus in Bodenwöhr steht und die sich im Sommer 2022 vom Schwimm-Club Regensburg an den Olympiastützpunkt nach Heidelberg verabschiedet hatte.

Aktuell ist Noelle Benkler in Rotterdam unterwegs und hat jeden Tag zwei Starts: am Freitag die 400 Meter Lagen und 50 Meter Rücken, am Samstag 200 Meter Lagen und 100 Meter Rücken und schließlich am Sonntag 400 Meter Freistil. „Das ist zwar nicht so meins, aber da haben wir nix Anderes gefunden, was sonst passend für mich gewesen wäre“, sagt die Nachwuchsschwimmerin, die in diesem Jahr bereits in Belgrad bei den Jugend-Europameisterschaften dabei war und auch die JEM 2024 im litauischen Vilnius wieder auf dem Wunschzettel stehen hat, wofür die Qualifikationswettkämpfe erst im Frühjahr anstehen.

Wettkampf-Modus proben

Die Rennen in den Niederlanden sind eine der eher seltenen Gelegenheiten, internationale Luft zu schnuppern und auch den Wettkampf-Modus mit Vorlauf auf Vormittag und nachmittäglichem oder abendlichen Finale zu proben.

Das war auch schon bei der deutschen Kurzbahnmeisterschaft der Fall, die für Noelle Benkler erfolgreich verlief. „Ich bin viele Bestzeiten geschwommen und habe ein paar Medaillen gewonnen“, berichtet sie von einer nächsten Zwischenstation. „Vor allem aber hat mich der dritte Platz in der offenen Klasse über 200 Meter Rücken gefreut. Insgesamt waren das gute Zeichen in Richtung JEM. Mal schauen, ob ich es wieder schaffe, mich zu qualifizieren: Die Konkurrenz ist stark.“

Und im DM-Vorfeld war längst nicht alles glatt gelaufen. Noelle Benkler, die schon bei der Junioren-EM in Belgrad mit einem heftigen Infekt böse Erfahrungen machte, handelte sich diesmal auf dem Rückweg vom Trainingslager beim Zwischenstopp in Thessaloniki eine Lebensmittelvergiftung ein. „Ich dachte mir, ich mache das heute mal“, erzählt sie vom Kauf eines Brötchens mit Aufstrich am Flughafen, der alsbald ungewünschte Wirkung zeigte. „Als wir in Stuttgart ankamen, habe ich mich mehrfach übergeben und bin umgekippt“, berichtet Benkler. „Das hat mich im Vorfeld der Kurzbahn-DM zwei Tage Training gekostet, war aber letztendlich auch nicht so schlimm.“

Viel Spaß im Team

Dazu standen mit ihrem Verein Nikar Heidelberg auch gerade wieder die Vorkämpfe in der Mannschaftsmeisterschaft an. „Wir haben uns im Vorkampf in Villingen für das Bundesfinale in Wuppertal qualifiziert“, berichtet Noelle Benkler. „Das macht immer viel Spaß. Auch wenn man alleine schwimmt, tut man das da doch für die Mannschaft.“

Und wenn die junge Schwimmerin mit den großen Plänen mal wieder so wie jetzt unterwegs ist, sind die Schulbücher natürlich immer dabei. „In der Schule ist‘s gerade auch sehr stressig. Wir stecken mitten in einer Klausurenphase“, sagt Noelle Benkler. Da bleiben dann auch schon mal die Anrufe zuhause auf der Strecke – selbstverständlich zum Leidwesen der Mama.