Großer Arber. Inklusion ist auch dieses Jahr am Arber nicht nur eine leere Worthülse, sondern wird wieder mit einer Veranstaltung gelebt. Bereits zum 6. Mal veranstaltet der Rotary Club Bayerwald Zwiesel die Offene Skimeisterschaft. Gemeinsam mit dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern e.V. (BVS) – Bezirk Oberpfalz wird ein großes Event auf die Beine gestellt.
Der Startschuss zur dreitägigen Veranstaltung fällt am Freitagabend. Bei einem lockeren Begrüßungsabend im Restaurant der Firma Penzkofer Bau in Regen haben die Beteiligten die Möglichkeit, in ungezwungener Atmosphäre aufeinanderzutreffen. Anwesend sind die Teilnehmer und Gäste des BVS, die Athleten sowie Mitglieder des Rotary Clubs. OK-Chef Anton Wittenzellner und Präsident des RC Bayerwald Martin Scheinert freuen sich bereits im Voraus darauf, an diesem Abend viele Menschen zu begrüßen. Die Veranstalter möchten eine Gelegenheit geben, sich zu vernetzen, den Behindertensport aus der Nähe kennenzulernen und sie wollen einfach Menschen zusammenbringen.
Am Samstag startet das Rennen am großen Arber um 11.30Uhr auf einem Teil der Weltcup-Strecke. Jeder Teilnehmer absolviert zwei Durchgänge. Die Strecke wurde so verkürzt, dass sie für jeden sportlichen Skifahrer sehr gut zu bewältigen ist. Insgesamt wird in zehn Klassen eingeteilt und entsprechend gewertet.
Zwei besondere Gäste, die unter der Wertung des BVS am Rennen teilnehmen, sind Gerd Schönfelder und Verena Bentele. Beide sind mehrfache Paralympics-Sieger.
Der Oberpfälzer Gerd Schönfelder ist seit seinem 19. Lebensjahr schulteramputiert. Der mittlerweile 52-jährige gebürtige Kulmainer (Landkreis Tirschenreuth) ist eines der bekanntesten Aushängeschilder des Behindertensports, wenngleich er seine aktive Karriere schon 2011 beendet hat. 1992 nahm Schönfelder, der lange Jahre auch für den SV Kulmain, teils in der Bezirksliga kickte, erstmals an den Winter-Paralympics teil und gewann bis zu seinem Karriereende insgesamt allein 14 Goldmedaillen in allen vier Disziplinen.
Starkes Engagement
Verena Bentele ist von Geburt an blind und erreichte sportliche Höchstleistungen im Biathlon und im Skilanglauf. Sie wurde vom internationalen Paralympischen Komitee als „Best Female Athlete“ ausgezeichnet. Seit dem Ende ihrer sportlichen Karriere engagiert sich Bentele stark für den Behindertensport. Als Präsidentin des VDK Deutschland ist sie als Fürsprecherin für den Behindertensport häufig in den Medien zu sehen.
Die Veranstalter freuen sich über aktive Teilnehmer aus rotarischen Kreisen und auch über Gäste, die die Rennen bestreiten wollen. Sehr willkommen sind zudem auch die Zuschauer, die an der Piste die Skifahrer anfeuern und im Ziel willkommen heißen.
Der Rotary Club möchte diese Möglichkeit nutzen, dem meist nicht so bekannten Behindertensport eine Bühne zu bieten. Wer bereits in den Vorjahren einen Blick auf das Renngeschehen werfen konnte, weiß um die ausgezeichneten Leistungen der BVS-Skifahrer. Im Rahmen dieser Winter-Inklusionsveranstaltung am Arber freuen sich die Organisatoren um Anton Wittenzellner, wenn im Bayerischen Wald die Inklusion wertgeschätzt wird.
Anmeldung noch möglich
Im Anschluss an das Rennen findet die Siegerehrung ab 15.30 Uhr im Arberseehaus statt. Alle Teilnehmer und Gäste sind dazu herzlich willkommen, um die Sieger zu feiern. Das dreitägige Event endet am Sonntag bei einer geführten Skitour durch Joachim Zellner. Hinauf zur höchsten Spitze im Bayerischen Wald, Richtung Kleiner Arber und dann die Piste hinab oder je nach Schneelage auch die Tourenabfahrt Richtung Bodenmais.
Anmelden können sich rotarische Freunde und alle Skifreunde und Unterstützer der Inklusionsveranstaltung. Separate Anmeldung für jede der drei Veranstaltungen (Begrüßungsabend, Skirennen und Skitour) ist über die Internetseite rotary-skimeisterschaften.de möglich. Die Startgebühr für das Rennen ist am Tag des Rennens in bar zu begleichen. Das Essen am Begrüßungsabend ist ebenfalls direkt am Freitag vor Ort zu entrichten. Die Teilnahme an der Skitour ist kostenlos möglich.
kfl
Beste Laune hatten im Vorjahr Paralympics-Siegerin Verena Bentele (Startnummer 1) und weitere sehbehinderte Athletinnen mit ihren Guides. Foto: Maria Frisch
