Nach der Pause von der Rolle
Rote Laterne der dritten Liga leuchtet in Mintraching

29.01.2024 | Stand 29.01.2024, 19:00 Uhr
Gerd Winkler

Im Hinspiel setzte sich Mintraching noch gegen Steißlingen durch. Im Rückspiel war nichts zu erben. Foto: Christian Brüssel

Mehr Fehlstart ins neue Jahr ging nicht für die Handballfrauen des Drittligisten SG Mintraching/Neutraubling: Als Vorletzter ist der Aufsteiger zum Kellerduell an den Bodensee zu Schlusslicht TuS Steißlingen angereist – und nach der 23:34 (15:16)-Pleite weit nach Mitternacht als Träger der roten Laterne heimgekehrt.

In der Vorrunde hatte Mintraching die Schwaben an der Schmiedgasse noch mit 31:30 in die Knie gezwungen. Dort schlägt nach der siebten Niederlage im siebten Auswärtsspiel am Samstag der Tabellensechste SG Kappelwindeck/Steinbach auf.

Die nur 100 Zuschauer kamen in Genuss quasi zwei Spiele mit einem Ticket zu sehen. In der ersten Halbzeit gestaltete sich eine enge Partie mit wechselnden Führungen – nach der Pause war Mintraching plötzlich völlig von der Rolle. In den 21 Minuten unmittelbar nach dem Wechsel bissen sich die Gäste die Zähne an der 6:0-Abwehr aus, nur zweimal konnte eingenetzt werden. 17:30 in Rückstand drohte die höchste Saisonniederlage.

Drei entscheidende Situationen

Trainer Hans-Jürgen Kästl machte „das enttäuschende Spiel“ an drei Situationen fest. Während ihrer zweiten Aktion knickte Kreisläuferin Nell Stiller um, fortan war nur noch an sporadischer Entlastung für Steffi Nüßle zu denken sowie die Ausführung der Strafwürfe. Nach 23 Minuten sah Linkshänderin Hannah Platzer „Rot“. „Völlig überzogen, das war bei einer Abwehraktion beim Stellen der Rückraum-Mitte ein Zusammenstoß“, kritisierte Kästl.

Ebenfalls schmerzhaft gestalteten sich die Schlusssekunden vor der Halbzeit: Ballgewinn, das Spielgerät geht jedoch in der Vorwärtsbewegung verloren – die Gäste kassieren das 15:16 und Carina Marhöfer eine Strafzeit. „Das hat psychologisch weh getan“, klagte Kästl: „Anstatt dass wir das Tor machen, darf der Gegner mit einem guten Gefühl in die Pause gehen.“ Im ersten Abschnitt entwickelte Mintrachings Rückraum aus der Fernwurfzone wenig Torgefahr, dafür erzielten auf dem linken Flügel Melli Wohlmann und Steffi Mühlbauer sowie auf der rechten Seite Jasmin Lehner und Verena Pielmeier acht Treffer. Darauf hatten sich die Einheimischen dann eingestellt. „Bei Mädels ist das Vertrauen in sich selbst minütlich geschwunden, die Verunsicherung wurde immer größer“, begründete Kästl den Gang in die Packung.

Sieg und Niederlage für ESV II

In der Frauen-Bayernliga Nord hat der ESV 1927 II mit einem Doppeleinsatz die Vorrunde beendet: Der 26:30-Niederlage in Zirndorf folgte tags darauf ein 26:23-Sieg in Bergtheim. In der Männer-Landesliga Nord musste die akut abstiegsbedrohte zweite SG-Mannschaft ein Heim-29:33 (11:17) gegen den Tabellenzweiten TSV Roßtal hinnehmen. „Die Schlinge zieht sich immer weiter zu und wir haben noch ein schwieriges Restprogramm“, klang Coach Ben Heiligtag wenig optimistisch.