Bayernliga der Männer
Regensburg Adler stehen vor Kraftakt: Im Handball-Gipfel ist die Quadratur des Kreises gefordert

25.11.2023 | Stand 25.11.2023, 6:00 Uhr
Gerd Winkler

Vor einer harten Aufgabe stehen Kai-Uwe Pekrul und Co. Foto: Brüssel

Der Zeitpunkt für das Gipfeltreffen hätte für die Adler von Handball-Bayernligist SG Regensburg (2., 13:3 Punkte) am Samstag um 17.30 Uhr im Horst gegen den HSC Coburg II (1., 16:2) dankbarer sein können.

Der Unterbau des Zweitligisten setzt stetig Talente vom A-Jugendbundesliga-Team ein, selbst wenn sich die Spiele überschneiden. „Oft besteht der Spieltagskader der Bayernliga-Mannschaft zur Hälfte aus A-Jugendlichen“, kommentiert Coburgs Trainer Ronny Göhl das Prozedere. Ausgerechnet an diesem Wochenende ruht in der A-Jugendbundesliga der Betrieb.

„Beste Truppe der Bayernliga“

Göhl diesmal nur die Spitzenkräfte vom Nachwuchs rekrutiert, darüber wollte sich der Ex-Erstliga-Spieler zu Eisenacher Zeiten nicht auslassen. Die ohnehin herausfordernde Aufgabe könnte somit für die Adler maximal schwer werden. „Coburg ist die beste Truppe in der Bayernliga“, anerkennt Adler-Coach Kai-Uwe Pekrul, der die Oberfranken live und per Video analysiert hat. Der Gegner hätte jetzt auch noch einen Torhüter aus der eigenen Bundesliga-Mannschaft, da sei zusätzlich ein Brett zu bohren.

Während Coburg nahezu ohne Qualitätsverlust wechseln kann, ist Pekrul diesmal erst recht zu einem Spagat gezwungen: Dem Haushalten der Kräfte. Die wohl stärkste Rückraum-Achse der Liga, Konstantin Singwald sowie die Simbeck-Brüder Bastian und Johannes, muss zum Teil mangels fehlender Mitte- und Halb-Sekundanten folglich vorne und hinten durchspielen.

Ebenfalls in der Zwickmühle ist Pekrul mit der Ausrichtung am eigenen Kreis. Im Verfolgerduell in Waldbüttelbrunn hat sich vorigen Samstag die kraftzehrende 4:2-Abwehr mit frühem Stören sehr bewährt. Eine defensivere Variante bedeutet weniger Substanzverlust, jedoch mehr Handlungsspielraum für Coburg. „Wenn wir hinten stehenbleiben, hauen die uns die Hütte voll“, beschreibt der Trainer die Quadratur des Kreises. Der Ausfall des wertvollen langzeitverletzten Innenblockers Ole Schwagerus ist eine Hypothek.

Leichter gesagt als getan

Heißt unter dem Strich: Die Simbecks müssen mehr oder weniger durchspielen, Singwald soll phasenweise in der Abwehr für den Angriff geschont werden. „Bei uns muss alles passen, wir dürfen keine Schwächephase haben und müssen cool bleiben“, fordert Pekrul. Leichter gesagt als getan: In Waldbüttelbrunn wurde das Knie von Bastian Simbeck überstrapaziert. Muss der 21-Jährige die Segel streichen, ist die zu erwartende Maloche kaum zu bewerkstelligen.