Keine Chance gegen Deggendorf
Kämpferischer Schach-Abschied des SC Bavaria aus der zweiten Liga

20.03.2024 | Stand 20.03.2024, 21:45 Uhr

Eines der vier Unentschieden, mit denen sich der SC Bavaria als Zweitligist verabschiedete, ergatterte Lars Goldbeck. Foto: Brüssel

Nach drei Jahren in der 2. Schach-Bundesliga ist der Abstieg des SC Bavaria Regensburg besiegelt. Am letzten Spieltag hatten die Regensburger gegen das Deggendorfer Team bei der 2:6-Niederlage keine Chance. Gegen die fast ausschließlich mit Großmeistern angetretene Mannschaft aus Niederbayern waren schon die vier erkämpften Unentschieden als Erfolg zu werten.

Den Niederbayern, die bis zuletzt um den sofortigen Wiederaufstieg in die erste Bundesliga kämpften, nützte jedoch auch der hohe Sieg nichts mehr. Auf Grund der schlechteren Brettpunktwertung musste das Deggendorfer Team dem punktgleichen Münchener SC den Meistertitel überlassen.

Das Regensburger Team wollte sich mit einer kämpferischen Leistung aus der Liga verabschieden. Doch das Fehlen des Regensburger Spitzenspielers und Großmeisters, Jiri Stocek, der kurzfristig wegen einer akuten Erkrankung passen musste, verhalf dem Gegner zu einer schnellen 1:0-Führung. Lange stemmten sich die Bavarianer gegen die ihnen nominell deutlich überlegenen Kontrahenten.

Siebter Platz reicht nicht

Mit vier hart erkämpften Unentschieden verabschiedete sich das Regensburger Team dann aus der Liga. Während in den vergangenen Jahren der von den Bavarianern erreichte siebte Platz immer zum sicheren Klassenerhalt reichte, steigen in diesem Jahr die vier Letztplatzierten direkt ab.

Der Deutsche Schachbund organisiert mit Beginn der nächsten Saison im Herbst 2024 die 2. Bundesligen nämlich neu. Die Anzahl der derzeit vier 2. Bundesligen mit insgesamt 40 Mannschaften wird auf zwei Ligen zu je zwölf Teams reduziert. Dies bedeutet für die qualifizierten Teams, dass sich die Professionalisierung des Schachsports auch in den zweiten Bundesligen deutlich verstärken wird. Für Teams wie den SC Bavaria, die überwiegend Nachwuchsspielern Einsatzchancen geben, wird es damit deutlich schwieriger , sich auf Dauer im Bereich der 2. Bundesliga zu behaupten. Die Zielsetzung und Sinnhaftigkeit dieser vom Deutschen Schachbund initiierten Ligareform darf durchaus hinterfragt werden, wenn nur noch Teams, die fast ausschließlich oder – wie zum Beispiel auch Deggendorf – gar zur Gänze mit ausländischen Titelträgern aufgestellt sind, eine fundierte sportliche Daseinsberechtigung haben.

Oberliga herausfordernd

Für die Regensburger gilt es nun, sich neu zu orientieren. Die kommende Saison in der bayerischen Oberliga wird sportlich dennoch herausfordernd genug, da neben Bavaria mit Erlangen und München Südost ja noch zwei weitere bayerische Teams aus der zweiten Liga absteigen müssen.

2. Bundesliga Ost: SC Bavaria – SV Deggendorf 2:6: Jiri Stocek – Egor Krivoborodov kampflos für Deggendorf; Jana Schneider – Boban Bogosavljevic 0:1, Georg Kilgus – Nikola Sedlak 0:1; Lars Goldbeck – Dalibor Stojanovic 0,5:0,5; Uwe Kleibel – Dusan Popovic 0,5:0,5; Cedric Oberhofer – Martin Petrov 0:1; Hannes Ganaus – Miroslav Miljkovic 0,5:0,5; Lennart Uphoff – Petar Krstic 0,5:0,5

Abschlusstabelle: 1. Münchner SC 16 Matchpunkte, 52 Brettpunkte; 2. SV Deggendorf 16, 46,5; 3. Nickelhütte Aue 13, 41,5; 4. SK Göggingen 11, 42; 5. SC Garching 10, 36,5; 6. FC Bayern München II 9, 30,5; 7. SC Bavaria 6, 30; 8. Erfurter SK 4, 27,5; 9. SC 3, 28,5; 10. SK München Südost 2, 25. – Meister: Münchner SC; Absteiger: Bavaria Erfurt, Erlangen, München Südost