Das Halbfinalspiel musste so sein
Hohenstein und die Jahn-Futsaler schaffen sich wieder einmal ihr Finale

03.05.2024 | Stand 03.05.2024, 20:15 Uhr

Wer bringt wen im Entscheidungsspiel um den Einzug ins DM-Finale zu Fall? Hier fliegt Jahn-Brasilianer Alcides (in Rot), beobachtet von Hohensteins Ukrainer Maksym Solonyna. Foto: Christian Brüssel

Florian Roth bringt es auf den Punkt. „Was machen zwei Mannschaften, die sich bisher nur aus drei Endspielen kannten, wenn sie in einem Halbfinale aufeinandertreffen? Richtig, sie schaffen sich ihr Finale. Das musste wohl so sein“, sagt Florian Roth, der Teammanager des SSV Jahn 1889.

Und so fällt nach einem 0:3 in Sachsen und einem hochdramatischen 5:4 nach Verlängerung in der Oberpfalz am Samstag ab 16.15 Uhr nun eben in einem Spiel drei in Hohenstein die Entscheidung, ob die Jahn-Futsaler ihren Titel weiter verteidigen können oder der VfL Hohenstein-Ernstthal, kurz HOT 05, sich im Finale mit dem TSV Weilimdorf aus Stuttgart duellieren darf.

„Ich bin auf die Akkus unserer Spieler gespannt.“ Zahlreiche Jahn-Entkräftungsszenen im Schlussspurt des Sieges von Regensburg, der erst 0,4 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit nach einem direkt verwandelten Eckball zum 4:4 möglich geworden war, waren „das Zeichen, dass Körper und Geist überwunden werden mussten. Mal sehen, ob wir dem nicht zu sehr Tribut zollen müssen“ – und ob alle Spieler überhaupt fit genug sind, um aufzulaufen.

Ein Spiel für die Motivation

„So, wie die beiden Mannschaften da gespielt haben, darf eigentlich keine von beiden ausscheiden“, sagt Florian Roth und zieht wie die Spieler seine Motivation aus Momenten wie diesem. „Ich freue mich schon die ganze Zeit auf dieses Spiel. Das dritte Spiel gibt ein cooles Duell. Warum macht man denn den ganzen Blödsinn? Wegen letzter Woche – und dem, was ja vielleicht noch kommt.“

Eins jedenfalls ist sicher: Die Blicke aus ganz Futsal-Deutschland richten sich am Samstag auf die beiden Klubs aus Hohenstein und Regensburg, nachdem es Weilimdorf im anderen Halbfinale gegen den FC Lirias aus Berlin zunächst mehr (3:2 zuhause), dann weniger (7:0 auswärts) spannend machte. „Das ist schon eine sehr interessante Dramaturgie“, sagt Roth.

Und nebenbei ist das Duo mal wieder Erster: Wie die Regensburger, die 2023 als erster Aufsteiger im dritten Bundesligajahr sofort Meister wurden, steht jetzt im neuen Playoff-Modus „best of three“ das erste Entscheidungsspiel dieser Art an. „In unserem Sport kannst du eben in vielen Dingen Erster sein“, sagt Florian Roth über den (aber vornehmlich in Deutschland) jungen Futsal.

Im Vorjahr mit einer Gesamtwertung aus Hin- und Rückspiel war es ebenfalls im Halbfinale nach einem Heim-4:1 und einem Auswärts-2:4 gegen den Stuttgarter FC, der nun in der Relegation vor dem Abstieg steht, allerdings schon genauso eng zugegangen.

Die Regensburger sehen sich sowieso schon im Bonusbereich der Saison. „Es ist keine Bürde, weil wir der Titelverteidiger sind“, sagt Florian Roth. „Ein neuerlicher Einzug ins Finale wäre eine tolle Bestätigung. Aber es ist auch jetzt schon eine tolle Bestätigung.“ Hohenstein sei ein „Topteam – aber wir eben auch“.

Wer hat mehr Druck?

Auch ob mehr Druck hier oder mehr Druck da herrscht, ist so genau nicht auszumachen. Wobei: „Bei uns war das Finale eher Wunschdenken. Hohenstein hat anders investiert, war zuletzt zweimal im Endspiel, will vielleicht eine Vorrunde der Champions League ausrichten. Das ist ein anderer Anspruch.“