Radsport
Spitzenplatz zum Auftakt: Henri Uhlig startet mit Platz drei in die Saison

29.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:20 Uhr

Henri Uhlig ließ gleich zum Saisonstieg mit einem Spitzenresultat in Belgien aufhorchen. Foto: Flore Cauwelier

Starker Saisoneinstieg für Radrennfahrer Henri Uhlig: Der 21-jährige Hagelstädter beendete beim U-23-Rennen Gent – Wevelgem die 184 Kilometer im Dauerregen als Dritter einer siebenköpfigen Spitzengruppe. Er musste erst 1500 Meter vor dem Ziel dem schließlich um acht Sekunden enteilten Belgier Gil Gelders sowie dem Italiener Nicolo Buratti den Vortritt lassen, der im Sprint ein wenig schneller als Uhlig gewesen war.

Die schlechten Wetterbedingungen störten Uhlig wenig. „Ich habe mich über den Regen gefreut“, sagte er dem Portal radsport-news.com. „Es ist mein Ziel, bei solchen Rennen gut zu sein – und das habe ich heute gezeigt.“ Auch von Ralf Grabsch kam Lob für den Auftritt. „Eine sehr starke Leistung von Uhlig, ein absolutes Top-Resultat“, kommentierte der U-23-Bundestrainer den Auftritt. Schon in der Vergangenheit hatten deutsche U-23-Radrennfahrer in Person von Nils Politt (2015/3.) und 2019er-Sieger Jonas Rutsch bei Gent – Wevelgem große Erfolge feiern können.

Immer vorne dabei



Regen, Wind und Kälte hatten das gesamte Rennen in Belgien geprägt, bei dem Henri Uhli bei einem Durchschnittstempo von knapp 43 km/h stets nach dem Motto handelte, immer vorne mitzumischen und aktiv zu sein. Bis Kilometer 70 prägte eine Fünfergruppe das Renngeschehen und bekam dann von Uhlig und weiteren 20 Fahrern Gesellschaft.

Diese Gruppe wurde zwar eingeholt, Uhlig aber ging wieder in die Offensive, machte alle weiteren Attacken mit und gehörte schlussendlich auch zur Siebenergruppe, die sich entscheidend absetzte und es auch bis ins Ziel schaffte.

Bei Henri Uhlig hat sich über den Winter einiges getan. Nach der Deutschlandtour Ende August 2022 hatte sich der junge Fahrer mit körperlichen Problemen komplett rausgenommen, zumal seine Polizeiausbildung in Dachau im letzten Jahr war. In dieser Zeit kam dann auch noch Corona obendrauf, was zum Schluss die ganze Familie Uhlig betraf.

Uhlig verpasste auch die Trainingslager seines Teams Alpecin-Deceuninck. Ende Januar wurde er zum Polizeimeister ernannt. Mit der bestandenen Prüfung fiel vom Hagelstädter eine Last ab. Er startete erst im Februar den Trainingsaufbau und schloss sich in Girona einer Rennfahrer-WG an. Es funktionierte – und diesmal streikte auch der Körper nicht: „Es ist schon fantastisch, wie schnell ich wieder in Form bin, sagte Henri Uhlig bei radsport-news.com. „Es zeigt, dass ich den Formaufbau richtig gemacht habe.“

Das Jahr 2023 ist für Henri Uhlig wie auch für Linus Rosner, einen Regensburger, der für das Team Tirol-KTM fährt und am Donnerstag 22 Jahre alt wird, das letzte Jahr in der U-23-Altersklasse. Uhligs Team Alpecin-Deceuninck und Bundestraininer Ralf Grabsch arbeiten gemeinsam an einem guten Rennprogramm. Die Zielstellung dabei ist, ihn möglichst an das Profiteam um Mathieu van der Poel heranführen zu können.

Traditionsreiche Rennen



Nach dem geglückten Einstieg bei Gent – Wevelgem, wo Henri Uhlig schon 2022 die Saison begonnen hatte, folgen am Samstag und Sonntag im Trikot der Nationalmannschaft die Rennen Milano – Busseto sowie ein U-23-Start bei Trofeo Piva. Nächste Woche wartet vom 6. bis zum 9. April mit seinem Team beim „Circuit de Ardennes“ ein Straßenradrennen im Nordosten Frankreichs, das 1930 das erste Mal stattfand und seit 2005 zur Europe Tour des Weltverbandes UCI gehört. Für 25. April bis 1. Mai ist der Start bei der nicht minder traditionsreichen „Tour de Bretagne“ geplant, die es seit 1967 gibt.