2. Handball-Bundesliga
ESV verarbeitet Niederlage beim Liga-Primus: „Dieser Gegner ist nicht unsere Kragenweite“

14.01.2024 | Stand 14.01.2024, 20:01 Uhr
Gerd Winkler

Positive Nachricht: Sophia Peter hat verlängert. Foto: Imago Images

Trainer Bernhard Goldbach und der sportliche Leiter Robert Torunsky von den Handballfrauen des ESV 1927 Regensburg waren sich nach der 19:28 (9:17)-Pleite gegen den neuen Zweitliga-Spitzenreiter Frisch Auf Göppingen wortwörtlich einig: „Dieser Gegner ist nicht unsere Kragenweite.“

Es würden andere Mannschaften kommen, mit denen man auf einer Wellenlänge liege. Beispielsweise am Samstag an der Dechbettener Brücke, wenn zum Abschluss der Vorrunde die HSG Freiburg aufschlägt. Der Aufsteiger belegt in der Abstiegszone den Relegationsplatz zehn, mit sechs Zählern weniger auf dem Konto als die auf Rang sieben notierten Bunkerladies.

Ohne die gesetzten Halbrechts Franzi Peter (verletzt) und Rechtsaußen Annalena Kessler (verhindert) ging sichtlich Durchschlagskraft verloren. Insbesondere auf den Flügeln mangelte es: Nur sechs Abschlüsse im gesamten Spiel. „Göppingens Abwehrarbeit ist grundsätzlich so ausgelegt, dass der Gegner über die Außen nur wenig zum Zug kommt“, kommentierte Goldbach. Zur ganzen Wahrheit gehört, dass die Außen in der Luft hingen, weil der Rückraum zu wenig Druck entwickelte, um Platz für einen Wurf zu kriegen. „Wir haben den Ball zu oft weitergeschoben, sind zu wenig in die Tiefe gegangen“, monierte der Coach. Es sei zu harmlos gewesen, um Göppingen vor größere Aufgabe zu stellen.

„Mut“ eingefordert



Im Vorfeld hatte Goldbach von seinen Schützlingen „Mut“ eingefordert, stattdessen kam seine Truppe bis zur ersten Auszeit (10.) wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen daher. Fünf nicht erzwungene Ballverluste, ein versemmelter Siebenmeter und ein Wurf über das Gehäuse sorgten bis dahin für einen 1:7-Fehlstart. Das sich Sammeln sowie die Hereinnahme von Torfrau Steffi Lukau und Kreisläuferin Julia Drachsler zeigten Wirkung – der ESV verkürzte zum 6:9 (18.). Kaum in der Partie angekommen folgte ein Unterzahlspiel, das mit 1:3 verloren ging. Derweil schnitt der ESV in vierminütiger Überzahl (23., 26.) mit einem bitteren 1:4 zum 8:16 (28.) ab.

Moral intakt



Trotz der deprimierenden ersten Halbzeit ließen sich die Bunkerladies nicht unterkriegen. „Wir hätten auch eine riesige Rutsche mit 40 Toren kriegen können, haben aber nach der Pause nur elf Gegentore zugelassen“, lobte Torunsky die Moral. Mit einer positiven Nachricht schloss der sportliche Leiter: „Sophia Peter hat ihren Vertrag verlängert.“

owi