ESV-Männer bejubeln Gipfeltreffen-Sieg
Dritte Adler-Niederlage in Serie sorgt für Rätselraten an der Alfons-Auer-Straße

04.03.2024 | Stand 04.03.2024, 20:12 Uhr
Gerd Winkler

Mit acht Toren war Lukas Herzberg (13) einer der Sieggaranten im BOL-Gipfeltreffen. Foto: Brüssel

In der zweiten Januar-Woche hat Trainer Kai-Uwe Pekrul die Adler von Bayernligist SG Regensburg als Halbzeitmeister (10/1/2) an Benjamin Herth übergeben. „Mit der Verpflichtung versprechen wir uns neue Impulse auf dem Spielfeld und im Training“, begründete GmbH-Geschäftsführer Simon Dillinger den Wechsel. Und nun das: Das 23:28 (10:15) beim Tabellenachten TSV Rothenburg ist bereits die dritte Niederlage am Stück.

Der mit zwei Partien gegenüber den Adlern im Rückstand befindliche Spitzenreiter TG Landshut ist mit fünf Verlustpunkten weniger auf dem Konto entwischt.

Der anvisierte Aufstieg ist in weite Ferne gerückt. Für Herth „ist von vornherein klar gewesen, ergebnistechnisch eins draufzusetzen, das wird schwierig.“ Ohne die X:0-Wertung gegen Erlangen III lautet seine Bilanz: Zwei Siege und eben drei Niederlagen. Das ist „kacke“ und sei ein Rätsel: „Komisch, dass nach den Siegen gegen Allach und Simbach jetzt so viel Sand im Getriebe ist.“ Man müsse aus dem Strudel kommen.

Impuls funktioniert nicht

Rothenburg trat mit einer durchwachsenen Heimbilanz (4/0/4) an. Die Adler kamen gut aus den Startlöchern (7:5, 15.), ehe die Mittelfranken mit einem 5:1-Lauf in Front gingen. Herth zog eine Auszeit (24.) und setzte auf den siebten Feldspieler. „Weil die Durchschlagskraft fehlte, wollte ich einen Impuls setzen, wir haben aber nicht den freien Mann gefunden“, kommentierte der Coach nachher. Zwei Treffer ins verlassene Gehäuse mündeten in das 10:15 zur Pause.

Nach dem Wechsel ließ Herth weitere Impulse folgen, rückte von der 6:0-Abwehr ab, ließ fortan mit einer 5:1-Formation, eine 4:2 folgte, agieren. Ehe sich die Adler versahen, sorgte ein 1:6-Negativlauf zum 11:20 (36.) für die Vorentscheidung. „Wir sind nicht in den Körperkontakt und in die Zweikämpfe gekommen“, klagte Herth über diese Phase. Als Tim Vasold das 21:25 (52.) erzielte, keimte Hoffnung auf, ehe eine viereinhalbminütige Torlosigkeit endgültig zur fünften Saison-Niederlage führte.

Ganz anders ist derweil die Gefühlslage an der Dechbettener Brücke. Seit der Saison 2017/18 drängen die Bunkerboys des ESV 1927 mit Macht auf den Landesliga-Aufstieg. Nach vier Vizemeisterschaften und einem dritten Platz steht nach dem 28:27 (14:12)-Erfolg im Gipfeltreffen gegen den TV Erlangen-Bruck II das Tor sperrangelweit offen. Vier Runden vor Schluss thronen die Blau-Schwarzen mit drei Punkten vor den Mittelfranken.

Das Restprogramm scheint wie gemacht: Es geht gegen das bereits abgestiegene Schlusslicht HSG Erlangen, das unmittelbar vor dem Abstieg stehende Buckenhofen, das abstiegsbedrohte Oberviechtach und den Tabellenvierten Sulzbach. „Wir haben jetzt sogar einen Freischuss, den wollen wir aber nicht verballern“, kommentiert Trainer Roy Müller. Seine Mannschaft müsse jetzt vom Kopf her funktionieren, mit der richtigen Einstellung in die Spiele gehen. „Gerade gegen die Mannschaften von unten haben wir uns relativ schwergetan“, warnt Müller.

Christoph Demls Siegtreffer

Im vollbesetzten Bunker lag der ESV gegen Erlangen-Bruck nach dem 2:2 (7.) abgesehen vom 10:10 (25.) bis zum 23:23 (50.) mit teils vier Toren (20:16, 37.) vorne. Bis zum Schluss legten die Hausherren vor, Erlangen glich aus. Christoph Deml erzielte den 28:27-Siegtreffer (57.49). „Ich kann keinen herausheben, das war eine geschlossene Mannschaftsleistung“, befand Müller.