Starker Zuwachs bei Anmeldezahlen
Hoher Andrang: Die Organisation des Regensburg Marathons ist in der Hochphase

17.04.2024 | Stand 18.04.2024, 12:30 Uhr

Auch heuer werden sich Tausende Laufbegeisterte von der Startlinie am Infineon-Parkplatz in Richtung Innenstadt bewegen. Foto: Brüssel

Immer wieder wird Michaela Aumüller von Anrufen unterbrochen, als sie am Dienstag über den Stand der Vorbereitungen Regensburgs größter Laufveranstaltung erzählt. Die Organisation ist vier Wochen, bevor am 12. Mai beim Regensburg Marathon der Startschuss fällt, in der Hochphase.



Aktuell steht die Suche nach Helfern im Vordergrund. „Wir merken, dass es immer schwieriger wird Feuerwehren zu finden, die für uns an gewissen Stellen die Strecke absperren“, sagt Aumüller, hauptverantwortlich für die Organisation von Veranstaltungen des LLC Marathon Regensburg. „Bei ihnen gibt es das gleiche Problem, wie überall: das ehrenamtliche Engagement wird weniger.“

400 Helfer und zwei Quads

Die Suche nach Feuerwehrleuten erschwert, dass der Termin des Marathons dieses Jahr auf den Muttertag fällt. Neben den Brandwächtern braucht der LLC rund 400 weitere Ehrenamtliche an der Strecke. An Versorgungsstationen. Beim Auf- und Abbau. Oder beim Verteilen der Teilnehmermedaillen aus Holz, auf denen dieses Jahr der Salzstadel abgebildet ist. Hinzu kommen insgesamt 90 Sanitäter und Ärzte, die mit Krankenwägen, Motorrädern und Quads ausgerüstet sind, um im Notfall alle Orte möglichst schnell zu erreichen.

Die Schreibtischarbeit überwiegt aktuell im LLC-Büro. „Vor ein paar Minuten haben wir noch Teilnehmer-T-Shirts nachbestellt, weil die Nachfrage gestiegen ist“, sagt Aumüller am Dienstagmorgen.

Grund für das erhöhte Interesse: Die Anmeldezahlen sind im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr um insgesamt 15 Prozent gestiegen.

Halbmarathon erfreut sich besonderer Beliebtheit

Besonders beliebt unter den Läufern ist der Halbmarathon. Über 2600 Starter haben sich schon jetzt angemeldet. „Der Halbmarathon ist unser Steckenpferd“, sagt Aumüller. Auf der doppelten Strecke sind bisher circa 700 Läufer angemeldet. Athleten mit Lizenz machen zudem die Bayerischen Marathon Meisterschaften unter sich aus. Das läuferische Niveau hat sich in den letzten Jahren dennoch stark verändert.

Der Streckenrekord der Männer stammt aus dem Jahr 2001. Damals lief Dimitri Kapitonow die 42,195 Kilometer in 2:12,19 Stunden. Die Zeit lief der Russe noch ohne neuartige Laufschuhe mit Carbonplatten. Letztes Jahr gewann der Italiener Helmut Mair in 2:40,42 Stunden. Mittlerweile ist es nicht mehr das Ziel des LLC, sich um eine möglichst schnelle Konkurrenz zu bemühen. „Anders als andere Marathons bezahlen wir keine Topläufer dafür, dass sie bei uns starten“, sagt Aumüller. „Das war zwar mal anders, machen wir aber schon lange nicht mehr.“ Mittlerweile liege der Fokus darauf, das Angebot für Breitensportler zu verbessern.

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Unter anderem durch den Nordic Walking Wettbewerb, der jedoch ohne Siegerehrung und damit auch ohne Leistungsdruck stattfindet. Die aktuellen Meldezahlen sind mit 15 Gehern auf der 6,4-Kilometer-Distanz und 18 Sportlern über die 10,8 Kilometer sehr überschaubar. „Die Nordic Walking-Wettbewerbe und auch der 10 Kilometer-Lauf sind sehr wetterabhängig“, sagt Aumüller.

Hoffen auf gutes Wetter

Das Wetter ist laut Helmut Göss – Teil des Organisationsteams – der größte Feind. Nicht nur, was die Anmeldezahlen angeht. „Im Start- und Zielbereich bauen wir einen großen Biergarten auf“, sagt Göss. „Wenn schönes Wetter ist, ist der Biergarten voll, wenn es hagelt, ist er leer. Das ist ein finanzielles Risiko für uns.“

Genauso wenig planbar, wie das Wetter, sind Zwischenfälle während der Veranstaltung. Helmut Göss ist als Lärmbeauftragter Ansprechpartner für Lärmverstöße. Für die drei Stimmungsnester und die sieben Live-Bands gibt es eine Maximallautstärke. „Wenn sich ein Anwohner beschwert, ruft mich die Polizei an“, sagt Göss. „Dann muss ich dort hinfahren, mit einer App nachmessen und gegebenenfalls die Bands bitten leiser zu spielen.“

Veränderte Strecke

Abgesehen von solchen Fällen, nehmen die Regensburger den Marathon gut an. Anders, als manche Touristen. Letztes Jahr pöbelten Besucher Ordner an, weil sie wegen des Streckenverlaufes nicht über die Steinerne Brücke laufen konnten.

Um solche Konflikte bei der diesjährigen Ausgabe zu vermeiden, ist die Steinerne Brücke nicht mehr Teil der Strecke. Außerdem wird die Brückstraße umjoggt, da diese von einem Kran versperrt wird. Lauf-Fans sollte das allerdings nicht vom Anfeuern abhalten. „Der Marathon lebt vom Publikum“, sagt Aumüller.

Regensburger Mini-Marathon

Nachwuchsrennen: Der Minimarathon findet schon am 11. Mai statt. Für Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis 19 Jahren werden Strecken zwischen 0,7 (nur für Rollstuhlfahrer) und 4,2 Kilometern angeboten.

Anmeldung: Anders als bei den Hauptläufen ist beim Nachwuchs keine Nachmeldung möglich. Die Anmeldung schließt am 1. Mai.