Handball-Zweitligist schlägt Freiburg
Der ESV Regensburg verteidigt den Bunker: Siebter Heimsieg im achten Heimspiel

21.01.2024 | Stand 21.01.2024, 23:00 Uhr
Gerd Winkler

Julia Drachsler (im Foto beim Wurf) und Kreisläufer-Kollegin Sara Mustafic hatten einen schweren Stand. Foto: Christian Brüssel

Der Bunker des Handball-Zweitligisten ESV 1927 Regensburg scheint in dieser Saison eine fast nicht einnehmbare Festung zu sein. Im achten Spiel an der Dechbettener Brücke fuhr Bayerns beste Frauen-Mannschaft vor 461 Zuschauern mit dem 26:24 (11:10) über Aufsteiger HSG Freiburg den siebten Sieg ein. Nur der Tabellendritte TuS Lintfort konnte bislang Ende Oktober mit dem 30:25 den Bunker vereinnahmen.

Der ESV führt weiterhin das Heimranking an. Wichtiger als diese Wertung ist für die Verantwortlichen indes die Tabellenlage nach dem Ende der Vorrunde. Mit nun 18:12 Zählern sind die Blau-Schwarzen auf Platz fünf notiert, mit sieben Punkten Vorsprung zur Abstiegszone. Zum Auftakt der Rückrunde am Samstag genießen die Bunkerladies neuerlich den Heimvorteil, wenn der Vierte TG Nürtingen seine Visitenkarte abgibt.

„Zwischenzeugnis ‚Gut‘“, kommentierte der sportliche Leiter Robert Torunsky die Hinrunde. Und wies darauf hin, dass Franzi Peter jetzt das sechste Spiel gefehlt habe. Ins gleiche Kerbholz schlug Trainer Bernhard Goldbach: „Die Vorrunde mit 18 Punkten ist für diese Umstände super, wir sind voll im Soll.“

Harte Nuss für Regensburg

Abstiegskandidat Freiburg hatte sich zuletzt mit fünf Zählern in vier Partien ans rettende Ufer herangearbeitet und war überdies mit seiner undankbar zu bespielenden sehr offensiven Abwehr eine harte Nuss. Die größenbenachteiligten, dafür sehr flink auf den Beinen bewegenden Breisgauerinnen stellten mit dem Pendeln zwischen den 5:1-, 3:2:1- und 3:3-Formationen Regensburg immer wieder vor neue Aufgaben.

Schwieriger wurde das Vorhaben, weil Unterschiedsspielerin Franzi Peter angeschlagen außen vor war. Wider Erwarten konnte die kränkelnde Linkshänder-Kollegin Theresa Lettl auflaufen und zumindest mit Kurzeinsätzen vor und nach der Pause für Entlastung im rechten Rückraum sorgen.

Kadenbach sorgt für Entscheidung



Lettl spielte hintenraus eine ganz wichtige Rolle, als es in doppelter Unterzahl (57., 58.) bedrohlich eng wurde: Ein Ballgewinn am eigenen Kreis verhinderte bei 25:23 (58.) das mögliche Anschlusstor der HSG. Abwehrchefin Marleen Kadenbach sorgte im Gegenzug für die Entscheidung zum 26:23 (58.52).

In diesem Abnützungskampf konnte sich der ESV in der ersten Halbzeit nicht absetzen. Bei 4:5 (15.), 5:6 (17.) und 6:7 (20.) lagen die Bunkerladies zurück, mehr als zwei Führungen mit zwei Treffern Unterschied (10:8, 26. und 11:9, 28.) war nicht drin.

Per 4:1-Lauf, an dem die überzeugende Linksaußen Carina Vetter zweimal, Nicole Lederer und Carolin Hübner final beteiligt waren, legten die Bunkerladies zum 16:13 (40.) vor, das fünf Minuten später jedoch egalisiert wurde. Nach dem Tor von Hübner zum 17:16 (46.) gab der ESV die Führung nicht mehr her, als Sophia Peter mit einem Doppelback zum 21:17 (52.) einnetzte, schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Freiburg ließ sich aber nicht abschütteln und kam bei 22:20 (55.) wieder in Schlagdistanz. Der Rest ist bekannt.

„Gegen Freiburgs offensive Abwehr war es das erwartet schwere Spiel“, bilanzierte Goldbach. Am Kreis gelangen Julia Drachsler und Sara Mustafic diesmal zusammen nur ein Tor. „Das war klar, dass es ein schwieriges Spiel für beide wird“, so der Coach. Wichtig sei gewesen, für den Rückraum zu arbeiten.

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