„Schwierige Aufgabe“
Comeback an der Verbandsspitze: Donaustaufer Wolfgang Weigert erneut Karate-Präsident

01.03.2024 | Stand 01.03.2024, 6:00 Uhr

Steht dem DKV nur für eine Übergangszeit zur Verfügung: Wolfgang Weigert Foto: Brigitte Kraußer

Wolfgang Weigert steht erneut an die Spitze der Deutschen Karate-Verbandes (DKV). Der 70-Jährige hatte diese Funktion bereits von 2012 bis 2021 inne. Vorausgegangen waren offenkundige verbandsinterne Querelen, die den Präsidenten Reinhard Schmidt-Eckhardt bei der DKV-Bundesversammlung in Frankfurt am Main zum Rücktritt „aus persönlichen Gründen" bewogen hatten.

Ihm drohte ein Misstrauensantrag. Die Delegierten votierten anschließend mit über 80 Prozent der Stimmen für den Donaustaufer (Landkreis Regensburg).

Weigert hatte sich ursprünglich auf seine Aufgaben als stellvertretender Präsident des Karate-Weltverbandes WKF und Vorsitzender des bayerischer Landesverbandes konzentrieren wollen. Es sei eine Rückkehr auf Zeit, betont er denn auch. Er werde das Amt lediglich bis zur nächsten Bundesversammlung am 30. November 2024 ausüben: „Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, darüber hinaus eine Periode dranzuhängen.“

„Zusammenstehen, um zusammenzuwachsen“, so laute das Motto für die Zukunft. Laut Weigert hatten sich die Landesverbände im DKV über Fragen des Leistungssports „verharkt“. Zentral ging es dabei um die Qualifikation deutscher Athleten für die „World Games“, die für die staatliche Förderung maßgeblich sind. „Es muss wieder Ruhe im Verband herrschen. Das ist eine schwierige Aufgabe, aber ich stelle mich ihr“, sagt der 70-Jährige.

Gleichzeitig strebt Weigert an, zeitnah wieder ein Karate-Großereignis nach Deutschland zu holen. Die Ukraine hat sich als Ausrichter der Europameisterschaften 2026 in Kiew zurückgezogen. Der neue und alte Präsident will nun „ausloten“, ob der DKV einspringt.

Weigerts Terminkalender ist ohnehin randvoll. Als Beauftragter des Weltverbandes für Para-Karate wird er zu den Paralympics in Paris (28. August bis 8. September) reisen. Gleichzeitig ist er in dieser Funktion mit der Bewerbung für die Behindertenspiele 2032 im australischen Brisbane betraut. Auf bayerischer Ebene hatte er die Kampagne „Nicht alle Helden tragen Trikots“ initiiert, die für mehr Respekt für die Arbeit der Polizei, der Feuerwehren und der Rettungskräfte wirbt.

Nach den Wahlen in Frankfurt am Main besteht das aktuelle DKV-Präsidium aus Wolfgang Weigert, Kathrin Brachwitz (Vizepräsidentin) und Rainer Wenzel (Schatzmeister). Auf der Bundesversammlung im November wird die Wahl eines weiteren Vizepräsidenten auf der Tagesordnung stehen.