Landesliga Staffel Nord
Chamer Handballer werfen einen überforderten MTV Stadeln mit 33:20 aus der Halle

03.03.2024 | Stand 03.03.2024, 20:13 Uhr

Markus Maier traf fünf Mal für die Chamer Handballer beim Heimsieg über den MTV Stadeln . Foto: Simon Tschannerl

Sehr gut gefüllt war die Fraunhofer-Halle am Samstagabend, dass die Chamer Handballer realistische Chancen auf den Bayernliga-Aufstieg haben, macht sich bei der Zahl der Zuschauer bemerkbar.

Und die Gäste sahen, dass der Sprung ins Handball-Oberhaus des Freistaates vielleicht keine schlechte Sache wäre, denn auf dem Parkett gab es eine einseitige Partie gegen völlig überforderte Gäste vom MTV Stadeln. Am Ende feierten die Chamer einen 33:20-Kantersieg und haben damit eine sehr gute Ausganglage vor den beiden wohl entscheidenden Partien um den Aufstieg gegen die direkten Mitkonkurrenten am nächsten Samstag in Roßtal und eine Woche später zu Hause gegen die HSG Lauf/Heroldsberg – dann dürfte die Halle sogar noch besser gefüllt sein.

Die Mannschaft von Trainer Jan Vetrovec war vor dem Gegner gewarnt, gab es doch im Hinspiel im Fürther Stadtteil eine krachende Niederlage mit zehn Toren Unterschied. Wie das den Chamern gegen diesen Gegner passieren konnte, ist nach dem Spiel am Samstag völlig unverständlich, zu ungleich waren die Kraftverhältnisse da zwischen dem Aufstiegsaspiranten und den (wahrscheinlich vergeblich) gegen den Abstieg kämpfenden Stadler verteilt.

Spannung nur zu Beginn

Zu Beginn schlossen sich die Chamer dem schwachen Niveau der Gäste noch an, verzeichneten einige unnötige Ballverluste und technische Fehler. Da auch Stadeln vor dem Tor wenig einfiel, waren nach acht Spielminuten erst vier Treffer gefallen (2:2). Mit dem 6:4 (18.) durch Martin Kovarik erarbeite sich der ASV erstmals eine Zwei-Tore-Führung. Bis zur Pause zogen die Chamer, die nun konzentrierter zu Werke gingen, gegen die Franken, bei denen nur Torhüter Yannick Engelhardt auf Landesliga-Niveau agierte, auf 13:8 davon und es war schon klar, dass an diesem Abend der nächste Heimsieg des ASV gefeiert werden konnte.

Nach dem Seitenwechsel wurde es dann richtig bitter für Stadeln. Immer weiter bauten die Gastgeber ihren Vorsprung mit teilweise sehenswerten Treffern aus, während Stadeln extreme Mühe hatte, überhaupt zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen – und wenn, dann oft noch an Torhüter Markus Bistrian scheiterte.

Eine Viertelstunde vor Schluss führten die Vetrovec-Schützlinge so mit 22:12, und der Trainer gab auch den Spielern, die sonst meist auf der Bank sitzen, Einsatzzeiten. So kam unter anderem Goalie Christian Schindler für Bistrian und Nachwuchsakteur Bastian Handwerker feierte sein Debüt in der ersten Herrenmannschaft. Durchaus bemerkenswert: Für mehrere Minuten in der Schlussphase standen nur deutsche Spieler im Chamer Trikot auf dem Parkett.

Kovarik bester Schütze

Die Schiedsrichter Marcel Förster und Marcel Ludwig nahmen es mit der richtigen Ausführung der „schnellen Mitte“ sehr genau, hatten ansonsten aber keine Mühe in der einseitigen und damit auch nicht groß umkämpften Partie.

Großen Jubel gab es noch, als Handwerker sein erster Treffer in der Landesliga gelang (58.), was dann nahtlos in die Feierlichkeiten des sehr klaren Heimsiegs überging. Am treffsichersten insgesamt bei den Gastgebern war Martin Kovarik mit sechs Toren.

Vorentscheidendes Spiel in Roßtal

Steigerung wird nötig sein: Trotz des klaren Heimsiegs werden sich die Chamer Handballer steigern müssen, um auch am Samstag in der Roßtaler Hauptschul-Turnhalle bestehen zu können.

Heimspiel wurde klar gewonnen: Zwei Punkte sprechen allerdings für den ASV: Das Heimspiel wurde klar mit 28:20 gewonnen und Roßtal hat mindestens einen Minuspunkt mehr auf dem Konto als die Chamer.

Ausfall muss kompensiert werden: Dann wird auch der verletzungsbedingte Ausfall des starken Petr Sedlak sicherlich mehr ins Gewicht fallen.

Cham hat es weiter selbst in der Hand: Mit einem Unentschieden in Franken und einem anschließenden Heimsieg gegen die HSG Lauf/Herlodsberg wäre sehr realistisch, dass in der kommenden Saison Gegner von ganz anderem Kaliber als Stadeln zu Gast in der Fraunhofer-Festung sein würden, wenn es in der Bayernliga um Punkte und Tore geht.