Tischtennis
Bayerns Beste spielen für Miltach: Trio gewinnt Final Four und qualifiziert sich für die DM

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 5:00 Uhr

Konzentriert an der Platte: Lucas Hielscher Foto: Gerhard Wirrer

Eine famose Leistung hat das Miltacher Tischtennis- Pokal-Trio beim Final-Four Bayerns in Wunsiedel gezeigt. Nach den beiden souveränen Erfolgen bei der Vorqualifikation zum Bayernpokalfinale überzeugte das Hielscher Trio auf ganzer Linie im oberfränkischen Wunsiedel. Neben den Miltachern hatten sich der ESV München-Ost, der SV Weiherhof und der hochgehandelte TV Ebern für das Kräftemessen der vier besten Pokalteams Bayerns qualifiziert.

Im ersten Aufeinandertreffen hatten es die Regentaler mit dem ESV München-Ost um Abwehrass Vogt zu tun. Hier ging die riskante Taktik des FC gegen Vogt gleich Lucas Hielscher starten zu lassen voll auf. Hielscher legte in Satz eins gleich mächtig los mit 11:2, doch ein gerade in der Endphase zu wilder dritter Satz (11:13) verhinderte nach Hielschers 11:9 im dritten Satz einen durchaus möglichen Dreisatzerfolg. Vogts Defensive stand plötzlich und Hielscher spielte viel zu oft in die bombensichere Rückhandverteidigung des Münchners. So musste zwangsläufig ein fünfter Durchgang die Entscheidung bringen. Der Miltacher startete stark, platzierte seine Vorhandschwinger wieder schlauer und die 1:0-Führung war perfekt. Damit war im Großen und Ganzen dem Gegner schon der Zahn gezogen.

Zweites Match gegen Ebern

Erst zerlegte Filip Cernota seine Gegenüber Wengenmayr ganz leicht mit 3:0, und auch Denis Benes stand gegen den sehr unbequem zu spielenden Langnoppenstörer in nichts nach beim ebenfalls überlegenen Dreisatzerfolg. So brachte dann das Doppel Cernota/Benes gegen die schnell überforderten Vogt/Schwarze die Entscheidung zum klaren 4:0-Auftakterfolg.

In Match zwei ging es dann gegen den TV Ebern, die etwas überraschend ihr Auftaktmatch gegen Weiherhof mit 3:4 vergeigt hatten. Filip Cernota stellte mit einem überlegenen 3:1-Erfolg gegen Friedrich schnell auf 1:0. Nur der verschenkte zweite Satz (8:11) bescherte Cernota eine kurze Verlängerung beim ansonsten sehr einseitigen 11:1, 11:4 und 11:4. Gegen den tschechischen Spitzenmann Bouska war Lucas Hielscher nach gutem Start eigentlich auf Augenhöhe, doch nach dem gewonnenem zweiten Satz zog Bouska etwas an und das 1:1 war perfekt.

Denis Benes zeigte aber postwendend gegen den starken Camr eine fast perfekte Vorstellung. Mit seinem famosen Vorhandflip und tollem Auge war beim 11:4, 14:12 und 11:4 nur der zweite Satz etwas enger. Die Vorentscheidung zu Gunsten des FC fiel im Doppel im tschechischen Duell zwischen Cernota/Benes und Camr/Bouska. In dem hochklassigen Fünfsatzthriller zeigte einmal mehr Benes seinen Ausnahmestellung und nahm hier besonders im Entscheidungssatz das Heft selbst in die Hand zur 3:1-Führung des FCM. Zwei enge Sätze lieferte sich Hielscher dann gegen Friedrich, doch nach 1:1 ging plötzlich nichts mehr zusammen und Ebern verkürzte nochmal auf 2:3.

Hochgeschwindigkeitsduell

Ein ebenso wie das Doppel hochklassiges Match lieferte sich Cernota zum Abschluss mit Camr. Auch hier stand es im Hochgeschwindigkeitsduell 1:1 bevor Cernota seinen starken Gegner einfach überpowerte zum 4:2 Siegpunkt. Da auch die Weiherhofer gegen München-Ost siegreich blieben, kam es im letzten Spiel also zu einem echten Finale zwischen Miltach und Weiherhof. Wie gegen München zu Beginn schaffte es Lucas Hielscher gegen Korn mit einem wichtigen 3:1-Auftakterfolg dem Gegner schnell den Schneid abzukaufen. In den beiden Einzeln von Cernota gegen Feulner und Benes gegen Makowski war wenig Gegenwehr der Weiherhofer zu erkennen und so stand es schnell 3:0. Im Doppel cruisten dann wiederum Benes und Cernota locker und leicht in drei Sätzen gegen Feulner/Korn zum schnellen 4:0 Abschlusserfolg. Damit hieß der Bayernpokalsieger auf Verbandsebene 2024 FC Miltach. Mit diesem bisher nie dagewesenen Erfolg sicherte sich das Miltacher Trio die Qualifikation zur deutschen Pokalmeisterschaft. Dieses Mammutturnier findet dieses Jahr im hohen Norden, zwischen Hamburg und Kiel, in Schwarzenbeck statt. Man darf gespannt sein, vorausgesetzt man kann in Bestbesetzung antreten, was unter den 16 besten Teams Deutschlands noch möglich ist für den Vertreter aus dem Bayerwald.

fwg