Tischtennis
An den Tischtennis-Platten des ASV Neumarkt läuft es richtig rund

06.02.2024 | Stand 06.02.2024, 12:07 Uhr
Udo Weller

Volle Konzentration: Die ASV-Nachwuchstalente Sebastian Betz (li.) und Michael Macho beim Training. Fotos: Weller

Schon vor dem Eingang zur Turnhalle ist das charakteristische Titschen der Bälle deutlich zu vernehmen. Etwas heller, wenn sie die Platte berühren, etwas dunkler, wenn die Flugbahn von einem Schläger abrupt ins Gegenteil verkehrt wird.

Es ist Trainingszeit bei der Tischtennis-Abteilung des ASV Neumarkt. Die zehn Platten sind allesamt belegt, drum herum herrscht eine konzentrierte und zugleich entspannte Atmosphäre.

Mit 62 Mitgliedern, darunter etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche, beherbergt der ASV eine der größeren Sparten dieser Sportart in der Region. Maßgeblich dafür verantwortlich ist der im März 2022 vollzogene Zusammenschluss mit dem TSV Berching. „Berching benötigte bessere Trainingsbedingungen und wir waren auf der Suche nach guten Jugendtrainern“, war und ist die Fusion für ASV-Abteilungsleiter Stefan Hoffmann „ein Gewinn für beide.“

Starke Bilanz des ASV

Dies lässt sich auch in der sportlichen Bilanz ablesen, in der die ersten vier der insgesamt sieben Herrenmannschaften in ihren Ligen je auf Platz eins rangieren. Wobei der Begriff „Herrenmannschaft“ nicht wörtlich genommen werden darf, sind doch unter den Mitgliedern auch Damen vertreten. Eine in vielen anderen Sportarten kaum vorstellbare Mischung, ist sie, so Hoffmann „im Tischtennis nicht ungewöhnlich“.

Darüber hinaus nennt Hoffmann noch einen Grund: „Würden wir eine Damenmannschaft anmelden, dürften wir keine gemischten Teams mehr haben, sondern es müssten alle Frauen und Mädchen dort spielen.“ Was den jeweiligen Spielstil angeht, macht er freilich manchen Unterschied aus: „Während die Männer eher zielstrebig und druckvoll agieren, bevorzugen es Frauen, ihren Gegner auszuspielen.“

Zu einer echten Erfolgsgeschichte hat sich auch die Nachwuchsarbeit entwickelt. So haben kürzlich drei der vier Jungendteams den Aufstieg geschafft. Wobei die erste Mannschaft sogar in den illustren Kreis der Verbandsliga vorgedrungen ist. Natürlich spielt beim ASV der Leistungsgedanke eine gewisse Rolle, mindestens ebenso wichtig ist es jedoch, erklärt der stellvertretende Abteilungsleiter Michael Hoffmann, dass „den Kindern es Spaß machen soll“. Deshalb sind Veranstaltungen wie die Weihnachtsfeier und das Gaudi-Turner fest im Jahreskreis verankert. Hellauf begeistert gibt sich auch Sebastian Betz. Gerade mal zehn Lenze jung, ist er schon seit fünf Jahren der Faszination rund um die kleinen Kunststoffbälle verfallen. „Als ich angefangen habe, konnte ich kaum über die Platte schauen“, verrät er mit seinem schelmischen Grinsen.

Mit besseren Spielern messen

Fast ebenso lange frönt Michael Macho (14) dieser Sportart. Ihn brachte sein älterer Bruder auf den Geschmack. Besonders gern mag er es „gegen gleichstarke oder bessere Spieler anzutreten“. Dass beide trotz des Altersunterschiedes in der dritten Mannschaft aktiv sind, zeigt die große Durchlässigkeit, die im Tischtennis gegeben ist.

Bis ein Anfänger wettkampftauglich ist, dauert es freilich ein wenig. „Erst muss die Technik erlernt werden, danach liegt der Fokus immer mehr auf dem eigentlichen Spiel“, so Hoffmann. Bei regelmäßigem Training kann nach einem halben Jahr die Turnierreife erreicht werden. Dass Tischtennis grundsätzlich für jeden geeignet ist, verdeutlicht die Altersstruktur beim ASV, die sich von 6 bis 83 Jahren erstreckt.

Auch dem wichtigen Thema „Inklusion“ wird rege Beachtung geschenkt. Seit mehreren Monaten übt Christa Petritzky mit Personen aus den Jura-Werkstätten an der Platte. „Dieser Sport ist perfekt dafür geeignet, dass Menschen mit Behinderung ihre Konzentration und Koordination schulen können.“