Handballer feiern
Teamgeist, Fans, Qualität: So schaffte Simbach den Aufstieg in die Bayernliga

17.04.2023 | Stand 25.10.2023, 10:58 Uhr

Sie stehen zusammen: Die Handball-Damen und -Herren des TSV Simbach freuen sich gemeinsam über den Titelgewinn in der Landesliga Süd in der Saison 2022/23. −Fotos: Alex Schmadel

Es ist vollbracht: Die Handballer des TSV Simbach haben am Samstagabend den Aufstieg in die Bayernliga perfekt gemacht, nach dem 28:25-Sieg gegen den TSV Niederraunau steht die Mannschaft von Trainer Sepp Schimpf und Co Chris Schrädobler zwei Spieltage vor Saisonschluss uneinholbar mit vier Zählern Vorsprung und gewonnenem Direkt-Vergleich vor Dietmannsried/Altusried auf Platz 1 der Landesliga Süd. Nach intensiven 60 Minuten auf der Platte fehlten den Akteuren aber zunächst die Kräfte für eine ausschweifende Party in der Richard-Findl-Halle, gefeiert wurde trotzdem die Nacht durch im Simbacher Lokschuppen.

„Campeones, campeones“, skandierten die Handballer um Kapitän Fabian Schwibach nach dem Schlusspfiff vor ausverkauftem Haus. Und der Truppe gratulierten die TSV-Damen mit einem besonderen Präsent: Die #badgirls beschenkten ihre männlichen Kollegen mit einem eigens angefertigten Banner. Nicht nur daran wurde offenkundig, was sicher ein Erfolgsrezept dieser Mannschaft ist: der Teamgeist.

Schimpf: Bin doch kein Erfolgstrainer

„Schau dir das an, wir sind eine große Familie bei den Handballern“, sagte Kapitän Schwibach in einer kurzen Ruhephase mit einem Kaltgetränk auf der Reservebank. In der Mitte standen sie alle zusammen und freuten sich gemeinsam über den Erfolg.

Ins selbe Horn stieß Trainer Schimpf: „Nein, ich bin doch kein Erfolgstrainer“, wehrte der Coach alle so gearteten Glückwünsche ab. „Der Star ist bei uns die Mannschaft – und da gehören auch diejenigen dazu, die nicht spielen und auch die A-Jugendlichen, die uns am Dienstag im Training helfen.“

Hier gibt’s die Bilder von der Aufstiegsparty

Es ist beileibe aber nicht nur der familiäre Geist, der den Simbachern zum Aufstieg in die Bayernliga verholfen hat. Die Innstädter, die in 20 Spielen ihren Gegnern gerade einmal zwei Unentschieden gestatteten und einzelne Kontrahenten teilweise aus der Halle schossen, haben Qualität. „Gerald Gabl (der vorherige TSV-Trainer, Anmerkung der Redaktion) hat uns auf ein neues Level gebracht“, erklärte der Kapitän, „das neue Trainer-Gespann hat diesen Weg fortgesetzt. Das Training ist strukturiert und sie finden immer die richtigen Worte für die Mannschaft“, lobte Schwibach das Duo Schimpf/Schrädobler. „und dafür ein riesen Dankeschön.“

Faktor Fans besonders wichtig

Für den 31-Jährigen ist zudem noch ein weiterer Aspekt besonders wichtig: die Fans. „Ohne diese tolle Stimmung hier hätten wir das nicht geschafft.“ Und diese Atmosphäre, diesen von den Rängen überspringenden Funken, will der Kapitän auch noch in der neuen Spielzeit des Öfteren erleben: „Klar mache ich weiter“, versprach der Kreisläufer, der in der Partie gegen Niederraunau mit acht Toren wieder einmal lieferte – auch wenn das Spiel mit blauen Flecken an Schwibachs Rücken, Armen und Beinen deutliche Spuren hinterlassen hatte.

Ein weiterer Rückhalt des TSV blieb in der Stunde des Erfolgs gewohnt zurückhaltend: Stefan Babisch. Der Torwart zeigte auch im Match gegen die Schwaben aus dem Vorort von Krumbach wieder einmal eine bärenstarke Leistung, entschärfte teils eigentlich unhaltbare Bälle und hielt drei Schüsse sogar fest – die Höchststrafe für jeden Handballer beim Torversuch. „Er hat uns heute den Sieg geholt“, lobte Coach Schimpf seine Nummer 1 mit der 12 auf dem Rücken. Babisch nahm’s gelassen zur Kenntnis, mit einem großen Versprechen: Er wird auch in der Bayernliga zwischen den Simbacher Pfosten stehen.