Handball-Bayernliga
Aufholjagd nicht belohnt, aber Moral intakt und Simbacher Coach gelassen: „Wir können mithalten“

20.11.2023 | Stand 20.11.2023, 16:57 Uhr

Neun Volltreffer erzielte Jan Josef für die Simbacher Handballer, am Ende aber fehlte bei der 35:36-Niederlage in Günzburg das nötige Quäntchen Glück. − Foto: Alexander Schmadel

Aufholjagd nicht belohnt, Moral intakt: Die Handballer des TSV Simbach haben das Auswärtsspiel der Bayernliga beim VfL Günzburg denkbar knapp mit 35:36 verloren, dabei machte die Truppe von Trainer Sepp Schimpf einen Acht-Tore-Rückstand fast noch wett.

„Das entscheidende Quäntchen Glück hat uns leider wieder einmal gefehlt“, sagte ein keineswegs enttäuschter Coach nach der fünften Saisonniederlage des Aufsteigers. Aber: „Wir sind in der Liga angekommen und hätten sogar einen Punkt verdient gehabt.“

Das Duell beim Rangfünften, der vor Wochenfrist noch den Tabellenführer SG Regensburg in eigener Halle vom Thron gestürzt hatte, begann mit einer Simbacher Führung. Jan Josef traf zum 1:0 für die Gäste, ein perfekter Start nach gut 240 Kilometern auf der Straße. Doch den Hausherren gelang schnell der Ausgleich. In den ersten zehn Minuten wogte die Partie hin und her, dann setzten sich die Hausherren sukzessive immer weiter ab. Beim Stand von 16:12 nahm Sepp Schimpf die erste Auszeit. Die Folge: Sechs Sekunden vor Ende des ersten Abschnitts konnte der an diesem Abend sehr starke Jan Josef noch auf 20:17 verkürzen.

Nach dem Wechsel erhöhte der VfL die Intensität, der TSV verlor Minute für Minute den Zugriff. Immer wieder nutzten die Günzburger die Fehlversuche des Aufsteigers zu schnellen Gegenangriffen. „Die zweite Welle haben wir nie in den Griff bekommen“, erklärte Trainer Schimpf, „die haben gefühlt so 15 Tore geworfen.“ Und so lagen die Innstädter in Minute 43 beim Stand von 24:32 mit acht Toren im Hintertreffen. Doch wer geglaubt hatte, der Aufsteiger würde sich seinem Schicksal ergeben, wurde getäuscht.

Der Coach stellte die Defensive offensiver ein, ließ mit den Gebrüdern Matthias und Tobias Schimpf sowie Jonas Hennersberger drei Mann vor der Neun-Meter-Linie verteidigen. „Das haben sie sehr gut gemacht“, lobte der Coach sein Team, das nun wieder Lunte gerochen hatte. Und siehe da: Der Aufsteiger holte ein Tor nach dem anderen auf und war vier Minuten vor Abpfiff wieder dran, als Jan Josef zum 33:34 einnetzte. „Das zeigt ganz klar, dass die Moral bei uns stimmt — wir lassen uns nicht hängen.“

In der verbleibenden Spielzeit gelang es keiner Mannschaft mehr, „einen entscheidenden Impuls zu setzen“, erklärte der Simbacher Coach, warum die Gastgeber letztlich nur mit dem Minimalvorsprung von einem Tor die Partie für sich entscheiden konnten. „Wir waren dran, aber das Glück war nicht auf unserer Seite“, sagte Schimpf, der es als Indiz für die starke Leistung seiner Truppe wertete, das als „Spieler des Abends“ von den heimischen Fans der gegnerische Torwart Patrick Bieber ausgezeichnet wurde. Der TSV-Coach haderte jedoch nicht mit der knappen Niederlage, „denn in Günzburg kann man verlieren, da sind schon ganz andere Teams böse gestrauchelt.“

Für den Aufsteiger aus der Innstadt geht es am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen die DJK Waldbüttelbrunn weiter, Anpfiff in der Richard-Findl-Halle ist zur ungewohnten Uhrzeit um 16.30 Uhr. „Vielleicht können wir mit unseren Fans im Rücken dieses schwere Match gewinnen“, hofft Schimpf auf den ersten Heimsieg in dieser noch jungen Bayernliga-Saison, denn wie gesagt: „Wir sind in der Bayernliga angekommen und können mithalten.“

TSV Simbach, Tor: Stefan Babisch, Moritz Voll. – Feld: Lukas Eichinger (6/2), Matthias Schimpf (7), Mark Bäumler (1), Jonas Hennersberger (1), Tobias Schimpf (4), Bent Voll, Jan Josef (9), Janic Katzhuber, Jan Syrinek (3), Tobias Plaza, Fabian Schwibach (4), David Kopp.

− wm