2. Tischtennis-Bundesliga
TV Hilpoltstein mit Pflichtsieg gegen Leiselheim – Einer stach heraus

24.03.2024 | Stand 24.03.2024, 14:56 Uhr

Juan Perez gewann sein Doppel mit Matthias Danzer 3:0, dann seine Einzel 3:1 und 3:0. Foto: Tschapka

Den ganz großen Glanz haben die Tischtennis-Spieler des TV Hilpoltstein am Samstag zwar nicht versprüht, wohl aber mit dem sicheren 6:1-Erfolg beim abgeschlagenen Schlusslicht TV Worms-Leiselheim den erhofften Pflichtsieg eingefahren und damit den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga nahezu perfekt gemacht.

„Werden dieser Mannschaft keine Träne hinterher weinen“

Das hat gut getan: Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge für den TV Hilpoltstein waren die Wormser Vorstädter der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt. Eine Mannschaft, die sich durch skandalöse Aufstellungen in den vergangenen beiden Jahren kaum Freunde gemacht haben dürfte. Nachdem die Rheinhessen im Vorjahr sporadisch mal einen Spieler mit Bundesliga-Niveau für ein Match eingeflogen und wenig später ganze Partien nahezu kampflos abgeschenkt hatten, war in dieser Saison nach zahlreichen Abgängen gar kein Aufbäumen mehr zu spüren. Vor dem Spiel am Samstag standen bei Worms-Leiselheim deprimierende 0:26 Punkte bei einem Satzverhältnis von 16:78 zu Buche. Mit vier 0:6-Klatschen in Folge im Kalenderjahr 2024 sind sie dabei, einen neuen Zweitliga-Negativrekord aufzustellen. „Wir werden dieser Mannschaft sicher keine Träne hinterher weinen“, macht TV-Pressesprecher Florian Seitz aus seinem Herzen keine Mördergrube.

Fedotov noch in Russland

Am Wochenende standen mit dem brasilianischen Nationalspieler Leonardo Lizuka Kenzo und mit Abstrichen Tobias Sältzer lediglich zwei Spieler mit Zweitliganiveau im Aufgebot der Gastgeber. Die Angst der Hilpoltsteiner Verantwortlichen, Leiselheim könnte womöglich den chinesischen Defensivkünstler Chen Weixing oder den Russen Grigory Vlasov aufbieten, erwies sich als unbegründet. Da spielte es auch keine Rolle, dass die Hilpoltsteiner erneut auf Petr Fedotov verzichten mussten, der noch bei den russischen Meisterschaften aufschlägt.

Danzer wieder dabei – Perez überzeugt

Dafür kehrte Matthias Danzer ins Team zurück. Der hatte sich unter der Woche in München einer Magnetresonanztomographie unterzogen bei der lediglich eine einseitige muskuläre Belastung diagnostiziert wurde. Nichts Ernstes also, sondern eine Blessur, der Danzer seither mit Massagen und Wärmebehandlung zu Leibe rückt. Die Partie war eine Steilvorlage für die Hilpoltsteiner, ihre Bilanzen aufzupolieren und ein wenig Selbstbewusststein für die verbleibenden drei Begegnungen zu tanken. Das gelang den Akteuren unterschiedlich gut. Wirklich überzeugen konnte am Samstag lediglich Juan Perez, der seine Aufgabe gegen Kenzo souverän löste und auch in seinem zweiten, zur Wertung nicht mehr zählenden Einzel gegen Sältzer mit 3:0 nachlegte.

Alexander Flemming schleppte sich deutlich mühsamer über die Runden, auch, wenn er am Ende in beiden Partien die Oberhand behielt. Danzer wirkte gegen Aleksandar Grujic anfangs ein wenig gehemmt, nahm unbewusst immer wieder eine Schonhaltung ein und traute sich zu selten, voll durchzuziehen. Doch mit jedem Ballwechsel wurde er lockerer, gewann Zutrauen und entschied die Sätze zwei, drei und vier klar für sich.

Hegenberger fehlt „letzte Konsequenz“

Ein wenig bitter verlief der Auftritt von Ersatzspieler Sebastian Hegenberger, der unfreiwillig für den einzigen Gegenpunkt der Wormser sorgte. Gegen Kevin Fu, der in der Winterpause vom Oberligisten FC Bayern München II zu den Rheinland-Pfälzern gewechselt war, hatte er trotz einiger Möglichkeiten am Ende mit 0:3 das Nachsehen. Reichlich Chancen gegen den Kumpel aus Jugendzeiten waren da, doch er hat sie nicht genutzt. „Sebbo fehlte leider die letzte Konsequenz“, räumt Mannschaftskapitän Flemming ein.

Unter dem Strich aber geriet die Begegnung im Wormser Prominentenviertel Leiselheim zu einer einseitigen Angelegenheit. In nur 140 Minuten – für Tischtennis-Verhältnisse geradezu im Schelldurchgang – hatten die Hilpoltsteiner ihre Pflicht erfüllt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

wwl