Er setzte das Highlight beim ersten Heimspiel der Ingolstadt Dukes in der Football-Bundesliga: Kurz vor Schluss jagte Running Back Jean-Charles Moukouri über das ganze Feld und trug unter dem begeisternden Jubel der 2100 Zuschauer den Ball bis in die Endzone. An der 20:29-Niederlage der Herzöge gegen Schwäbisch Hall änderte das zwar nichts mehr, doch die Fans hatten schnell einen neuen Publikumsliebling gefunden.
Nun hoffen sie darauf, dass der in Paris geborene Spieler noch öfter mit solchen Läufen auf sich aufmerksam machen wird. Schon beim klaren 52:12-Sieg in Ravensburg waren auch die Gastgeber beeindruckt vom Auftritt Moukouris. Kurz vor seinem – zumindest laut Internet – 30. Geburtstag (15. Juni) stellt sich die Frage, ober er sich einst einmal vorstellen konnte, seinen runden Geburtstag in Ingolstadt zu feiern.
Was er erst mit einem fragenden Blick und dann mit einem Lachen beantwortet. „Ich bin 1995 geboren“, stellt er richtig, groß feiern wird er aber auch den 28. Geburtstag wohl nicht, denn nur zwei Tage später steht das Rückspiel beim deutschen Meister an. Und der 1,73 Meter große und 95 Kilogramm schwere Franzose ist ehrgeizig genug, den Spieß dieses Mal umdrehen zu wollen. Immerhin hat er erkannt, dass der Unterschied zwischen beiden Teams nicht so groß war, dass die Dukes als krasser Außenseiter nach Baden-Württemberg reisen.
Ingolstadt Dukes: Moukouri war zunächst Leichtathlet
Moukouri war zunächst in der Leichtathletik aktiv und hatte auch dort große Erfolge vorzuweisen. Doch 2018 wechselte er zum American Football und spielte in seiner Heimat für Les Mousquetaires und Flash de La Courneuve. 2019 bot sich die Chance, in die USA zu gehen und im Texas Team Arena Football zu spielen. Ein Jahr später holten ihn die Cedar Rapids River Kings in die Indoor Football League. Die Corona-Pandemie durchkreuzte nach nur zwei Spielen aber seine weiteren Pläne und er ging nach Deutschland, wo er für die Stuttgart Surge zwei Jahre in der European League of Football spielte.
Dort waren alle sehr zufrieden mit ihm, auch er selbst blickt positiv auf diese Zeit zurück. Dennoch hat er sich jetzt zu einem Wechsel an die Donau entschlossen, auch weil ihm Headcoach Eugen Haaf sein Programm ausführlich erklärt und ihm seine Möglichkeiten aufgezeigt hat. „Er hat mich immer über das Programm auf dem Laufenden gehalten und mir gesagt, dass ich als erster Running Back gesetzt bin. Ich habe darüber nachgedacht – und jetzt bin ich hier. Es ist gut, ab und zu mal etwas anderes zu machen.“
Ingolstadt Dukes: Moukouri will in die Play-offs
Auch wenn es derzeit noch etwas zu früh ist, irgendwelche Ziele auszugeben, so will Moukouri doch wenigstens die Play-offs erreichen: „Darauf sind wir fokussiert, und dann sehen wir weiter, dann müssen wir vorwärtsschauen.“ Von seinem neuen Team ist er durchaus überzeugt, und vor allem baut er auch auf das Trainerteam: „Wir haben viele talentierte, junge Spieler und wir haben hervorragende Coaches. Sie treiben uns immer an und wir arbeiten sehr hart. Jetzt liegt es an uns, das alles umzusetzen.“
