Ruderin vom DRC Ingolstadt
Platz 15 bei deutscher Meisterschaft: Marie-Sophie Zeidler verpasst Rückkehr in Nationalkader

21.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:16 Uhr

Bei der deutschen Meisterschaft in Brandenburg an der Havel erlitten Marie-Sophie Zeidler (links) vom DRC Ingolstadt und ihre Trainingspartnerin Juliane Faralisch Schiffbruch. Foto: privat

Herbe Enttäuschung für Marie-Sophie Zeidler: Die Ruderin vom DRC Ingolstadt hat bei der deutschen Meisterschaft in Brandenburg an der Havel ebenso wie ihre Trainingspartnerin Juliane Faralisch im Einer eine Platzierung unter den besten zehn Athletinnen klar verpasst.

Damit kehrt die 24-Jährige vorerst nicht in den Nationalkader zurück, und auch ein Start bei der Europameisterschaft in Bled/Slowenien (26. bis 28. Mai) ist ausgeschlossen. „Ich kann noch nicht sagen, wie es weitergeht“, sagt die enttäuschte Zeidler.

Bei der deutschen Meisterschaft waren 32 Skullerinnen im Einer auf der Regattastrecke Beetzsee angetreten. Im dritten Vorlauf kämpften Zeidler und Faralisch Seite an Seite mit widrigen Bedingungen sowie Wasser im Boot. Faralisch beraubte sich durch einen technischen Fehler früh aller Chancen und belegte am Ende eines verkorksten Wochenendes Rang 23. Für Zeidler war im Viertelfinale die angepeilte Top-Ten-Platzierung dahin, sie landete in der Endabrechnung auf Platz 15. Zu wenig für den Deutschen Ruderverband (DRV), der eine Platzierung unter den Top Ten verlangt, um für die Mittel- und Großbootbildung in Hamburg Ende April und damit auch für internationale Wettkämpfe infrage zu kommen. Zeidler und Faralisch würden daher „für eine weitere Mannschaftsbildung für die Nationalmannschaft nicht berücksichtigt“, teilt Bundestrainerin Brigitte Bielig auf Anfrage mit.

Weil sie die Stützpunktpflicht und einen damit verbundenen Umzug nach Berlin abgelehnt hatte, war Zeidler Ende des vergangenen Jahres aus dem Nationalkader gestrichen worden. Danach hatte sie sich außerhalb der DRV-Strukturen gemeinsam mit der Heidelbergerin Faralisch, die seit vergangenem Herbst in München wohnt, auf die Saison 2023 vorbereitet – im Idealfall wollte das Duo einen erfolgreichen Doppelzweier bilden. Unter der Anleitung von Vater Heino Zeidler sowie Großvater und Olympiasieger Hans-Johann Färber verlief auf der Regattastrecke in Oberschleißheim zunächst auch alles nach Plan: „Wir konnten 90 Prozent der Einheiten auf dem Wasser und dem Ergometer zusammen trainieren“, berichtet die DRC-Ruderin.

Doch im Februar fingen sich zunächst die 26-jährige Faralisch und kurz darauf auch Zeidler das Coronavirus ein. Während Erstere symptomfrei blieb, warf das Virus die Teamkollegin aus Schwaig bei Erding zwei Monate zurück. „Es war fast heftiger vom Verlauf als bei meiner ersten Corona-Erkrankung, dafür aber etwas kürzer“, erzählt sie. „Danach war es schwierig, überhaupt wieder in die Gänge zu kommen.“ Besonders ärgerlich: Bei den Stufentests im Rahmen der obligatorischen Sportuntersuchung im Januar hatte Zeidler „so gute Werte wie noch nie – und dann kam Corona. Das war deprimierend.“ Und womöglich der entscheidende Rückschlag auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft und zurück ins Nationalteam.

Einen Traum möchte sich Zeidler, die trotzdem weiter trainiert, in diesem Jahr dennoch erfüllen: ein Start bei der traditionsreichen Henley Royal Regatta auf der Themse Ende Juni. „Das stand schon immer auf meiner ,Bucket List’“, sagt die Ingolstädterin.

DK