Triathlon-Brüder auf Erfolgskurs
Andreas und Nico Wittmann vom TSV Gaimersheim setzen beim Triathlon Lauingen Ausrufezeichen

17.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:10 Uhr

Das Siegerpodest in Lauingen: Gewinner Andreas Wittmann (Mitte) mit Bruder Nico (3., links) und dem Zweiten Tim Rieder. Foto: privat

Die Wittmänner sind wieder gemeinsam unterwegs. Nach etwas mehr als eineinhalb Jahren Pause gingen die Brüder Andreas und Nico vom TSV Gaimersheim beim Triathlon in Lauingen (Schwäbische Alb) über die Olympische Distanz (1,2 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) an den Start – und sicherten sich gleich Platz eins und drei.

„Es war eine relativ spontane Entscheidung dort zu starten. Wir haben erst am Freitag vor dem Rennen angefragt, ob wir noch nachmelden können“, erzählt der knapp drei Jahre ältere Andreas (31). Voraussetzung war natürlich, dass Bruder Nico (28), der sich im Frühjahr 2022 eigentlich beruflich nach Südafrika verabschiedet hatte, aktuell wieder in der Heimat ist und auch den Sommer über in Deutschland bleiben wird. Nach einem Grund für den gemeinsamen Start mussten die beiden Wettstettener dann auch gar nicht lange suchen. „Wir hatten einfach Bock, mal wieder gemeinsam zu racen“, sagt Andreas mit einem Lachen.

Für das Familienduell hatten sich die beiden mit Lauingen einen Wettkampf ausgesucht, bei dem sie bereits gute Erfahrungen gemacht haben. So wurde Andreas, der in Ingolstadt 2022 das Rennen über die Olympische Distanz gewonnen hat, dort im Jahr 2021 über die gleiche Strecke bayerischer Meister – und Bruder Nico Zweiter. Andreas bestreitet 2023 eher eine Übergangssaison (im August kommt der zweite Nachwuchs), während Nico seit Januar wieder voll im Training ist und Ende August beim Ironman in Kopenhagen das WM-Ticket für Hawaii 2024 lösen will. Er nutzte Lauingen als Wiedereinstieg.

Andreas, im vergangenen Jahr auf Hawaii über die Langdistanz 25. der Altersklasse 30-34 und beim diesjährigen Ingolstädter Triathlon auf der Olympischen Vierter, konnte dann auch gleich seine gute Wettkampfform ausspielen. So stieg der 31-Jährige knapp hinter den Führenden als Dritter aus dem Wasser, während Nico als Elfter noch etwas Lehrgeld zahlte. „Mein Bruder ist normalerweise der bessere Schwimmer. Seine Zeit war zwar ordentlich, aber er ist noch im Aufbau und kann da sicher noch zulegen“, erläutert Andreas.

Beim anschließenden Radfahren sah das schon ganz anders aus. Während Andreas weiterhin konstant agierte und mit der drittbesten Zeit auf Rang zwei vorfuhr, absolvierte Nico die 40 Kilometer als Schnellster und raste bis auf Rang drei.

Beim letzten Wechsel hatten die Wittmann-Brüder mit dem Tübinger Nachwuchs-Kaderathleten Tim Rieder (deutscher Duathlon-Meister 2023) dann nur noch einen ernsthaften Konkurrenten. Der Kampf um die Medaillen begann. „Beim Radfahren hatte ich echt Mühe ihm zu folgen und bin deshalb knapp 20 Sekunden hinter Rieder auf die Laufstrecke gegangen. Dort war ich dann aber im Vorteil und konnte nach rund zwei Kilometern schon überholen“, beschreibt Andreas die entscheidende Rennphase. Im Ziel hatte er bei einer Endzeit von 1:46,29 Stunden schließlich fast eineinhalb Minuten Vorsprung auf Rieder (1:48,08), der den immer weiter aufkommenden Nico Wittmann (1:48,32) gerade noch in Schach halten konnte. „Platz eins und drei – für uns bei einem atmosphärisch wirklich prima Rennen eine tolle Sache“, schwärmte Andreas im Ziel.

Mit dem Erfolg im Gepäck wird sich der Ältere der Brüder nun indes auf die Begleiter-, beziehungsweise Unterstützerrolle zurückziehen. Zwar wird es beim Retzbachlauf an diesem Sonntag in Gaimersheim („Unser Heimrennen“) nochmal einen gemeinsamen Start geben, ansonsten will Andreas aber seinen Bruder auf dem Weg nach Kopenhagen „so gut ich kann“ unterstützen.

DK