Ihr Stolz sind zwei EM-Medaillen
„Bin noch dieselbe Lisa“: Biathletin Spark blickt auf erste Saison bei den Senioren zurück

16.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:53 Uhr

Lisa Spark zeigt stolz ihre beiden Medaillen: Die Athletin des SC Traunstein holte bei der EM in Lenzerheide Gold im Einzel und Silber mit der Mixed-Staffel. −Foto: Wukits

Eine turbulente Zeit hat Biathletin Lisa Spark vom SC Traunstein hinter sich. Die 22-jährige hat sich von einer Erkältung erholt und ist wieder ins Training eingestiegen. Nächstes Ziel ist der IBU-Cup im kanadischen Canmore (23. bis 26. Februar).

Die vergangenen zwölf Monate waren für sie sehr aufregend und erfolgreich. Zuletzt hat Spark bei den Europameisterschaften in der Lenzerheide (Schweiz) Gold im Einzel und Silber mit der Mixed-Staffel gewonnen. Ein Erfolg, der ihr nicht in den Schoß gefallen ist. „Da bin ich schon überrascht gewesen“, gibt sie zu und freut sich, dass sie bei den vier Schießeinlagen ohne Fehler gewesen ist. „Die Laufzeit ist solide gewesen.“ Zunächst dachte sie im Ziel, dass sie hinter Michela Carrara Zweite geworden ist. Doch die 25-jährige Italienerin gab zu, nicht alle Ziele getroffen zu haben, obwohl sie der Computer ohne Fehler auf dem 1. Platz führte. „Eine tolle Aktion und absolutes Fairplay“, freut sich Spark über diese Geste.

Überrascht von den Erfolgen zeigte sich ihr Trainer am Stützpunkt Ruhpolding, Andi Birnbacher. Die 22-Jährige sei etwas zäh in die Saison gekommen, bemerkte er, freute sich aber umso mehr über die Leistungssteigerung seines Schützlings. „Der Sommer war nicht leicht für mich“, gibt Spark zu. Neben einem grippalen Infekt stand für sie die praktische Ausbildung bei der Polizei an. Die Sportlerin ist im Programm „Spitzensportförderung bei der bayrischen Polizei“. Da hatte sie in ihrem Praktikum unter anderem Nachtdienstschichten und den ein oder anderen heiklen Einsatz. Zum Beispiel in Siegsdorf, dort hatte ein Mann mit einer wie sich später herausstellte Schreckschusspistole vom Balkon geschossen. Ein SEK überwältigte ihn schließlich. „Das war nicht ohne, wie wir da als eine der ersten angerückt sind“, erinnert sie sich.

Vergleiche mit Neuner hat sie „gar nicht so mitbekommen“



Der Saisoneinstieg verlief für Spark zunächst nicht nach Wunsch. Es ist ihr erster Winter im Seniorenbereich mit Wettkämpfen im IBU-Cup, für viele junge Sportler das Sprungbrett in den Weltcup. „Da war gleich vieles anders als noch im Juniorenbereich“, so die Novizin. Hatte sie doch vor knapp einem Jahr bei den Junioren-Weltmeisterschaft in den USA Gold im Einzel, Silber mit der Staffel und Bronze im Sprint geholt. Erfolge, die ihr Aufmerksamkeit brachten, wobei ein Boulevard-Blatt gleich von einer neuen Magdalena Neuer schrieb. „Das habe ich gar nicht so mitbekommen“, sagt sie. Vielmehr konnte sie sich über die Auszeichnung „Junioren-Sportlerin des Jahres“ von der Sporthilfe freuen. „Das ist eine große Ehre für mich gewesen“, so Spark und meint auf die Frage, ob sie sich persönlich durch die Erfolge verändert habe: „Ich bin immer noch dieselbe Lisa geblieben, wenn es auch eine coole Zeit war.“

− shu

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