Biathlon
An die letzte Saison anknüpfen – Johannes Kühn startet morgen in Kontiolahti in den Winter mit einer Heim-WM

28.11.2022 | Stand 28.11.2022, 5:00 Uhr

Seinen bislang einzigen Weltcup-Sieg feierte Johannes Kühn im Dezember 2021 in Hochfilzen. Ob der 31 Jahre alte Tüßlinger auch in der neuen Saison, die morgen im finnischen Kontiolahti beginnt, wieder Grund zum Jubeln hat? −Foto: dpa

„Es wäre gut, wenn ich an die Leistungen der letzten Saison anknüpfen könnte“, sagt Johannes Kühn. Der Biathlet aus Tüßling hat vor zehn Jahren seine Premiere im Weltcup gefeiert und mischt seitdem einigermaßen konstant unter den besten Skijägern der Welt mit. Am morgigen Dienstag um 13.15 Uhr startet er mit dem Einzelrennen über 20 Kilometer in Kontiolahti (Finnland) in die Runde 2022/23, die als Höhepunkt die Heim-WM im Februar in Oberhof bereit hält.

Der Elfte der Gesamtwertung des letzten Winters ist gut und vor allem verletzungsfrei über den Sommer gekommen. Nun neigt sich die für die Biathleten lange Trainingsphase dem Ende zu. Diese wurde nur durch die Sommer-WM in Ruhpolding unterbrochen, wo Kühn mit den Plätzen 6 (Sprint) und 7 (Massenstart) seine starke Verfassung schon mal unterstrichen hat. Um sich den letzten Schliff für die anstehenden Aufgaben zu holen, weilte der Mann vom WSV Reit im Winkl mit seinen DSV-Kollegen zuletzt traditionell in Skandinavien. In Finnland konnte auf Schnee trainiert werden – heuer zum ersten Mal in Vuokatti.

Bei den Einheiten dort sei alles rund gelaufen, berichtet Kühn, der am 19. November seinen 31. Geburtstag gefeiert hat: „Die Bedingungen und Trainingsmöglichkeiten waren gut. Es gab rund neun Kilometer Loipe, insofern war das aktuell wohl einer der besten Trainingsplätze für Biathlon.“ Nach ein paar Tagen sei es auch kälter geworden und damit schon „richtiges Winterfeeling“ aufgekommen.

Man habe die Vorbereitung wie geplant absolvieren können, so Kühn weiter, der diesmal im Gegensatz zum Vorjahr gleich für den Weltcup gesetzt ist und sich nicht erst über den zweitklassigen IBU-Cup empfehlen muss. In Finnland gab es auch einige Trainingswettkämpfe, weil für die letzten Startplätze noch eine interne Qualifikation durchgeführt wurde. Der Sprintsieger vom Dezember 2021 in Hochfilzen zeigt sich mit seinen Vorstellungen dort zufrieden, auch wenn es „sicher noch Luft nach oben“ gibt. Aber: „Der Einstieg ist gemacht.“

Nach Ende des Trainingslagers reisten Kühn und Kollegen dann direkt ins rund zweieinhalb Autostunden entfernte Kontiolahti weiter, wo sie nun dem ersten Rennen entgegenfiebern. Beim Auftakt wisse keiner so genau, wo er stehe, so Kühn, den jedoch die Trainingsleistungen zuversichtlich stimmen. „Die Vorfreude ist da, die Form ganz o.k., aber noch ausbaufähig“, sagt der Oberbayer, der in der Athletenkommission des Weltverbandes IBU sitzt. Insofern sei das Einzel als erstes Rennen eher „zum Reinkommen.“

Als großes Ziel für diese Saison nennt der zweimalige Olympia-Teilnehmer (Pyeongchang 2018 und Peking 2022) die Qualifikation für die WM in Oberhof vom 8. bis 19. Februar 2023. Es wäre seine vierte nach 2019 (Östersund), 2020 (Antholz) und 2021 (Pokljuka). Wenn das klappt, so der Routinier, „möchte ich dort auch um eine gute Platzierung mitkämpfen können“.

− red/fa