Pressekonferenz angekündigt
Kommt heute die Klage auf volle Hallen? Mehr als 20 bayerische Profiklubs kämpfen für Lockerungen

27.08.2021 | Stand 25.10.2023, 11:05 Uhr

Das Ende der Pappkameraden auf den Tribünen des Eisstadions am Pulverturm in Straubing ist besiegelt –aber wieviele Fans dürfen ab 10. September wieder live Erstliga-Eishockey sehen? −Foto: Ritzinger

Müssen besonders Zuschauer-abhängige Hallensportarten wie Eishockey, Handball, Basketball oder Volleyball Pandemie-bedingt weiter den Großteil ihrer Fans "aussperren"? Wann gibt’s die erste Klage auf volle Arenen gegen die aktuell kaum noch haltbaren, restriktiven Corona-Vorgaben der Politik? Das Fass der Verärgerung gerade im Profisport scheint kurz vorm Überlaufen zu sein.

Nach Informationen der Heimatzeitung laufen im Hintergrund unter dem Dach der "Interessengemeinschaft Indoor-Teamsport-Bayern" – in der mehr als 20 bayerische Profi-Hallensport-Klubs organisiert sind – intensive Gespräche zur Durchsetzung weitreichender Lockerungen.

Das Dilemma unzähliger Vereine wird am Beispiel von Eishockey-Erstligist Straubing Tiger besonders offensichtlich: Bei einer nunmehr erlaubten 50%-Auslastung dürften theoretisch zum DEL-Saisonstart am 10. September rund 2850 Fans ins Eisstadion am Pulverturm. "Durch die Beibehaltung von Mindestabständen (1,50 Meter/Anm. d. Redaktion) und dem pauschalen Verbot von Stehplätzen ist diese Zahl in der Praxis jedoch meilenweit von der Realität entfernt", beklagen die Tigers in einem aktuellen Statement auf ihrer Homepage. Das heißt konkret: Momentan wäre nicht mal genügend Platz für die rund 2500 Dauerkarten-Inhaber vorhanden. Doch die treuen Fans haben teils langjährige Abos, die der Klub vertraglich zu erfüllen hat – mit der Folge, dass die Abwicklung der Dauerkarten-Abos für die bereits in gut zwei Wochen gegen die Adler Mannheim startende Saison "bis auf Weiteres" verschoben ist.

"Wir haben inständig gehofft, dass es mit den Ende der vergangenen Woche beschlossenen Änderungen der 13. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung zu spürbar positiven Auswirkungen für die Zulassung von Zuschauern zu den Heimspielen der Straubing Tigers kommen würde. Diese Hoffnung wurde mit der endgültigen Veröffentlichung der neuen Regelungen zur Durchführung von Sportveranstaltungen mit länderübergreifendem Charakter am vergangenen Wochenende jäh zunichte gemacht", so Tigers-Geschäftsführerin Gaby Sennebogen
Die restriktive bayerische Verordnung ist gemäß Bekanntmachung bis zum 10. September 2021 gültig. "Wir stehen permanent in engem Kontakt mit Vertretern der regionalen und überregionalen Politik sowie den lokalen Behörden. Dabei haben alle Beteiligten vollstes Verständnis für unsere Situation und setzen sich intensiv für uns ein. Zudem arbeiten wir gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Interessengemeinschaft Indoor-Teamsport-Bayern auf entscheidende Optimierungen hin, die uns dem Ziel einer Zulassung von möglichst vielen Zuschauern zu unseren Heimspielen näherbringen und den wirtschaftlichen sowie sportlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Penny-DEL-Clubs aus anderen Bundesländern ausgleichen", geben sich die Tigers weiterhin kämpferisch.

Wie die Heimatzeitung erfuhr, wurde im Laufe des Donnerstags das weitere Vorgehen der Interessengemeinschaft "Indoor-Teamsport-Bayern" in einem Video-Call beteiligter Profi-Klub-Vertreter abgestimmt. Die Ergebnisse sollen heute ab 12 Uhr in einer Pressekonferenz vorgestellt werden. Hier können Sie den Stream direkt verfolgen: