Englische Woche in der Bayernliga
Ohne Köck nach Kirchanschöring: Holler-Debüt gegen einen unbequemen Gegner

18.07.2022 | Stand 19.07.2022, 12:53 Uhr

Josef Holler vertritt gegen Kirchanschöring Chefcoach Stefan Köck. −Foto: Lakota

Von Christian Settele und Andreas Lakota

„Wir werden euch nicht enttäuschen.“ Mit diesem Versprechen an die Fans startete der SV Schalding in die Saison der Fußball-Bayernliga Süd. Beim ersten Heimspiel am Samstag gegen Garching wollten 500 Anhänger dabei sein.

Sie wollten sehen, wie sich der neu zusammengestellte SVS präsentiert und hofften endlich mal wieder auf berauschenden Fußball am Reuthinger Weg. Nun, enttäuscht musste zwar keiner der Besucher die Heimreise antreten. 2:0 gewann die Mannschaft von Trainer Stefan Köck, ein verdienter Sieg, keine Frage. Von den Sitzen riss der Auftritt allerdings auch niemanden.

„Natürlich haben wir noch in vielen Bereichen Verbesserungsbedarf“, räumte Köck hinterher ein. Gerade fußballerisch hätte es der ein oder andere Moment mehr sein können, „im Spielaufbau hatten wir aber oft unsere Probleme“, resümierte Köck. Tatsächlich flog der Ball häufig hoch übers Mittelfeld, nur selten gelang es den Schaldingern, das Geschehen unter Kontrolle zu bringen, den Gegner zu dominieren.

Bereits am Dienstag (18.30 Uhr) wartet für den SVS die nächste Aufgabe. Eine ziemlich unbequeme. In Kirchanschöring rechnet Köck mit einem „kompakten Gegner und engen Räumen“. Dann muss Schalding vor allem im Angriffsspiel mehr Lösungen finden als gegen Garching. Der Trainer kann seinem Team jedenfalls nicht helfen. Köck reiste am Sonntagabend nach Duisburg, dort steht wieder einmal ein Lehrgang für seine Trainer-A-Lizenz an.

Gecoacht wird der SVS dann von Sepp Holler. Dieser, so ist zu hören, interpretiert seine Rolle als Co. – zur Freude von Köck übrigens – ohnehin sehr aktiv und ist voll in Abläufe und Entscheidungen eingebunden. Fest steht: Gewinnt der SVS auch Spiel zwei, dürften sich am kommenden Samstag im Heimmatch gegen Erlbach sicher wieder einige Zuschauer einfinden am Reuthinger Weg.

In Kirchanschöring rechnet die Vorstandschaft beim Gastspiel des SVS ebenfalls mit hohem Zuschaueraufkommen, zumal beide Teams nach Runde 1 noch ungeschlagen sind. Der SVK holte ein beachtliches 0:0 beim TSV 1860 München II und hätte – falls Jonas Kronbichler seine „Hundertprozentige“ genutzt hätte – sogar als Sieger vom Rasen gehen können.

„Das wird zweifellos ein harter Brocken“, so der spielende SVK-Co-Trainer Christoph Dinkelbach, „in der Offensive bewegt sich Schalding in meinen Augen weiterhin auf Regioalliga-Niveau. Leute wie Markus Gallmaier, Fabian Schnabel, Patrick Rott oder Dominik Weiß bringen schon eine unheimlich hohe Qualität mit.“

Dass es gleich mit einer englischen Woche losgeht, findet Chefcoach Mario Demmelbauer im Übrigen nicht dramatisch: „Wir haben ja heuer in der Liga eine Mannschaft weniger als vergangene Saison, außerdem sind wir im Pokal nicht mehr dabei, wo wir ja letztes Jahr auch einige Male unter der Woche ran mussten. Insofern dürfte das schon machbar sein.“

Im SVK-Kader für die Punktspiel-Premiere zwischen diesen beiden Teams (bislang gab’s nur zwei Testspielsiege des SVS) sieht es durchaus gut aus: Simon Jauk und Maxi Neumüller, die am Samstag bei den Löwen noch fehlten, dürften zumindest wieder auf der Bank Platz nehmen, nähere Aufstellungsdetails wollte Dinkelbach gestern noch nicht verraten. Allerdings ist durchaus zu vermuten, dass sich Startelf-Veränderungen in Grenzen halten werden, zumal der Punktgewinn gegen 1860 II durchaus positiv zu bewerten ist.

Von den Neuzugängen haben zum Auftakt Thomas Leberfinger (wie Dinkelbach spielender Co-Trainer) und David Lobendank (fast) durchgespielt, von der Bank kamen am vergangenen Samstag auch noch Kronbichler (nun fix im Herrenbereich), Dominik Auerhammer und David Miladinovic. Nur Christoph Wengler (Dinkelbach: „Einer mit guter Physis“) kam noch nicht zum Zug. Im Klartext: Die Verpflichtungen haben sich schon mal bewährt, auch wenn der eine oder andere Neue noch etwas Zeit brauchen wird.

Für beide Mannschaften geht es darum, weitere Punkte aufs Konto zu buchen, zumal bereits am Samstag (17 Uhr) die nächsten knifflige Prüfungen anstehen: Schalding empfängt dann Aufsteiger SV Erlbach (mit einem 1:1 bei Türkspor Augsburg gestartet), der SVK gastiert beim TSV Dachau, der gewiss keine weitere Niederlage – nach dem 1:4 zum Auftakt gegen den FC Deisenhofen – einfangen möchte. Für reichlich Spannung ist also in dieser ersten Bayernliga-Woche allemal gesorgt.