Von Wolfgang Czernin
Zum Auftakt der Rückrunde in der Fußball-Bayernliga Süd genießt der SV Erlbach zum zweiten Mal nacheinander Heimrecht und begrüßt am heutigen Samstag um 15 Uhr Türkspor Augsburg. Der Druck steigt, denn eine weitere Sieglosrunde könnte das Abrutschen in den Relegationsbereich zur Folge haben.
Nach sechs Spielen ohne Sieg und der Rückstufung auf den 13. Platz – nur noch einen Punkt vor der gefährdeten Zone – kann man beinahe schon von einem Kellerduell sprechen, wenn sich Türkspor Augsburg (16.) im Holzland vorstellt. Den letzten Dreier feierte die Truppe um SVE-Spielertrainer Lukas Lechner vor acht Wochen mit dem 4:1 gegen den VfB Hallbergmoos. Dann ist der Faden gerissen, es folgten vier Niederlagen und zwei Unentschieden. Auch die Heimstärke ist dem Aufsteiger abhanden gekommen. Bis zum 12. Spieltag stellte der SVE mit 14 Punkten das beste Team der Liga auf eigener Anlage, doch seitdem ist nur noch ein Zähler in der Holzbau Grübl Arena dazugekommen. Es hakt, vor allem im Spiel nach vorne. Tore sind die Währung, mit der bezahlt wird, aber 20 Treffer in 17 Spielen sind zu wenig, um sich weiter nach oben orientieren zu können.
Selbst der Gegner aus der Fuggerstadt hat zwei Einschüsse mehr geschafft – dafür aber eklatante Sorgen in der Abwehr: 43 Gegentreffer sind der Grund, warum sich die Schwaben in der Abstiegszone bewegen. „Wir haben einfach Defizite in der Defensive. Da müssen wir ansetzen“, erklärt Augsburgs Sportlicher Leiter Adem Gürbüz vor dem Auftritt im Landkreis Altötting. Wie unbequem die Augsburger zu bespielen sind, hat Erlbach schon beim 1:1 in der Vorrunde erfahren müssen. Aber auch aktuell konnte der Underdog zuletzt mit einem 3:3 gegen den Rangfünften SV Kirchanschöring überraschen. Dabei bewies Augsburgs Trainer Servet Bozdag ein glückliches Händchen und seine Mannschaft eine tolle Moral: Bozdag wechselte kurz vor Schluss Marwane Gobitaka ein und der hoch aufgeschossene und äußerst bullige Joker köpfte in der 5. Minute der Nachspielzeit den Ball zum Punktgewinn ein.
Mit Moustapha Salifou taucht zudem ein interessanter Name im Türkspor-Kader auf. Der mittlerweile 39-Jährige hat 66 Länderspiele für Togo absolviert, zudem kann er auf eine Vergangenheit in der englischen Premier League zurückblicken, wo er bei Aston Villa kickte. Aber auch zwei hier im Landkreis bestens bekannte Kicker bringt der Gast mit: Vitaly Blinov und Jerome Faye, die beide unter anderem eine Vergangenheit beim FC Töging haben.
