Aufsteiger mit Schwächephase
Lechner und Erlbach: So will der Spielertrainer den verlorenen Schwung zurückgewinnen

26.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:06 Uhr

Verantwortung auf dem Spielfeld – und an der Taktiktafel: Lukas Lechner, Spielertrainer des SV Erlbach, hier im Spiel gegen den TSV Landsberg. −Foto: Butzhammer

Als Spielertrainer hat Lukas Lechner (33) den SV Erlbach in die Fußball-Bayernliga geführt. Gerade läuft es nicht so für den Aufsteiger aus dem Holzland. Lechners Situations-Analyse ergibt: Wir kommen da raus.

Die Situation: Nach einem ordentlichen Start konnten die Fußballer aus dem Landkreis Altötting von den letzten fünf Spielen keines gewinnen. „Es war von vornherein klar, dass es nur ein Ziel gibt: den Klassenerhalt“, sagt Lukas Lechner. Er sieht die aktuelle Situation nicht dramatisch. „Es ist immer noch ordentlich. Wenn uns vor der Saison einer gesagt hätte, dass wir nach 16 Spieltagen mit 20 Punkten dastehen, hätten wir sofort eingeschlagen“, stellt der Realschullehrer fest.

Die Highlights: Fußball ist Kult in der 1200-Seelen-Gemeinde im Holzland. Seit dem Landesliga-Aufstieg 2013 ist der rührige Verein ununterbrochen in überregionalen Ligen vertreten, zum zweiten Mal nach 2015 gelang der Aufstieg in die Bayernliga. Das vergangene Heimspiel gegen den damaligen Tabellenführer TSV Landsberg mit Spielertrainer Sascha Mölders verfolgten 1100 Zuschauer in der „Holzbau-Grübl-Arena“. Beim 1:2 endete für die Erlbacher eine Serie von 26 Heimspielen ohne Niederlage. Für mächtig Aufsehen hatten die Erlbacher bereits am 3. Spieltag mit dem 2:0 beim Regionalliga-Absteiger in Schalding gesorgt.

Die Trainer-Analyse: „Wir haben nach guten Leistungen zu Saisonbeginn unser Spiel zuletzt nicht mehr so durchdrücken können“, sagt Lechner. „Vielleicht fehlte das eine oder andere Mal der letzte Wille, um das Spielglück zu erzwingen“, analysiert der Spielertrainer. Ausfälle verletzter oder kranker Spieler erschwerten die Aufgabe. So hatte beim 1:3 zuletzt bei Schwaben Augsburg neben Maxi Sammereier auch der Spielertrainer selbst passen müssen.

Die Perspektive: Der Aufsteiger aus dem oberbayerischen Südosten setzt wie schon in der Meistersaison in der Landesliga, als man nur 18 Gegentore zuließ, auf eine stabile Defensive. Vorwiegend aus einem 4-2-3-1-System heraus wollen die Erlbacher auch in der fünften Liga zum Erfolg kommen. Problem sind nach Lechners Befund aktuell nicht die 16 Gegentreffer nach diesen 16 Bayernliga-Spielen, sondern eine mangelhafte Verwertung der Torgelegenheiten. „Da lassen wir doch immer wieder mal was liegen“, stellt Lechner fest. „Wir müssen wieder dahinkommen, dass wir auch mal einen dreckigen Punkt, oder besser noch drei, einfahren können“, mahnt Lechner an. Bester Torjäger der Erlbacher ist aktuell Thomas Breu (34) mit fünf Treffern.

Die Stilfrage: So wie er es immer macht, wird Lechner in dieser Woche im Verbund mit Trainer Hans Grabmeier die entsprechenden Trainingsreize setzen – und ansonsten den Ball flach halten. „So eine Phase kann immer mal kommen. Aber die Spieler wissen, was sie können“, stellt Lechner fest.

− mjf