Kroatien feiert seinen „Hexer“
Als erst dritter WM-Torwart: Livakovic hält drei Elfmeter

05.12.2022 | Stand 18.09.2023, 7:23 Uhr

Kroatiens Matchwinner: Torhüter Dominik Livakovic. −Foto: afp

Als erst dritter Torwart bei einer Weltmeisterschaft überhaupt hat der Kroate Dominik Livakovic gleich drei Schüsse in einem Elfmeterschießen abgewehrt.

Zuvor war das nur dem Portugiesen Ricardo 2006 gegen England sowie seinem kroatischen Landsmann Danijel Subasic vor vier Jahren gegen Dänemark gelungen. Der 27-jährige Livakovic von Dinamo Zagreb sicherte seinem Land im Spiel gegen Japan den Einzug ins WM-Viertelfinale von Katar. Die Kroaten setzten sich im Achtelfinale gegen Japan mit 3:1 (1:1, 1:1, 0:1) im Elfmeterschießen durch.

„Sie haben starke Elfmeter geschossen, aber wir haben das vorher analysiert“, sagte Livakovic. „Es waren keine perfekten Elfmeter, ich konnte sie gut parieren.“ Livakovic war bei der WM 2018 in Russland als Ersatztorwart dabei, als Subasic drei Paraden im Elfmeterschießen gelungen waren. „Wir haben die Tradition von vor vier Jahren fortgesetzt“, sagte er nun.

Von den untröstlichen Japanern scheiterte unter anderem Kapitän Maya Yoshida von Schalke 04 am Keeper von Dinamo Zagreb. Zuvor war Vize-Weltmeister Kroatien mit einem Kraftakt gegen die spielstarken Japaner zurückgekommen – nach 90 und 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden.

Zum dritten Mal stehen die Kroaten in Katar in der K.o.-Runde einer Weltmeisterschaft: 1998 wurden sie Dritter, 2018 Zweiter – und 2022? Zwar sind ihre Auftritte noch nicht weltmeisterlich, doch Trainer Zlatko Dalic und sein routinierter Spielmacher Modric leiten ein erfahrenes, kampfstarkes und zähes Team, das sehr schwierig aus der Bahn zu werfen ist.

Das bewies im Al-Janoub-Stadion auch die Reaktion auf das Gegentor durch Daizen Maeda, der die Japaner erstmals im Turnier mit 1:0 in Führung brachte (44.). Es war zugleich der erste japanische Treffer bei dieser WM vor der Halbzeitpause.

Kroatien schien das lange nicht hochklassige Spiel vor 42523 Fans in Al-Wakrah danach zu entgleiten, weitere Offensivkräfte liefen sich warm, als Dejan Lovren einen wunderbaren Ball in den Strafraum schlug. Der umtriebige Perisic, einst bei Bayern München, köpfte mustergültig ins lange Eck (55.). Danach versuchte Kroatien, das Spiel noch vor einer Verlängerung zu entscheiden, was nicht gelang. Modric hielt 98 Minuten durch.

− dpa