Zuletzt fünf vergebliche Anläufe
Wundertüte Greuther Fürth II: SV Wacker will ersten Sieg seit 2018

14.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:35 Uhr
Michael Buchholz

„Irgendwann müssen auch mal die jungen Spieler ihren Mann stehen“, sagt Wacker-Trainer Hannes Sigurdsson und meint damit auch den 18 Jahre alten Innenverteidiger Milos Lukic (links), der heute gegen Greuther Fürth II zu einem längeren Einsatz kommen könnte. −Foto: Butzhammer

Die SpVgg Greuther Fürth II ist für den SV Wacker Burghausen schon seit ein paar Jahren eine echte Wundertüte. Am heutigen Samstag um 14 Uhr will die Mannschaft von Trainer Hannes Sigurdsson im Heimspiel der Fußball-Regionalliga Bayern aber endlich den ersten Dreier gegen das kleine Kleeblatt seit 2018 einfahren.

Seit dem 1:0 am 8. Oktober 2018 in Fürth konnte die Truppe von der Salzach in fünf Versuchen keinen Sieg mehr gegen die Zweitvertretung landen. Am brutalsten war die 1:4-Heimniederlage im August 2021, als man drückend überlegen war, die Fürther aber wie aus dem Nichts ihre Tore erzielten. Im Hinspiel dieser Saison lagen die Sigurdsson-Schützlinge nach Treffern von Thomas Winklbauer und Andrija Bosnjak schon mit 2:0 in Front, ehe Nico Grimbs noch zweimal zum 2:2-Endstand einnetzte. „Dieses Spiel möchte ich nicht tippen. Da haben wir in der Vergangenheit schon viel zu verrückte Sachen erlebt“, erinnert sich auch SVW-Geschäftsführer Andreas Huber.

Grundsätzlich sind die Voraussetzungen bei den Gastgebern aber gut. Sigurdsson hat bis auf Luca Beckenbauer wohl alle Mann an Bord, ein Fragezeichen steht noch hinter dem erkrankten Viktor Miftaraj. Sollte der Innenverteidiger nicht spielen können, wäre wahrscheinlich Moritz Sommerauer die erste Alternative, aber auch Milos Lukic könnte den Part übernehmen. „Irgendwann müssen auch mal die jungen Spieler ihre Erfahrungen sammeln und ihren Mann stehen“, sagt Sigurdsson, der darauf hofft, dass Angreifer Yomi Scintu erstmalig nach seiner Verletzung im Kader stehen kann.

Großes Thema bei den Gastgebern war nach der jüngsten 1:3-Niederlage beim FC Bayern MünchenII die fehlende Konstanz. „Was wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben, war einfach zu wenig“, so Sigurdsson, und Huber ergänzt: „Gegen Rain haben wir nur zehn Minuten gut gespielt. Jetzt wird es mal Zeit, dass wir unsere Leistung über 90 Minuten auf den Platz bringen.“ Wenn das in der jüngeren Vergangenheit etwas besser geklappt hätte, stünde Burghausen mit Sicherheit weit besser als auf Rang7 da. Sigurdsson betont: „Wir müssten eigentlich ein ganzes Stück weiter oben stehen. Ich denke, dass wir Rain etwas unterschätzt haben und bei Bayern war es umgekehrt. Respekt vor dem Gegner gehört dazu, aber da hatten wir wohl zu viel Respekt vor einem Gegner, den wir in der Vorrunde mit 5:0 geschlagen haben. In der zweiten Halbzeit hat man ja am Montag gesehen, dass wir zum Teil überlegen waren. Wir hatten alles im Griff. Und wenn wir den lächerlichen Freistoß zum 1:2 nicht bekommen hätten, wären wir niemals als Verlierer vom Platz gegangen. Das war der Knackpunkt.“

Greuther FürthII steht, wie schon in der vergangenen Saison, als die Regionalliga nur über die Relegation gehalten werden konnte, wieder einmal mit dem Rücken zur Wand. Die junge Truppe um den erfahrenen Daniel Adlung rangiert nur dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem punktgleichen TSV Buchbach über dem Strich. Gerade die 0:2-Heimpleite am Ostermontag gegen Schlusslicht SV Heimstetten war für die Elf von Petr Ruman besonders schmerzlich, deswegen erwartet der Coach natürlich eine Reaktion seiner Mannschaft.