Regionalliga Bayern
Wackers Vorbereitungsstart mit einem großen Ziel: „Schnell nach oben verabschieden“

13.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:38 Uhr
Michael Buchholz

Jede Menge Grund zum Jubeln wollen Chefcoach Hannes Sigurdsson (Mitte) und seine Kicker vom SV Wacker in den 16 Spielen der Frühjahrsrunde der Regionalliga Bayern haben. Am Montag beginnt die Vorbereitung, die auch fünf Testspiele umfasst. −Foto: Butzhammer

Am kommenden Montag startet der Fußball-Regionalligist SV Wacker Burghausen in die Vorbereitung auf die 16 Spiele der Restsaison. Die Ziele sind klar: Frust aus dem Herbst abschütteln und „schnell nach oben verabschieden“. In den nächsten Wochen werden sich auch einige neue Gesichter beweisen dürfen.

Um 18 Uhr bitten Chefcoach Hannes Sigurdsson, „Co“ Thomas Kurz und Torwart-Trainer Michael Endlmaier auf dem Kunstrasen in Lindach zur ersten Einheit des Jahres. Bis zum ersten Punktspiel am 25. Februar in der Wacker-Arena gegen den 1.FC Schweinfurt stehen auch fünf Testläufe auf dem Programm.

Den Anfang macht bereits am 21. Januar um 14 Uhr der Vergleich gegen den USK Anif aus der Regionalliga Salzburg, bei dem auch der ehemalige Kirchanschöringer Yasin Gürcan unter Vertrag steht. Am 28. Januar um 13 Uhr ist der Tabellenachte der Regionalliga Bayern beim Bayernligisten VfB Hallbergmoos zu Gast, am 4. Februar (14 Uhr) kommt es zum Duell gegen den Liga-Rivalen Türkgücü München, ehe am 11. Februar (14 Uhr) das Landesliga-Spitzenteam des TSV Ampfing seine Visitenkarte an der Salzach abgibt. Die Generalprobe vor dem Punktspielauftakt absolviert der SVW schließlich am 18. Februar um 14 Uhr gegen den Lokalrivalen SV Erlbach aus der Bayernliga Süd.

„Wir wollen gut ins Jahr 2023 reinstarten und die blöde Negativserie aus dem Herbst vergessen machen, als die junge Mannschaft die vielen Ausfälle nicht kompensieren konnte“, sagt Geschäftsführer Andreas Huber und fügt an: „Auch wenn uns kein Gegner etwas schenken wird, wollen wir uns schnellst möglichst nach oben verabschieden.“ Mit 31 Punkten rangieren die Wackerianer nur vier Zähler über der Relegationszone, allerdings sind sie ja mit zwei Spielen im Rückstand, insofern täuscht die Tabellensituation auch ein wenig.

Schmutz-Transfer eröffnet wieder mehr Möglichkeiten

Bei der ersten Einheit erwartet das Trainerteam den gesamten Kader inklusive Neuzugang Dennis Schmutz vom österreichischen Zweitligisten SV Horn, den Wacker ja schon im November unter Vertrag nehmen wollte. „Das wäre der perfekte Zeitpunkt gewesen, weil wir da ja zahlreiche Verletzte zu beklagen hatten, leider hat es damals aber aufgrund von Formalitäten noch nicht geklappt“, so Huber, der sich auf den zentralen Mittelfeldspieler freut: „Er wird uns sofort weiterhelfen. Dadurch kann der eine oder andere Spieler, der vor der Winterpause weiter hinten ausgeholfen hat, wieder etwas offensiver agieren.“

Durch die Verpflichtung des 21-jährigen Österreichers bekommt auch der am Syndesmoseband operierte Denis Ade mehr Zeit, um sich wieder ranzuarbeiten. Die Rekonvaleszenten Ade und Kapitän Christoph Schulz werden zwar am Montag bereits dabei sein, aber noch nicht das volle Programm absolvieren können. Huber: „Sie sollen Stück für Stück herangeführt werden. Mit unserem medizinischen Team und dem eigenen Kraftraum sind wir ja in dieser Hinsicht bestens aufgestellt.“

Ein Fragezeichen steht noch hinter Antonio Trograncic, der immer wieder Probleme mit dem Sprunggelenk hat. „Das sind Altlasten mit dem Knorpel, da werden wir abwarten müssen, wie es bei ihm unter Belastung aussieht“, klärt Hubert auf, der froh ist, dass die im Herbst lange verletzten Johann Djayo und Aboubacar Cissé die komplette Vorbereitung absolvieren können: „Sie sind ja schon vor der Pause wieder zum Einsatz gekommen, waren da aber natürlich noch lange nicht bei 100 Prozent. Jetzt hoffen wir, dass wir mit dem Verletzungspech für diese Saison durch sind.“ Die Wintervorbereitung sei immer „eine Wanderung am Limit“. Schließlich können man sich bei den kalten Temperaturen schon mal ganz schnell. Außerdem müsse man immer aufpassen, dass keiner krank werde. „Die Spieler gehen ja ans Limit, dadurch wird das Immunsystem extrem gefordert. Wer in der Vorbereitung auch nur eine Woche fehlt, verliert gleich etwas den Anschluss und der gesamte Aufbauplan, den die Trainer ausgetüftelt haben, wird über den Haufen geworfen“, so Wacker Fußball-Chef weiter.

Auch einige Probespieler werden an Bord sein

Mindestens die ersten beiden Trainingswochen werden die Aktiven auf dem Kunstrasen in Lindach absolvieren, kommt doch noch der Winter zurück, vielleicht auch länger. „So schön es ist, wenn man einen guten Kunstrasen hat, letztendlich muss man sich dann aber doch eine gewisse Zeit auf Rasen vorbereiten, weil ja die Spiele auch nicht auf dem Kunstrasen stattfinden“, so Huber, der weitere Transfers nicht ausschließt: „In den ersten Wochen werden neben talentierten Spielern aus unserer U19 auch einige Probespieler für alle Mannschaftsteile dabei sein, die sich beweisen müssen. Wir suchen aber keine Spieler für die Breite, sondern welche, die uns sofort und dann auch perspektivisch über den Sommer hinaus weiterhelfen können. Dabei legen wir nicht nur Wert auf das Talent, sondern auch auf die Mentalität. Wenn wir einen Spieler verpflichten, muss er zur Mannschaft, zum Trainerteam und zum Verein passen.“

Auch ehemalige Kicker, die über Wacker den Sprung in den Profibereich versucht haben, seien laut Huber nicht tabu: „Spieler mit Stallgeruch sind immer ein Thema, weil wir da ja schon wissen, dass sie funktionieren.“ Auf eine Rückkehr von André Leipold darf Burghausen allerdings nicht hoffen, denn der 21-jährige Angreifer, der den Verein im vergangenen Winter Richtung SV Darmstadt verlassen hat, wurde Anfang der Woche vom Zweitliga-Spitzenreiter bis Saisonende an den Regionalliga-Zweiten Würzburger Kickers verliehen, bei dem er nach nur fünf Kurzeinsätzen in zwölf Monaten Spielpraxis sammeln soll.