Nach der 0:3-Niederlage gegen Türkgücü München am vergangenen Freitagabend hat der SV Wacker Burghausen auf die zuletzt mangelhaften Ergebnisse reagiert und den bisherigen Cheftrainer Hannes Sigurdsson mit sofortiger Wirkung freigestellt. Für ihn übernimmt sein bisheriger Co-Trainer Robert Berg und coacht die Mannen um Kapitän Christoph Schulz bereits am Dienstag um 19 Uhr bei der Nachholpartie gegen die Spvgg Greuther Fürth II erstmals als Cheftrainer. Bereits das Abschlusstraining am Montag Abend war vom 48-jährigen A-Lizenz-Inhaber Berg geleitet worden.
Sigurdsson äußerte sich im Vorfeld des Spiels noch selbst zur Lage. „Wir sind alle unzufrieden, wie es bislang gelaufen ist“, so der Coach. „Auch unsere treuen Fans werden allmählich ungeduldig“, bekannte der Trainer. Eine weitere Chance, die Lage zu entschärfen, bekam Sigurdsson nicht mehr. Am Montagabend gab Wacker die Trennung bekannt – und sorgte damit für den zweiten Trainerwechsel in der Regionalliga Bayern binnen weniger Stunden. Zuvor hatte sich schon der TSV Buchbach von Trainer Alex Käs getrennt.
Hannes Sigurdsson kam zur Saison 2022/2023 nach Burghausen und erreichte in seiner ersten Regionalliga-Saison mit den Salzachstädtern dank eines guten Auftakts und eines Endspurts von drei Siegen aus vier Spielen den siebten Tabellenplatz. Trotzdem befand man sich im letzten Drittel der Saison noch in unmittelbarer Abstiegsgefahr, welchen man in einer sehr engen Liga jedoch abwenden konnte. Zu Beginn der aktuellen Spielzeit reichte es jedoch nach dem Auftakt-Unentschieden gegen die Bundesliga-Reserve des FC Bayern (3:3 nach 0:2) in neun Spielen nur zu zwei Siegen. Somit steht die Wacker-Elf nach neun Spielen mit lediglich sieben Punkten auf einem Abstiegs-Relegationsplatz (Platz 15).
„Wir hinken unseren Ansprüchen deutlich hinterher. Es hilft nicht, dass wir in jedem Spiel eigentlich gut gespielt haben und nah dran waren. Am Ende ist Fußball ein Ergebnissport und die Ergebnisse haben nicht gepasst. Hannes hat über Wochen vieles versucht, um den Bock umzustoßen, aber schließlich mussten wir jetzt reagieren, da die Resultate nicht besser geworden sind und die Überzeugung zuletzt auch nicht mehr vorhanden war“, erklärt WBFG-Geschäftsführer Andreas Huber und ergänzt: „Wir haben mit Robert Berg nun einen Mann an der Seitenlinie, der die Situation als Cheftrainer bestens aus seinen vorherigen, sehr erfolgreichen Stationen beherrscht. Zudem kennt er die Mannschaft seit mehreren Monaten und kann sofort neue Impulse setzen.“
„Wir möchten uns bei Hannes für seinen Einsatz und das Engagement für den SV Wacker bedanken. Wir wünschen ihm für seine berufliche und persönliche Zukunft alles Gute”, so Huber weiter.
Robert Berg zu seiner Beförderung: „Natürlich hätte ich mir das etwas anders vorgestellt und gehofft, dass wir zusammen einen besseren Start hinbekommen. Die Zusammenarbeit mit Hannes war immer vertrauensvoll und gut, leider sind wir in einen negativen Lauf gekommen. Ich bedanke mich aber für das Vertrauen seitens der Vereinsführung und freue mich jetzt, die Mannschaft als Cheftrainer wieder in die Spur zu bringen. Ich möchte meine Philosophie noch mehr einbringen und gegen Fürth einen ersten Erfolg einfahren.”
Bereits intensiv läuft die Suche nach einem geeigneten Assistenztrainer. Es gibt bereits Kandidaten und die Verantwortlichen hoffen, in den nächsten Tagen einen neuen Co-Trainer zu nennen. „Wir gehen mit Robert die Namen durch und wollen den richtigen Kandidaten auswählen. Einen Schnellschuss werden wird nicht zulasten der Qualität machen”, so der sportliche Leiter Karl-Heinz Fenk.
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