Herbstmeisterschaft im Visier
Vilzings Spitzenspiel elektrisiert: Zum „Endspiel“ gegen Würzburg werden viele Zuschauer erwartet

20.10.2023 | Stand 20.10.2023, 19:15 Uhr
Thomas Mühlbauer

Große Chance: Tobias Hoch und Vilzing wollen für eine Überraschung sorgen. Foto: Tschannerl

An diesem Samstag (Anstoß 14 Uhr) steht der DJK Vilzing ein weiteres Fußballfest ins Haus. Die Würzburger Kickers kommen. Amateure gegen Profis. Doch wer einen genauen Blick auf die Tabelle wirft, der sieht, es ist nicht nur das letzte Vorrundenspiel, sondern zugleich das Duell der beiden punktgleichen Teams an der Tabellenspitze in der Fußball-Regionalliga Bayern. Sowohl Vilzing als auch die Würzburger Kickers haben bisher 40 Punkte eingefahren.

Während die DJK bislang 13 Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen verbucht, sind die Kickers mit zwölf Siegen und vier Unentschieden bislang durch die Saison gekommen. Die Gäste sind immer noch ohne Niederlage. Und das macht das Spiel am Samstag so besonders, denn die Eibl-Elf hat tatsächlich mit einem Heimsieg die Chance, die Herbstmeisterschaft in der 4. Liga einzufahren.

Erstes Ziel schon erreicht

Vor der Saison angetreten mit dem Ziel, den direkten Klassenerhalt zu erreichen, hat man diesen faktisch mit dem Erreichen der 40-Punkte-Marke am Dienstagabend eingefahren. Und die Mechanismen im Fußball sind klar, schnell wird von vielen Außenstehenden die 3. Liga ins Gespräch gebracht. Sportlicher Leiter Roland Dachauer macht aber vor dem Spitzenspiel und dem Ende der Vorrunde ganz klar deutlich: „Wir werden keine Lizenz für die 3. Liga beantragen.“ Welche Anforderungen die DJK überhaupt erfüllen müsste, dazu sagt Dachauer: „Damit haben wir uns gar nicht beschäftigt, denn die 3. Liga ist für uns uninteressant, wir sind und bleiben ein Amateurverein.“

In die 3. Liga wollen sie nicht, maximalen sportlichen Erfolg allerdings schon. „Wir spielen daheim und jetzt wollen wir Herbstmeister werden“, bringt es Trainer Josef Eibl auf den Punkt. Dabei setzt der Coach sein breites Grinsen auf. Die DJK schreibt in dieser Saison Fußballgeschichte. „Was soll ich weiter sagen, jetzt kommen die Profis der Würzburger Kickers zu uns. Wir spielen daheim und wir werden eine volle Hütte haben“, weiß Eibl.

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Für die ganze Region und den Verein beschreibt der DJK-Trainer den Stellenwert der Partie als unvorstellbar. „Das hat sich keiner erträumt, dass wir zum Vorrundenabschluss gegen Würzburg daheim spielen, punktgleich sind und um die Herbstmeisterschaft spielen können. Das ist ohne Worte.“ Bei den Schwarz-Gelben rechnet man wieder mit mehr als 1500 Zuschauern. Damit wäre das ein mehr als würdiger Rahmen für das Spitzenspiel, auf das im Verein nun seit Dienstagabend hingefiebert wird. „Jetzt kommt mit Würzburg die beste Mannschaft der Liga zu uns. Sie sind absolut eingespielt aus dem letzten Jahr. Zudem haben sie sich qualitativ und in der Breite noch einmal verstärkt“, betont Eibl.

Dabei ist klar, der Druck liegt klar bei den Gästen, die in dieser Saison unbedingt den Aufstieg schaffen möchten. Doch der DJK-Trainer blickt für Samstag aber vielmehr auf sein eigenes Team, denn intern gab man das Ziel der Herbstmeisterschaft aus. „Wir haben vor drei Wochen gesagt, wir haben nun drei K.o.-Spiele, zwei davon haben wir nun erfolgreich gestaltet.“ Und der Vilzinger Trainer verdeutlicht es noch einmal: „Wir haben nichts zu verlieren, wir sind der klare Außenseiter gegen die Profis.“

Zumal gerade in Englischen Wochen das noch einmal stärker zum Ausdruck kommt. Allerdings hat die DJK in dieser Saison schon oft gezeigt, dass man jeden Gegner schlagen kann. „So wie die Mannschaft drauf ist, traue ich ihr alles zu. Und wir werden alles in die Wagschale werfen.“

So steht für die DJK am Samstag mit unter das größte Spiel der Vereinsgeschichte an. Der DJK-Trainer formuliert es so: „Jetzt können wir das Unmögliche schaffen, Herbstmeister zu werden. Wohlwissend, dass wir aus der Englischen Woche kommen.“

Verzichten muss die DJK auf den Rotgesperrten Jim-Patrick Müller. Zwar hat die DJK versucht, aufgrund von Videomaterial die Sperre abzuwenden. „Wir haben noch kein Urteil, ich gehe aber davon aus, dass er gesperrt bleibt“, erklärt Sportlicher Leiter Roland Dachauer.

Würzburg hat Respekt

Würzburgs Cheftrainer Marco Wildersinn lässt auf Anfrage unserer Zeitung wissen: „Am Samstag erwartet uns natürlich ein tolles Spiel – ein Spitzenspiel. Erster gegen Zweiter. Zwei Mannschaften, die bisher wirklich eine außergewöhnliche Punktausbeute geholt haben. Das natürlich nicht nur mit Glück, sondern auch mit sehr viel Können. Mit Vilzing erwartet uns eine Mannschaft, die in dieser Saison einen insgesamt gut besetzten Kader hat, weil sie das Grundgerüst aus der letzten Saison mit sehr guten externen Neuzugängen ergänzt hat“, erklärt der Kickers-Coach. „Das ist insgesamt sehr stimmig, sowohl was das Personal als auch die Grundordnung und die Spielweise angeht. Vilzing ist eine Mannschaft, die sehr zweikampfstark ist, eine große Torgefahr entwickelt, die sich auf viele verschiedene Spieler verteilt und deshalb erwartet uns eine sehr, sehr schwere Aufgabe.“

Diese könne man aber auch selbstbewusst angehen, weil man gezeigt habe, dass man gerade auswärts stark und stabil auftreten könne. „Das wollen wir am Samstag in die Waagschale werfen, um das Spiel für uns zu entscheiden.“

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