4:1 gegen Illertissen
Vier weitere Dult-Knaller! Schalding mit dem nächsten Ausrufezeichen – aber Verletzungs-Schock um Drofa

12.09.2023 | Stand 12.09.2023, 21:54 Uhr

Doppel-Torschütze Jonas Rossdorfer wird nach seinem Traumtor zum 3:1 gefeiert. −Fotos: Lakota

Der SV Schalding hat in der Regionalliga Bayern für das nächste Ausrufezeichen gesorgt. Drei Tage nach dem 5:0-Knaller gegen Ansbach besiegte die Mannschaft von Trainer Stefan Köck am frühen Dienstagabend im Nachholspiel den starken FV Illertissen, der im Totopokal jüngst Drittligist Unterhaching aus dem Wettbewerb geworfen und zuvor sechs Pflichtspielsiege in Serie gefeiert hatte.

Beim 4:1-Erolg profitierte der SVS zwar von einer frühen roten Karte gegen Gäste-Torwart Felix Thiel, zeigte aber auch erneut einen Klasse-Auftritt mit tollen Offensiv-Aktionen. Die Feierstimmung wurde allerdings etwas getrübt. Grund: Patrick Drofa musste mit einer schweren Verletzung ins Krankenhaus gebracht werden.


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„Das ist natürlich sehr bitter für ihn und uns. Man kann zwar noch gar nichts sagen, aber es sieht nicht gut aus“, befand Trainer Köck nach Schlusspfiff. Viel Lob gab es für die Leistung seiner Mannschaft, die mit zwei Siegen in der Englischen Woche einen „wahren Kraftakt“ hingelegt habe und dabei sensationelle neun Tore erzielte. Und das, obwohl in Passau derzeit die Herbstdult laufe, wie Stadionsprecher Frank Sarembe augenzwinkernd anmerkte. Konter von Köck: „Ich hoffe, die Jungs gehen heute wieder auf die Dult zum Feiern und wir gewinnen dann auch in Aschaffenburg.“ Schon am Freitag muss der SVS die weiteste Reise dieser Saison antreten.

Handspiel: Keeper Thiel fliegt früh

Gegen Illertissen geht es vor knapp 600 Zuschauern von Beginn an zur Sache, beide Teams spielen munter nach vorne und haben gleich je eine Top-Chance. Doch der Fluss wird nach zehn Minuten jäh unterbrochen, als sich Patrick Drofa plötzlich mit starken Schmerzen am Boden wälzt – in einem Zweikampf hat sich der Stürmer das Knie verdreht, muss raus und auch gleich in die Klinik gebracht werden. Auch wenn es noch keine Diagnose gibt – es sieht wohl nicht so gut aus für den Angreifer.

Die Verletzung bremst Schaldings Schwung etwas ab, Illertissen wird stärker – bis die Partie erneut länger unterbrochen ist. Dieses Mal steht Schiedsrichter Lothar Ostheimer im Mittelpunkt. Bei einem Abschluss des eingewechselten Quirin Stiglbauer klärt FV-Keeper Felix Thiel außerhalb des Strafraums mit der Hand. Der Unparteiische lässt zunächst weiterlaufen, Schaldings Spieler und das Publikum toben, dann pfeift Ostheimer doch ab – und zeigt nach Rücksprache mit seinem Assistent Rot (16.). „Eine entscheidende Szene“, waren sich hinterher die beiden Trainer Köck und Holger Bachthaler einig.

Zwei Freistöße, zweimal Pfosten

In Überzahl wird's dann kurios. Erst schießt Jonas Rossdorfer einen Freistoß an den Pfosten, zwei Minuten später schlenzt auch Fabian Schnabel einen ruhenden Ball ans Aluminium. Doch kurz danach darf der SVS dann jubeln, eine überragende Vorarbeit von Jonas Goß setzt Rossdorfer überlegt mit der Innenseite ins Netz (26.).

Nach der Führung bekommt der SVS überraschenderweise keinen Zugriff mehr, lässt sich trotz Überzahl im Pressing zu einfach ausspielen – und Illertissen erarbeitet sich zwei ganze dicke Ausgleichschancen, die aber ungenutzt bleiben. Dafür klingelt es auf der Gegenseite – und zwar aus dem Nichts. Beim letzten Angriff vor der Pause haut Schnabel von links drauf, der eigentlich harmlose Schuss springt dem eingewechselten Ersatzkeeper Oskar Preil über die Finger – 2:0 (45+4.). „In Überzahl haben es nicht gut gemacht, das haben wir in der Pause angesprochen und dann hervorragend umgesetzt“, sagt Coach Köck.

Tatsächlich ist der Gastgeber nach dem Wechsel sofort hellwach, drängt auf die endgültige Entscheidung. Zunächst kann Torwart Preil noch stark gegen Rossdorfer retten, wenig später ist er aber ohne jede Chance. Eine feine Raml-Hereingabe in den Rücken der Abwehr nagelt Rossdorfer genau in den Winkel – Traumtor (56.).

Zwar verkürzt der Gast kurz drauf durch Hannes Pöschl auf 1:3, am hochverdienten Heimsieg ändert sich aber nichts mehr. Im Gegenteil: Nach einem dicken Patzer der Gäste trifft Stiglbauer kurz vor Schluss auch noch zum 4:1. Die starken Schaldinger hätten sogar noch mehr Tore schießen können, doch Preil zeigt gegen Fabian Schnabel noch zwei Sensations-Paraden. „Wir müssen das Spiel früher entscheiden. Aber insgesamt sind wir wahnsinnig stolz, drei Tage nach dem Ansbach-Spiel so eine Leistung abgerufen zu haben. Wir hatten richtig viel Power und eine super Körpersprache“, lobt Köck.


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