Spitzenreiter der Regionalliga Bayern
Geldsorgen bei der Spvgg Unterhaching: Spieler warten laut Bericht seit Dezember auf Gehalt

13.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:13 Uhr

Schwierige finanzielle Situation - aber nur vorübergehend, wie Hachings Präsident Manfred Schwabl betont. −Foto: imago images

Die Spvgg Unterhaching, Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga Bayern, hat laut einem Medienbericht mit massiven Finanzproblemen zu kämpfen. Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge soll der Münchner Vorstadtklub schon seit Dezember seinen Spielern und hauptamtlichen Mitarbeitern kein Gehalt mehr zahlen können.

In der höchsten bayerischen Amateurliga liefert sich die Spvgg ein enges Rennen um die Meisterschaft mit den Würzburger Kickers (derzeit drei Punkte Vorsprung). Im Kampf um ein Ticket für die Aufstiegsrelegation zur 3. Liga könnten die Finanzsorgen für einen erheblichen Wettbewerbsnachteil sorgen.

Dennoch: Die Lizenzunterlagen für eine mögliche Rückkehr in den Amateurfußball wolle man einreichen, bekräftigte Präsident Manfred Schwabl gegenüber der SZ: „Wir haben kein substanzielles Problem, wir hatten eine vorübergehende Liquiditätslücke.“ Die ausstehenden Gehälter würden in den kommenden Tagen überwiesen.

Adeyemi-Transfer brachte Geldregen



Durchaus kurios mutet die Meldung auch deswegen an, weil der Regionalligist im Sommer durch den Transfer von Nationalspieler Karim Adeyemi von RB Salzburg zu Borussia Dortmund rund sechs Millionen Euro an Ausbildungsentschädigung eingenommen hat.

Das Nachwuchsleistungszentrum sei der größte Investor der Spvgg Unterhaching, betont Präsident Schwabl immer wieder. Gleichzeitig verschlingt es aber auch viel Geld. Der viel beachtete Börsengang des Vereins 2019 hat auch noch keine Früchte getragen. Der Wert eines Anteilsscheins hat sich im Vergleich zum Start mehr als halbiert (Stand 13. Februar, 9 Uhr: 4,80 Euro).

„Der Liquiditätsengpass hat gewisse Gründe. Einnahmen aus Aktienverkäufen und Sponsoringgelder kommen jetzt später, als wir das zunächst erwartet hatten“, sagte der 56-Jährige gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Beim Sponsoring muss man aber sehen, dass das wirtschaftliche Umfeld aktuell für viele schwierig ist. Da kann es schon einmal etwas länger dauern, bis Gelder fließen. In Zeiten wie diesen muss man aber trotzdem auch für solche Zahlungen dankbar sein. Das muss man gemeinsam durchstehen.“

Hain feiert Comeback nach elf Monaten Pause



Eine positive Nachricht gab es im Lager der Hachinger am Wochenende dann doch noch: Stürmer Stephan Hain kam nach elf Monaten Verletzungspause bei der 1:2-Testspielniederlage gegen den SV Heimstetten zum Einsatz. Der 34-jährige Zwiesler hatte sich vergangenes Frühjahr einen Kreuzbandriss zugezogen.

Darüber hinaus hat die Spvgg aber mit massiven Verletzungsproblemen zu kämpfen: In Maurice Krattenmacher (17) fällt das wohl größte Talent der Regionalliga für mehrere Monate aus. Stammspieler wie Markus Schwabl, Maximilian Welzmüller und Niclas Anspach fehlen ebenfalls.