Ex-Schaldinger war zuletzt vereinslos
„War schon brutal hart“: Die Leidenszeit von Alex Mankowski ist zu Ende – Neuer Profi-Vertrag in Ried

16.12.2023 | Stand 16.12.2023, 16:54 Uhr

Beim österreichischen Zweitligisten Floridsdorfer AC war Alexander Mankowski Stammspieler. − Foto: Imago Images

Im Sommer ist sein Name ein großes Thema in den Münchner Medien. Wird Alexander Mankowski (23) ein Löwe? Der frühere Regionalligaspieler des SV Schalding und des SV Wacker Burghausen reist als Probespieler ins Trainingslager des Drittligisten und absolviert auch ein Testmatch gegen LASK Linz. Am Ende entscheidet sich 1860 München gegen eine Verpflichtung − und für Mankowski beginnt eine harte Zeit.

Doch der Reihe nach: Nach seiner Ausbildung im Nachwuchs des SV Wacker Burghausen wechselt der Außenverteidiger im Sommer 2020 zum SV Schalding, wo er schnell zum Stammspieler reift und sich mit konstant starken Leistungen in den Fokus anderer Klubs spielt. Nach zwei Jahren am Reuthinger Weg unterschreibt Mankowski einen Profi-Vertrag beim österreichischen Zweitligisten Floridsdorfer AC. Der 185 cm große, extrem athletische Verteidiger schafft auch hier auf Anhieb den Sprung ins Team, absolviert 24 Partien und erzielt sogar zwei Tore.

„Ich konnte mir meinen großen Traum erfüllen“, schwärmt Mankowski nach einem halben Jahr als Profi. Beim Wiener Klub fühlt sich der variabel einsetzbare Defensivspezialist eigentlich sehr wohl, allerdings sieht Mankowski, dessen Vertrag zunächst auf ein Jahr datiert ist, im Sommer auch die Zeit gekommen, „den nächsten Schritt“ in seiner sportlichen Entwicklung zu machen. Doch am Ende kommt alles anders als geplant.

Aus einem Engagement bei den Löwen wird nichts. „Die Begründung des Vereins habe ich auch verstanden“, sagt er, seine Performance im 1860-Trikot sei nicht seine Beste gewesen. Es gibt allerdings weitere Optionen, „einige sehr interessante“, sagt Mankowski. Doch zu einem neuen Vertrag kommt es nicht, auch wenn die Verhandlungen teils schon sehr weit fortgeschritten sind. „Das war schon sehr bitter. Einige aussichtsreiche Dinge haben sich kurzfristig wieder zerschlagen, danach waren dann wiederum andere Optionen, die es zuvor gegeben hatte, auch dahin“, erzählt er. Als das Transferfenster schließlich am 31. August schließt, steht Alexander Mankowski ohne Verein da – und lernt nach einem sehr erfolgreichen ersten Profijahr die Schattenseiten des Geschäfts kennen.

„Das war schon brutal hart. Du bist ein Jahr Stammspieler als Profi und plötzlich geht es nicht weiter. Auch die ständige Ungewissheit war sehr belastend“, sagt er. Im Nachhinein habe er die falschen Entscheidungen getroffen, Fehler gemacht, aus denen man für die weitere Karriere lernen könne.

Denn: Vorbei ist für Alex Mankowski der Profi-Traum längst noch nicht. Im Gegenteil: Nach einem halben Jahr ohne Verein hat er nun wieder bei einem Klub unterschreiben, lässt er wissen. Und zwar beim österreichischen Zweitligisten SV Ried. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl“, sagt er.

Mankowski fühlt sich fit, hat in den letzten Monaten sehr viel und hart individuell trainiert. Und natürlich auch Fußball gespielt. Und zwar beim Bayernligisten SV Erlbach, wo er seit Herbst am Trainingsbetrieb teilnimmt. „Für diese Möglichkeit bin ich den Verantwortlichen sehr dankbar. Die fußballerische Qualität im Team ist sehr hoch, die Mitspieler top und der Trainer super“, schwärmt Mankowski von den Bedingungen in Erlbach.

Auch für die Zeit nach dem Fußball hat sich Mankowski mittlerweile einen Plan zurechtgelegt. Er hat ein Studium begonnen. Sportwissenschaften. Digital, an einer Fernuni. So ist er flexibel, was die kommenden fußballerischen Stationen angeht. Denn langfristig planen, das weiß Alexander Mankowski jetzt, kann man im Profifußball nur ziemlich schwer.