Aleksandro Petrovic, Trainer des Regionalliga-Schlusslichts TSV Buchbach, startet am Freitagabend (19. Januar) mit seinen Fußballern die Wintervorbereitung. Dabei kann der 35-Jährige nicht nur die beiden Neuzugänge Daniel Gaedke (29) und Michael Noggler (28) begrüßen, sondern auch fast alle Langzeitverletzten, die in der Herbstrunde schmerzlich vermisst worden waren. Erstmalig seit vielen Jahren wird es bei den Rot-Weißen allerdings kein Trainingslager geben.
Die ansonsten fast schon obligatorische Woche unter südlicher Sonne musste aus Kostengründen gestrichen werden. Weil der eigene Allwetterplatz erst im Herbst fertig sein wird, haben sich die Buchbacher einige Male auf dem Kunstrasen im niederbayerischen Johannesbrunn eingemietet. „Die Platzverhältnisse werden nicht prickelnd sein, schließlich haben wir Winter, deswegen haben wir ja auch die Einheiten auf dem Kunstrasen gebucht“, erklärt Abteilungsleiter Georg Hanslmaier.
Die gefürchteten Straßenläufe der Vergangenheit möchte Petrovic unbedingt vermeiden: „Wir wollen alles auf dem Platz machen. Es ist klar, dass wir topfit sein müssen, um noch das Wunder Klassenerhalt zu schaffen, aber es geht auch um die Gesundheit der Spieler. Und da ist die Straße natürlich Gift für die Gelenke. Von der Intensität des Trainings werden die Jungs deswegen aber nicht verschont.“ Die Grundlagen sollten sich die Kicker bei Läufen und beim Krafttraining nach den Plänen von Petrovic bereits seit Mitte Dezember angeeignet haben: „Es gibt auch klare Gewichtsvorgaben, die wir gleich zum Auftakt und dann wöchentlich kontrollieren werden. Aus eigener Erfahrung weiß ich ja noch gut, wie es sich anfühlt, wenn man das eine oder andere Kilo zu viel mitschleppt.“
Nach langer Verletzung sind Rocco Tavra und Tobias Heiland wieder an Bord, wobei Letzterer bei den Zweikampf-Formen in den ersten Einheiten noch außen vor ist. „Wir machen das alles in Absprache mit den Physiotherapeuten“, so Petrovic. Aus diesem Grund wird Nerman Mackic wegen Problemen mit dem Knie zunächst auch nur individuell trainieren. Léon Schmit steigt erst nach seinen Uni-Prüfungen im Februar wieder ein. Noch deutlich länger gedulden muss sich Daniel Ziegler, der sich im Spätsommer zum zweiten Mal einen Kreuzbandriss zugezogen hat.
„Mit den Neuzugängen und den lange verletzen Spielern sind wir jetzt breiter aufgestellt, so dass der Druck auf die etablierten Kräfte größer wird“, erhofft sich der TSV-Coach durch den gesteigerten Konkurrenzkampf auch einen Leistungszuwachs: „Grundsätzlich geht es bei uns um Leidenschaft, Kampfgeist und Einsatz, aber wir wollen künftig auch wieder etwas dominanter auftreten, wobei ich auf unnützen Ballbesitz null Wert lege. Das muss schon alles zielorientiert sein.“
Bis zum Ende der Transferperiode wollen die Buchbacher personell noch weiter nachfassen. Es ist durchaus möglich, dass sich da schon in den nächsten Tagen etwas tut. Hanslmaier betont: „So lange nichts unterschrieben ist, werden wir dazu nichts bekannt geben.“ Auch in Sachen Co-Trainer soll in den nächsten Tagen eine finale Entscheidung fallen.
Die ersten beiden Testspiele bestreiten die Buchbacher übrigens bei Bayernligisten: Am 27. Januar um 12 Uhr sind die Rot-Weißen beim FC Deisenhofen zu Gast, einen Tag später um die gleiche Uhrzeit geht es zum TSV 1860 München II.
− mb
