Partie bei den Würzburger Kickers
Aufbruchstimmung spürbar: Zweite Partie von Robert Berg als Chefcoach des SV Wacker Burghausen steht an

21.09.2023 | Stand 22.09.2023, 11:01 Uhr

Einen Einstand nach Maß feierte Robert Berg (links, neben dem Sportlichen Leiter Karl-Heinz Fenk) als Cheftrainer des SV Wacker Burghausen beim 1:0 gegen das kleine Kleeblatt. Nun steht die nächste Partie bei den Würzburger Kickers an. − Foto: mb.presse

Die Nacht nach der Premiere war nicht lang für Wackers neuen Chefcoach Robert Berg. „Geschlafen habe ich nicht viel.“ Die Aufregung rund um seine Einstand an der Burghauser Seitenlinie war groß. Gibt er in Gesprächen gerne den ruhigen und besonnen Typen, dreht er auf dem Rasen voll auf. „Da bin ich dann genau das Gegenteil, da ist man auch mal nicht so nett“, sagt der 48-Jährige und lacht. Grund zu lachen hat er allemal: Mit dem 1:0 gegen Greuther Fürth II ist der Einstand des Kurzzeit-Co-Trainers als neuer Chef gelungen. Doch schon am Freitag, 22. September, wartet in der Fußball-Regionalliga Bayern eine schwere Aufgabe knapp 380 Kilometer entfernt: Der SVW tritt um 18.30 Uhr bei den Würzburger Kickers an.

Einfach hat es der Peterskirchner wahrlich nicht: Das erste Spiel am zweiten Tag seiner Amtszeit, das zweite dann am fünften. Zeit, Dinge einzustudieren, bleibt da kaum. „Man möchte halt mehr seine eigene Philosophie einbringen, als das bisher als Co-Trainer möglich war“, sagt Berg. So will er verstärkt das Augenmerk darauf legen, dass die Defensive besser steht. „Wir haben gegen Fürth weniger zugelassen, waren bei den Kontersituationen disziplinierter“, findet er. So stand am Ende das dritte Zu-Null-Spiel der Saison.

Und vielleicht ist auch so ein wenig das Spielglück an die Salzach zurückgekehrt. Berg denkt an die Szene kurz vor Schluss, als Keeper Markus Schöller erst einen wuchtigen Versuch aus kurzer Distanz hervorragend pariert und den Nachschuss an die Unterkante der Latte lenkt .„Wir haben den Schritt mehr gemacht in der Verteidigung, gestört beim Nachsetzen.“ So ein Ding wäre womöglich vor zwei, drei Wochen noch reingegangen und der Gegner hätte mit der letzten Möglichkeit Wacker wieder Punkte geklaut. Dieses Mal nicht. Dieses Mal stand die Abwehr. Dieses Mal war das Glück da. Und Wacker hat die drei lebenswichtigen Punkte behalten.

Kapitän Christoph Schulz spricht gar von einer „Aufbruchsstimmung“, die er nach dem Spiel in der Kabine ausgemacht haben will. „Uns hat die ganze Situation natürlich auch mitgenommen. Wenn so etwas passiert, ist es ja auch ein Zeugnis davon, dass die Mannschaft etwas versäumt hat.“ Er sei zu dem Schluss gekommen: Die schwere Zeit in den letzten Wochen sei eine „Ergebniskrise gepaart mit sportlicher Inkonstanz“.

Um dem entgegenzuwirken, sollte am besten gleich in Würzburg der nächste Sieg für den SVW und den neuen Coach her. Aber die Kickers sind nicht unbedingt ein Burghauser Lieblingsgegner: In vier Vergleichen gab es für den SVW erst ein Remis, jedoch drei Niederlagen. „Natürlich wird das eine schwere Aufgabe, und kein Außenstehender erwartet, dass wir einen Sieg einfahren“, so der Kapitän. Doch der SVW hat wieder Selbstvertrauen getankt. Wieso sollte es also nicht mit dem Dreier in Unterfranken klappen?