Fußball-Landesliga
Jetzendorfer Vorbereitung mit mehr Höhen als Tiefen

TSV Jetzendorf gastiert zum Auftakt der Restrunde beim Tabellenfünften Kaufering

23.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:15 Uhr
Horst Kramer

Der erst 18-jährige Lorenz Kirmair (rechts, hier im Pokalspiel gegen Schwaig) zählt beim TSV Jetzendorf zu den Gewinnern während der Vorbereitung. Foto: Kramer

Von Horst Kramer

Jetzendorf – An diesem Samstag startet der TSV Jetzendorf in eine quasi historische Mission: Das TSV-Team will den Verbleib in der Landesliga Südwest sichern – das erste Mal in der Geschichte des Vereins.

Spielertrainer Alexander Schäffler und seinem Team bietet sich ab 14 Uhr beim VfL Kaufering die erste von 14 Chancen, die dafür nötigen Zähler zu sichern. Der TSV hat die Winterpause auf dem achten Platz verbracht. „Klingt gut, ist aber trügerisch“, warnt Schäffler, „alles ist sehr dicht zusammen.“ Der Vorsprung seiner Crew auf den obersten Relegationsrang beträgt nur drei Punkte. Vielleicht sogar weniger, denn der 14. TSV Weißenburg hat noch ein Nachholspiel mehr zu bestreiten.

Die Vorbereitung: „In dieser Vorbereitung war wieder alles drin: Gute Spiele wie gegen den TuS Holzkirchen (1:0) und gegen Karlsfeld (3:1), schlechte Spiele wie gegen den TSV Grünwald (1:6) oder die erste Halbzeit gegen die Sportfreunde Schwaig (0:2)“, zählt Schäffler auf. Dafür habe der Kader ein sehr gutes Trainingslager am Gardasee verbracht, mit sechs intensiven Trainingseinheiten und vielen Gesprächen über die Ziele und die Wege, sie zu erreichen. Der Erfolg in Karlsfeld sprach für die Wirkung, ebenso die zweite Halbzeit gegen Schwaig (1:0).

Das Personal: Doch es waren die Personalnachrichten, die (fast) alles andere überschatteten und überstrahlten. Zuallererst die ärztliche Diagnose zur Knieverletzung von Co-Spielertrainer Markus Pöllner: Knorpelschaden Ödem, Operation und monatelange Rehabilitation. Am Rande des Schwaig-Totopokalspiels am vergangenen Samstag sprach Markus Pöllner gar von einem drohendem Aus für das komplette Jahr. Mittlerweile hoffen seine Ärzte, dass er um eine OP herumkommen kann. Die Rote Karte, die Ferdinand Els beim Kreisfinale in der Halle kassierte, verbesserte die Stimmung nicht. Zumal der Innenverteidiger nicht nur in Kaufering, sondern am 5. März auch gegen Erkheim zuschauen muss. Doch es gibt auch Positives: etwa das Comeback von Christos Papadopoulos. Der 26-Jährige hatte sich angesichts von Pöllners temporärem Aus bereit erklärt, nochmals die Schuhe zu schnüren. „Es ist, als ob der 'Papa' nie weg gewesen wäre“, freut sich Schäffler, „er tut uns unheimlich gut, als Spieler wie als Person.“ Von Papadopoulos' Erfahrung dürfte auch der erst 18-Jährige Lorenz Kirmair profitieren, der in Karlsfeld wie gegen Schwaig an der Seite des überzeugten Fußballzopfträgers auflief. Tatsächlich wirkte Kirmair in beiden Partien überraschend routiniert, traf auch in Bedrängnis viele richtige Entscheidungen. „Lorenz ist ein sehr großes Talent“, schwärmt Schäffler, „an ihm wird der TSV noch sehr viel Freude haben.“ Noch eine weitere positive Nachricht: Wojciech Swierkosz hat seinen Adduktorenprobleme überwunden und ist wieder ins Training eingestiegen.

Der Auftaktgegner: Das Team aus der Lech-Marktgemeinde ist im vergangenen Jahr als Meister der schwäbischen Bezirksliga Süd mit dem TSV Jetzendorf in die Landesliga Südwest aufgestiegen und hat sich sofort etabliert. Das Hinspiel entschieden die Kicker aus der 10 000 Einwohner-Kommune knapp mit 3:2 für sich. Den drei Gegentoren gingen indes drei „Böcke“ der Ilmtaler voraus. Die Winterpause verbrachten die Kauferinger auf Platz fünf, dicht hinter der Spitzengruppe. Für eine faustdicke Überraschung sorgte allerdings Aufstiegstrainer Benjamin Enthart (43), als er Ende Januar verkündete, seinen Vertrag im Sommer nicht verlängern zu wollen. Ob die schwachen Testspielergebnisse (drei Niederlage, ein Sieg) damit zusammenhängen könnten, mag Schäffler nicht beurteilen, „Vorbereitung und Liga sind zwei Paar Stiefel.“

Ob die Partie auf Echt- oder Kunstrasen ausgetragen werden kann, wird sich wohl erst in der Nacht von Freitag auf Samstag entscheiden. Laut Wetterkarte soll in Südbayern Schnee „bis in tiefe Lagen“ fallen.

PK