Nur ein externer Zugang
Obereichstätts Trainerin Barbara Moosmeier stapelt trotz Platz zwei in der Vorsaison tief

03.07.2023 | Stand 14.09.2023, 22:09 Uhr

Mit 21 Treffern sicherte sich Maria Zeller (am Ball, hier gegen den TSV Murnau) vom FV Obereichstätt den inoffiziellen Titel der besten Torjägerin der Landesliga Süd. Zudem steuerte die 20-Jährige elf Assists bei. Foto: Traub

Mit zwei Punkten Rückstand auf den Aufsteiger SV Kirchberg im Wald blieb den Fußballerinnen des FV Obereichstätt in der zurückliegenden Spielzeit in der Landesliga Bayern Süd nur die Vizemeisterschaft. Es ist also nichts geworden mit dem Aufstieg und der erhofften Rückkehr in die Bayernliga, der man letztmals vor einem Jahrzehnt angehörte. Ein Rück- und Ausblick mit der Trainerin Barbara Moosmeier.

Die Saison 2022/23

15 Siege, ein Unentschieden und sechs Niederlagen (davon nur eine zuhause, dafür aber fünf in der Fremde) standen letztendlich zu Buche. Das Torverhältnis betrug 67:36. Als Tabellenführer nach der Winterpause gestartet, gab es gleich zum Auftakt eine bittere 2:5-Pleite beim SSV Anhausen. „Das war der Knackpunkt. Denn wenn man aufsteigen will, muss man dort mindestens einen Punkt holen“, blickt Moosmeier zurück und meint: „In diesem Spiel ging aber alles schief.“ Auch gegen den direkten Konkurrenten aus Kirchberg kassierten die FVO-Frauen zwei Niederlagen (2:3, 1:2), weshalb der Durchmarsch der Kickerinnen aus dem niederbayerischen Landkreis Regen verdient sei. „Wenn man als Aufsteiger so konstant spielt, dann steht man am Ende der Saison zurecht ganz oben“, sagt die FVO-Trainerin anerkennend. 

Die Gründe

Langwierige Verletzungen, Rote Karten für die defensiven Stammkräfte Lea Czech und Nicole Schüller oder aber auch der Druck waren aus Moosmeiers Sicht entscheidend für die etwas schwächere Rückrunde. „Für die Mädels war es psychisch schwer, mit dem möglichen Aufstieg umzugehen“, meint die 34-Jährige. Das Torjäger-Duo Maria Zeller und Carina Bauer sei zudem immer öfter gekonnt aus dem Spiel genommen worden. Moosmeier: „Hier muss man fast sagen, dass die Verletzung von Jana Stock, so bitter es für das Team als Ganzes war, für Zeller positiv war. Denn sie strahlte von der Position als Nummer 10 wieder mehr Torgefahr aus.“ Nach der verpassten Chance auf die Bayernliga-Rückkehr überwog anfangs logischerweise bei allen Beteiligten die Enttäuschung. „Aber durch die sehr durchwachsene Rückrunde und die beiden verlorenen Spiele gegen Kirchberg hatten wir es einfach auch nicht verdient gehabt aufzusteigen“, betont Moosmeier und fügt an: „Nichtsdestotrotz war es eine sehr erfolgreiche Saison, auf die die Mädels stolz sein können.“

Die Statistik

21 Tore und elf Vorlagen gingen auf das Konto von Zeller, die zu Saisonbeginn von den Zweitliga-Frauen des FC Ingolstadt 04 nach Obereichstätt gekommen war. Mit dieser beeindruckenden Trefferquote sicherte sich die 20-Jährige auch den inoffiziellen Titel der besten Torjägerin der Landesliga Süd. Mit 14 Toren folgte in diesem Ranking ihre Mannschaftskollegin Bauer auf dem dritten Rang. Das Duo erzielte zusammen (35) mehr als die Hälfte aller FVO-Treffer (67). „Beide Spielerinnen haben enorm viel Qualität. Ich würde trotzdem nicht behaupten, dass wir von ihnen abhängig sind. Unsere Spielweise würde sich ohne sie definitiv ändern und defensiver sein. Vielleicht würden wir dann auch weniger Gegentore bekommen. Attraktiver sind unsere Spiele aber definitiv mit Bauer und Zeller im Sturm“, urteilt Moosmeier. Unter den insgesamt 22 eingesetzten Spielerinnen waren mit Lisa Reitzer, Carolina Sydow und Zeller gleich drei Akteure, die in allen 22 Partien zum Einsatz kamen. Auf den weiteren Plätzen folgten Nina Becker, Julia Seidl (je 21), Maria Gruber, Ramona Stock (je 20), Bauer, Sophie Bösl (je 18) und Schüller (17).

Der Ausblick

Vorbereitungsstart auf die neue Saison ist am Montag, 24. Juli. Geplant sind vier Testspiele, ehe am ersten Septemberwochenende die Vorrunde der Saison 2023/2024 beginnt. „Ich als Trainerin möchte in dieser Saison an unserem Spielsystem arbeiten und so manche Spielerin durch neue Positionen etwas herausfordern. Primäres Ziel wird die Weiterentwicklung der Spielerinnen und das Erreichen von 30 Punkten sein, sodass man auf jeden Fall die Liga hält“, sagt Moosmeier.

Das Wechselkarussell

Beim Landesliga-Team wird es keine großen Veränderungen geben. Manuela Moritz, die in der Rückrunde noch sehr gute Spiele bestritten hat, wird Trainerin der Spielgemeinschaft. „Darüber freuen wir uns als Verein sehr, da sie eine absolute Persönlichkeit mit viel Fußballfachwissen ist“, so Moosmeier. Einziger externer Neuzugang ist Alina Erlebach von der DJK Ingolstadt; sie soll die Sturmreihe ergänzen. Ansonsten stößt noch eine Jugendspielerin zu den Frauen und darf in der Spielgemeinschaft (Kreisliga) erste Luft im Frauenfußball schnuppern.

EK