Es ist angerichtet für den Restart: Südost-Landesligist SSV Eggenfelden startet am Samstag um 14.30 Uhr im heimischen Stadion an der Birkenallee und Sportlicher Leiter Joe Stinglhammer geht frohgemut ins erste echte Match des Jahres 2023.
Auch vom Sieg bei der Generalprobe gegen den Bayerligisten SV Erlbach am vergangenen Samstag will sich der 38-Jährige nicht blenden lassen: „Testspiele sind Testspiele – am Samstag wird’s ernst und dann gilt’s.“ Und für diesen Ernstfall kann der Eggenfeldener mit einer überraschenden Personalie aufwarten: Philipp Bräuhauser (24) wird nach den Worten des Sportchefs wieder im Kader stehen, beim angriffsfreudigen Linksfuß hat sich das Blatt gewendet, „er ist fit“.
DIE VORBEREITUNG
Beim SSV rollte ab Ende Januar wieder die Kugel und im ersten Testmatch nach der Winterpause duellierten sich die Rottaler mit einem prominenten Gegner an einem prominenten Ort: Auf dem Trainingsgelände des TSV 1860 München unterlag der SSV der Löwen-Reserve (Bayernliga Süd) mit 1:3. Dann musste die Partie gegen den FC Töging wegen Nebels ausfallen, es folgten ein Remis (1:1) beim Mitte-Landesligisten FC Sturm Hauzenberg und jüngst eben das 2:1 gegen die Kicker aus dem Holzland. „Wir haben uns langsam gesteigert und sind dann in Schwung gekommen“, sagt Stinglhammer, der mit den Ergebnissen und den Leistungen der Truppe von Tobias Huber und Manuel Schmidhuber gut leben kann, wiewohl: „Testspiele sind Testspiele.“
Das jüngste Spiel konnte der Sportliche Leiter wegen einer Corona-Erkrankung nicht live vor Ort an der Birkenallee verfolgen, er überzeugte sich jedoch mit einem Video der kompletten 90 Minuten von der Form seiner Elf. Und zieht daher das Fazit: „In Summe war es eine gute Vorbereitung, wir haben punktgenau für Samstag das richtige Niveau erreicht.“
DAS TRAININGSLAGER
Fünf Tage bereiteten sich die Rottaler in Novigrad auf den Liga-Ernstfall vor. Nach Kroatien reiste der SSV fast mit dem kompletten Kader, bis auf Malick Cessay trainierte das Team zweimal täglich intensiv. In einem Testmatch gegen den österreichischen Landesligisten FC Söll drehte die Huber-Elf ein 0:2 noch in einen Sieg. „Die Mannschaft hat hervorragend mitgezogen, kein Spieler hat sich verletzt, die Bedingungen in einer schönen Destination waren großartig“, blickt Stinglhammer auf die Tage in Istrien zurück.
DER KADER
Der Landesligist startet mit einem 24-Mann-Kader in die Frühjahrsrunde, es fehlen die beiden Abwehr-Recken Thomas Wohlmannstetter und Thomas von Sommoggy (beide Kreuzbandriss) sowie Simon Eichinger (Schambeinentzündung). Für den Sportchef kein Problem, denn „wir haben viele Alternativen, auch für die hinterste Reihe der Defensive“.
Überhaupt wertet Stinglhammer die Variabilität des Teams als großes Plus: „Bei uns können mehrere Spieler auf verschiedenen Position spielen.“ Und wer hat sich in der Vorbereitung besonders in den Vordergrund geschoben? „Keiner, sondern das ganze Team.“ Im Fußball-Jahr 2023 werden so Stefan Seidl, Aaron Hafner und Winter-Neuzugang Nicolas Barth ihre ersten Landesliga-Minuten für den SSV bestreiten, „die Mannschaft ist jedenfalls heiß auf die Partie gegen Holzkirchen“.
DAS SAISONZIEL
Wie schon im vergangenen Jahr hat der Landesligist nur ein Ziel: den Klassenerhalt. „Wir ändern unter der Saison ja nicht unser Ziel, und daher wollen wir den Klassenerhalt so schnell wie möglich fixieren“, sagt Stinglhammer. Zupass kommt den Rot-Schwarzen dabei, dass sie 10 ihrer 14 Partien der Frühjahrsrunde auf heimischem Geläuf austragen können. „Wenn wir den Punkteschnitt da halten, sollte uns der Klassenerhalt gelingen.“
Denn: In bislang sieben Spielen vor den heimischen Fans gewann der SSV fünfmal, spielte einmal remis und unterlag nur dem Kirchheimer SC 1:2. Zum Frühjahrsstart steht der SSV mit 30 Punkten aus 20 Spielen auf Rang 9 in der Landesliga Südost, bei fünf Punkten Rückstand auf Rang 2 (TSV Ampfing) – und sieben Punkten Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz 14.
WER SPIELT AM SAMSTAG?
„Es gibt bei uns keine Stammspieler“, sagt Sportchef Stinglhammer – und das gilt an diesem Wochenende auch für die Nummer 1. Torwart Klaus Malec war in der Hinserie noch gesetzt, wegen einer Schleimbeutel-Entzündung musste er jedoch vier Wochen in der Vorbereitung passen. Am vergangenen Samstag gegen Erlbach stand zunächst Marius Koskowski zwischen den Pfosten, nach dem Seitenwechsel Malec. Hinzu kommt mit Peter berg Keeper Nr. 3 – und es gibt laut Stinglhammer keine Hierarchie, „denn wir haben drei gute Torhüter“. Auch auf anderen Positionen gibt’s keine Erbhöfe: „Der Ball muss bei uns sein, das ist unsere Philosophie – wer spielt, ist zweitrangig.“
