Neuer Eintrag in Kareths Chronik
Verrücktes Derby: Tegernheim ist in Hälfte eins klar besser – und geht 0:8 unter

17.03.2024 | Stand 17.03.2024, 18:52 Uhr
Gerd Winkler

In Halbzeit zwei übernahm Kareth (in lila Trikots) gegen Tegernheim die Kontrolle. Foto: Schmautz

Seit dem frühen Samstagabend ist ein neuer Eintrag in die Chronik der Fußball-Abteilung des TSV Kareth-Lappersdorf fällig. Für den höchsten Sieg in der Landesliga, die Lila-Weißen spielen heuer ihre 14. Saison, gab es bisher zwei Einträge: Das 6:0 in Bad Windsheim am 22. August 1987 sowie das 6:0 gegen den ATSV Kelheim am 24. Oktober 2015. In den Annalen ist nun der 8:0 (2:0)-Heimsieg auf Kunstrasen über den FC Tegernheim festzuhalten.

Für das Schlusslicht ist dieses Ergebnis indes nicht das deprimierendste: Am 3. Oktober vorigen Jahres wurden die Regensburger Vorstädter beim souveränen Spitzenreiter SpVgg Weiden mit 0:10 filetiert. Tegernheim spielt übrigens ebenfalls das 14. Jahr in der Landesliga.

TSV verpasst Platz zwei knapp

Ob Am Hohen Sand ein weiteres in Angriff genommen werden kann, diese Perspektive hat sich verschlechtert. Nach dem 6:1-Erfolg des bisherigen Tabellenvorletzten SpVgg Ruhmannsfelden gegen den FC Bad Kötzting ist der Rückstand zum jetzt dort postierten TB/ASV Regenstauf von drei Zählern auf fünf gewachsen. Unterdessen schrammte der TSV am Hochklettern auf Relegationsplatz zwei vorbei, weil Sturm Hauzenberg in Lam in der Nachspielzeit den Siegtreffer zum 1:0 erzielte. Kareths aufgemöbeltes Torverhältnis hätte bei Punktgleichheit den Ausschlag gegeben.

In den ersten 40 Minuten war an ein Scheibenschießen nicht zu denken. Im Gegenteil: Mit dem Rückenwind von vier Siegen am Stück war Tegernheim dominant, mit längeren Ballstafetten und mehr gezogenen Fouls. Die Gäste erspielten sich zwei Topchancen, jedoch zielten vor dem Fünfmeterraum Maximilian Wasmeier (4.) sowie Tobias Schwarzmeier (42.) daneben. In die Rubrik Halbchancen sind die jeweils zur Ecke abgewehrten Distanzschüsse von Schwarzmeier (9.) und Niklas Jürss (37.) einzuordnen.

Und Kareth? Zunächst ballerte Marco Fehr einen Freistoß über das Ballfangnetz (7.) und ließ sich Christof Ostermayr nach der Ballannahme das Leder abluchsen (13.). Es roch nach Tegernheims Führung, zu der kamen aus dem Nichts die Lila-Weißen: Nach einem Einwurf zirkelte Ostermayr aus der Drehung den Ball mit Windunterstützung zum 1:0 (40.) ins lange Eck. Fünf Minuten später wurde Ostermayr im Strafraum geschubst, Fehr traf per Elfmeter zum 2:0 (45.).

„Das ist maximal unglücklich für uns gelaufen“, haderte später FC-Trainer Thomas Schneider, derweil räumte Kareths Michael Kirner ein: „Wir gehen mit einem glücklichen 2:0 in die Halbzeit.“ Wortwörtlich einige waren sich beide über Tegernheims greifende Taktik: „Tief fallen gelassen und die Räume sehr gut zugestellt.“ Schall und Rauch nach Wiederanpfiff: Nun lief der Ball wie an der Schnur gezogen durch Kareths Reihen, mit gefühlt 80 Prozent Ballbesitz. Binnen exakt 30 Minuten hatten die Hausherren sechsmal Grund zum Jubeln.

Schneider: „Ergebnis zu hoch“

Peter Hofbauer nutzte einen Torwartfehler aus spitzem Winkel zum 3:0 (50.), den Abpraller nach Fehr-Freistoß an die Latte köpfte Zillner zum 4:0 (54.) ein. Ein Weitschuss von Julian Kessner von links senkt sich ins lange Eck zum 5:0 (58.), im Luftzweikampf erzwang Tobias Witzmann das Eigentor von Jürss zum 6:0 (68.). Witzmann wurde im Sechzehner gelegt, den Elfmeter schoss Ostermayr in den Winkel (72.), acht Minuten später schob Kessner den Querpass von Zillner zum 8:0 ein.

Das halbe Dutzend in der zweiten Halbzeit nahm Kirner unaufgeregt zur Kenntnis: „In der Pause war klar: Wir wollten eine bessere zweite als erste Halbzeit spielen.“ Zum verpassten zweiten Platz meinte der TSV-Coach: „Für uns ist das gar nicht so interessant.“ Derweil stellte FCT-Coach Scheider klar: „Es waren viele unglückliche Tore dabei, das Ergebnis zu hoch ausgefallen.“ Das werfe seine Mannschaft nicht um, es gehe weiter, jetzt kämen die direkten Konkurrenten.