Tod oder Gladiolen
Seebach und der Bayernligatraum: „Jetzt ziehen wir das Ding auch durch“

06.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:46 Uhr

Ein Team, ein Traum, ein Ziel: Kapitän Christoph Beck (l.) und seine Seebacher wollen auch im Frühjahr gemeinsam jubeln. Der Spitzenreiter der Landesliga Mitte hat es selbst in der Hand, wenn es um den Aufstieg in die Bayernliga geht. −Fotos: Helmut Müller

Da ist der letzte Spieltag!“ Trainer Manfred Stern (44) kennt das Datum natürlich ganz genau, wenn die Rede vom 27. Mai ist.

Dieser Samstag könnte der größte Tag in der Geschichte des TSV Seebach werden. Ein ganz besonderer für den Verein, für die Mannschaft, für das Trainerteam, für die Verantwortlichen, einfach für alle in und rund um den Club aus dem Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Deggendorf (rund 1300 Einwohner). Vor dem Erfolg haben die Götter aber den Schweiß gesetzt. Der aktuelle Tabellenführer der Landesliga Mitte quält sich für das große Ziel Bayernliga-Aufstieg seit rund zwei Wochen – und bis Ende Mai warten auf Kapitän Christoph Beck &. Co. noch jede Menge unangenehmer Hürden.


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20 Spiele, 47:16 Tore, 46 Punkte sind die nackten Zahlen, mit denen die #holzhacker auf Platz 1 thronen. Vier Zähler Vorsprung auf Schwandorf-Ettmannsdorf, fünf auf Bad Kötzting (21 Spiele) und sogar sieben Punkte auf Fortuna Regensburg und Neukirchen b. Hl. Blut (21 Spiele). Ob das zu erwarten war? „Gute Frage“, spekuliert Stern und lässt die Frage offen. Ihm ist viel wichtiger – und darüber ist man sich beim TSV einig: Das war eine riesen Sommer- und Herbstserie, außergewöhnlich, was die Mannschaft da geleistet hat. „Aber es ist nur der halbe Weg, wir sind noch lange nicht durch“, ist der Übungsleiter von einer engen Kiste bis zum Schluss überzeugt. Stern: „Letztendlich wird es auf viele Faktoren ankommen: Spielglück oder verletzungsfrei bleiben. Auch der Umstand, dass die meisten guten Gegner noch zu uns kommen, könnte ein kleiner Vorteil sein.“ Und daheim in der Waldsportanlage ist die Mannschaft mit der besten Abwehr der Liga bekanntlich noch ungeschlagen.

Gleich drei harte Brocken zum Frühjahrs-Auftakt



In einer gut fünfwöchigen Vorbereitungszeit wird aktuell der Grundstein gelegt, bevor es dann am 4. März ernst wird. Dabei wartet auf Seebach ein Hammerauftakt-Programm: Nach Fortuna Regensburg daheim, geht‘s zum Sturm aus Hauzenberg (11. März), anschließend kommt Schwandorf-Ettmannsdorf (18. März). Bei der Testpremiere am Samstag gegen Schalding präsentierten sich die Seebacher bereits in guter Frühform (hier gibt’s die Bilder vom Spiel).

Personell kann Manfred Stern auf einen durchaus großen Kader zurückgreifen. Dennoch gibt es Sorgenkinder – zumindest zwei. Da wäre zum einen Tobias Biermeier, dessen Comeback nach einem Kreuzbandriss (Ende März 2022) und den daraus resultierenden Komplikationen in weite Ferne gerückt ist. Dabei wollte der Top-Stürmer wieder Vollgas geben. „Wir werden da überhaupt keinen Druck aufbauen, gar nix. Tobi soll erstmal wieder gesund und fit werden, dann schauen wir weiter“, gibt Stern zu Protokoll – und ergänzt: „Es gibt auch wieder eine neue Saison, wo er für uns wieder wichtig sein wird.“ Etwas besser schaut es bei Sorgenkind Nummer zwei aus. Allerdings kann sich Alexander Heindl den Punktspielauftakt abschminken. Nach seinem doppelten Bandscheibenvorfall, den sich der Defensiv-Allrounder beim Wolf-Haus-Cup zuzog, ist Geduld gefragt. „Mittlerweile kann Alex wieder schmerzfrei gehen, hat aber noch fünf bis sechs Wochen Sportverbot“, sagt Stern über den seiner Ansicht nach „besten Sechser der Liga“.

„Wir ziehen das durch“



Auf eins können sich die Seebacher jetzt bereits schon einstellen: Sie werden in den verbleibenden 14 Begegnungen gnadenlos die Gejagten sein. Auch das ist normal und kein Problem. „Unsere große Trumpfkarte ist der extreme Wille, der extreme Fokus auf das Wesentliche“, hat Manfred Stern nicht das Gefühl, dass der eine oder andere Spieler jetzt plötzlich Fracksausen bekommen würde. Dann verrät er noch ein Interna, das deutlich macht, wie entschlossen der Tabellenführer die Mission Aufstieg angehen will. „Nach dem 20. Spieltag habe ich gegenüber der Mannschaft gesagt: Jungs, jetzt haben wir Winterpause, wir stehen auf Platz 1, jetzt ziehen wir das Ding auch durch.“


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Testspiele:
Samstag, 11. Februar, 15.45 Uhr: Deggendorf – TSV Seebach
Dienstag, 14. Februar, 19 Uhr: Ergolding – TSV Seebach
Samstag, 25. Februar, 10.45 Uhr: TSV Seebach – Landau